Von Benedikt Rupp (Text und Fotos), Jon Becker (Interviews und Kommentar) und Holger Görgen (Kamera)
Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst zog am gestrigen Abend in die zweite Runde des Rheinlandpokals ein. Die Mannschaft von Trainer Patrick Zöllner siegte nach guter zweiter Hälfte beim klassentieferen SV Leiwen-Köwerich knapp mit 2:1. Dabei brachte ein umstrittener Handelfmeter den FSV auf die Siegerstraße.
Beide Mannschaften gingen mit ordentlich Selbstvertrauen in die Pokalpartie. Der SV Leiwen hatte am vergangenen Wochenende einen Start nach Maß in die neue Bezirksliga-Saison hingelegt. Das Team von Kosta Anagnostopoulos gewann vor heimischer Kulisse das erste Saisonspiel gegen Aufsteiger SG Wiesbaum mit 2:1. Heiko Schmitt und Torjäger Daniel Alsina Fonts erzielten die Treffer. Die Gäste aus Tarforst hatten schon zwei Begegnungen mehr absolviert. Aus den ersten drei Spielen holte der FSV zwei Siege (3:1 gegen Bad Breisig und 4:0 gegen TuS Mayen) und ein Unentschieden. Sieben Punkte hat die Zöllner-Truppe bereits auf dem Konto.
Leiwens Anagnostopoulos nahm im Vergleich zur Partie gegen Wiesbaum drei Veränderungen vor. Lukas Schwarz, Mario Stanke und Khadim Ndione rückten für Christian und Heiko Schmitt sowie Kapitän Zoran Janjos in die Startelf. Während Christian Schmitt auf der Bank Platz nahm, waren Zoran Janjos und Heiko Schmitt überhaupt nicht im Kader.
Zöllners Truppe zeigte fast ein komplett neues Gesicht. Nur vier Akteure aus dem letzten Rheinlandligaspiel standen in Leiwen auf dem Feld. Sieben Neue erhielten eine Bewährungschance. Im Tor setzte Zöllner auf die Dienste von Johannes München. Dominik Wintersig, der gegen den TuS Mayen das Tor hütete, musste für ihn weichen. Außerdem durften Sven Haubrich, Dennis Haas, Dennis Thon, Josef Michael Schumacher, Stefan Fleck und Benedikt Decker von Beginn an ran. Nicola Rigoni, Tobias Spruck, Dominik Lay, Andre Thielen und Florian Weirich schauten zunächst nur zu. Michael Hassani reiste nicht mit.
Heitkötter, Kasel und Fonts vergeben die besten Chancen
In der ersten Halbzeit sahen die rund 150 Zuschauer ein ausgeglichenes Spiel mit wenigen großen Torchancen. Ein Klassenunterschied war nicht zu erkennen, obschon die Tarforster mehr Spielanteile hatten. Nach etwa zehn Minuten hatte der FSV seine erste Möglichkeit. Dennis Thon schlug, gut 30 Meter vor dem Kasten, aus halbrechter Position einen langen Ball an den zweiten Pfosten. Kapitän Bernhard Heitkötter kam zum Kopfball und scheiterte an SVL-Keeper Thorsten Lang. Vier Minuten später verpasste Patrik Kasel eine Flanke von Dennis Thon knapp.
Wenige Augenblicke später kamen die Gastgeber zu ihrer ersten Torannäherung. Allerdings zielte Patrick Noske aus rund 20 Metern zu ungenau – keine Probleme für FSV-Schlussmann Johannes München. Eine gute Kombination gab es in der 25. Minute zu bestaunen. FSV-Verteidiger Sven Haubrich spielte diagonal auf die rechte Seite zu Josef Michael Schumacher. Der steckte durch zu Thon, der den Ball direkt zu Kasel in den Strafraum weiterleitete. Doch Lang wehrte den Ball ab.
