Beim klassentieferen Rheinlandligisten Mosella Schweich brachten zwei Tore von Dino Toppmöller den SV Mehring auf die Siegerstraße. Nachdem die Mehringer in der ersten Halbzeit das Geschehen noch klar dominierten, drehten die Hausherren im zweiten Durchgang auf. Eine Aufholjagd wurde durch den Schiedsrichter verhindert.
„Eine Katastrophe“, tobte Eric Schröder, Trainer von Mosella Schweich nach Schlusspfiff. „Der Unparteiische hat heute leider das Spiel entschieden.“ Schröder lagen drei Szenen schwer im Magen, die allesamt den Spielverlauf beeinflussten. Ein Foulelfmeter, ein vermeintliches Abseitstor und eine gelb-rote Karte gegen Christoph Madert. Aber alles der Reihe nach.
Denn in der ersten Halbzeit diktierte klar der Gast aus dem Nachbarort Mehring das Geschehen, die Mosella setzte zunächst auf Sicherheit. Dabei rückte mit Moritz Lambrecht ein Schweicher Abwehrspieler in den Mittelpunkt des Geschehens. Gleich zwei Mal kratzte Lambrecht den Ball in allerletzter Sekunde noch von der Linie. Ein Kunststück, welches er schon am Sonntag im Ligaspiel gegen Bad Breisig zeigte. Beim ersten Mal hätte Dino Toppmöller seine Mannschaft früh in Führung schießen können (2.), der Spielertrainer war auf der rechten Seite durchgebrochen. Die zweite Torgelegenheit hatte Johannes Diederich (32.). „In der ersten Halbzeit haben wir unsere Sache gut gemacht und der Spielaufbau hat mir gefallen“, resümierte Dino Toppmöller. Recht hatte er, denn seine Mannschaft zeigte sich in den ersten 45. Minuten sehr variabel im Offensivspiel und erspielte sich die klareren Chancen. Spätestens als Andre Weinberg am klasse reagierendem Dario Mock scheiterte (34.), hätten die Gäste die Führung verdient gehabt. Mosella Schweich kam nur zu einer guten Möglichkeit, als Alexander Schabo aus 19 Metern Philipp Basquit prüfte.
Kurz vor der Halbzeit sorgte Schiedsrichter Hermann Condné das erste Mal für Aufsehen. Dario Mock wehrte einen strammen Distanzschuss von Sebastian Ting ab und der Mehringer Spieler Andre Weinberg kam an der Grundlinie an den Ball. Mock hechtete hinterher und wollte den Ball wieder aufnehmen. Doch bei diesem Versuch berührte er Weinberg, der zu Boden ging – Elfmeter. Auch wenn Dario Mock etwas ungeschickt in die Situation ging, war es doch zu wenig Foulspiel für einen Foulelfmeter. Dino Toppmöller ließ sich die Gelegenheit nicht nehmen und verwandelte zum Mehringer 1:0 (45.). „Die Führung zu dem Zeitpunkt war Gold wert“, meinte Toppmöller nach Abpfiff.
Der zweite Treffer für den Oberligist fiel aus dem Nichts. Ein langer Freistoß von Erwin Bradasch fand den Weg zu Toppmöller, der am langen Pfosten lauerte und sein Kopfballduell gewann (58.). Dennoch waren es die Hausherren, die im zweiten Durchgang druckvoller spielten, in der 72. Minute hätte die engagierte Leistung belohnt werden müssen. Ein Freistoßhammer von Carsten Reis schlug im Mehringer Tor ein, danach folgten heftige Diskussionen. Zunächst gab Schiedsrichter Condné das Tor für die Mosella, allerdings hatte zuvor der Linienrichter die Fahne gehoben, einige Sekunden später ließ er sie wieder fallen. Erst nach heftigen Einwänden der Mehringer, die das kurze Winken gesehen hatten, beratschlagte sich das Schiedsrichterteam und entschied auf Abseits. „Der Ball ging direkt ins Tor“, ärgerte sich Schröder. „Ich bin mir sicher: Wenn das Tor gezählt hätte, wäre hier viel mehr drin gewesen.“
Unstrittig war jedoch die Szene, als Christoph Madert mit gelb-rot vom Platz flog, bei der der Unparteiische äußerst unglücklich agierte. Madert ging einem Rückpass auf Philipp Basquit hinterher und traf den Torwart beim Versuch den Ball zu erobern mit dem Fuß im Gesicht. Schiedsrichter Condné pfiff zunächst das Foul an Basquit, was Madert auf die Palme brachte und für diese Aktion zwei Mal die gelbe Karte sah. Einmal für das Foul und einmal für das Reklamieren des Rückpasses. Zu diesem Zeitpunkt ging jeder davon aus, dass der Rückpass auf Basquit nicht geahndet werden würde. Erst als Madert schon vom