Knapp zehn Minuten vor der Pause vergaben die Hausherren die größte Chance zur Führung. Patrick Noske leitete den Angriff ein und spielte auf die rechte Seite zu Ndione. Dieser passte quer in die Mitte, wo Alsina Fonts wenige Meter vor dem Tor frei zum Schuss kam, aber am überragenden München scheiterte. Einen faden Beigeschmack hatte diese Szene. Denn Ndione kam aus abseitsverdächtiger Position an den Ball. Für Schiedsrichter Christoph Zimmer aus Wittlich war dies schwer zu erkennen. Denn auf seine Assistenten konnte er sich nicht verlassen. Linienrichter waren für das Spiel nämlich keine angesetzt. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff gab es dann noch einmal Aufregung im SVL-Sechzehner. Die Platzherren konnten den Ball nach einer Tarforster Ecke nicht klären. Mehrmals blockten die Leiwener einen Tarforster Schuss ab ehe der Ball letztlich in den Händen von Torwart Lang landete.
Strittiger Handelfmeter bringt Tarforst in Front
Nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste aggressiver und übernahmen das Kommando. Immer mehr spielte sich das Geschehen in der Hälfte des SVL ab. Nach zwei Tarforster Halbchancen ging der FSV in der 57. Minute dann mit 1:0 in Führung. Nach einem Handspiel entschied Schiedsrichter Zimmer auf Strafstoß – eine diskussionswürdige Entscheidung. Christopher Monzel soll die Kugel nach einer Flanke von links mit der Hand gespielt haben. Stefan Fleck schnappte sich das Leder und verwandelte sicher in die Mitte.
Leiwen lief nun einem Rückstand hinterher, aber den Spielern fiel in der Offensive nichts ein. Die beste Chance vergab Patrick Noske, in dem er links am FSV-Gehäuse vorbeischoss (61.). Vielmehr kam aber nicht. Stattdessen hatten die Gäste das Spiel über weite Strecken im Griff. Doch auch sie kamen nicht zu großen Torchancen. 20 Minuten passierte fast gar nichts ehe es dann zum zweiten Mal im SVL-Kasten einschlug. Der eingewechselte Florian Weirich erhöhte mit einem trockenen Linksschuss auf 2:0 für Tarforst.
Aus heiterem Himmel kamen die völlig ideenlosen Leiwener doch noch zum 1:2-Anschlusstreffer. Vier Minuten vor Ende der Partie sorgte Nico Toppmöller wieder für Spannung. Nach einer Ecke bekam der FSV den Ball nicht aus dem Strafraum. Toppmöller reagierte am schnellsten und schloss ins linke untere Eck ab. Doch Leiwen kam nicht mehr gefährlich vor das gegnerische Tor. Es blieb beim 2:1 für die Gäste aus Tarforst, die somit in der zweiten Runde des Rheinlandpokals stehen.
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Statistik
SV Leiwen-Köwerich – FSV Trier-Tarforst 1:2 (0:0)
Leiwen: Lang – K. Lex, Schwarz, T. Toppmöller, Monzel – N. Toppmöller, P. Lex, Noske, Stanke (62. Justus) – Ndione (70. C. Schmitt) – Alsina Fonts
Tarforst: München – Gorges, Fleck, Haubrich, Meis – Schumacher (46. Spruck), Haas, Heitkötter, Decker – Thon (62. Weirich) – Kasel (73. Rigoni)
Tore: 0:1 Fleck (57.), 0:2 Weirich (81.), 1:2 N. Toppmöller (86.)
Schiedsrichter: Christoph Zimmer (Wittlich)
Zuschauer: 150
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Auch die beiden anderen Rheinlandligisten TuS Mosella Schweich und SG Wittlich/Lüxem setzten sich in der ersten Runde durch. Schweich siegte bei der SG Hochwald/Zerf mit 2:0. Wittlich zog durch ein 1:0-Erfolg beim SV Zeltingen-Rachtig in die nächste Runde ein.
fan meint
Nichts für ungut. Die Leistung vom Tarforster Keeper war solide und fehlerlos. Ich verstehe aber nicht, warum er überagend gehalten haben soll. Er wurde doch kaum geprüft.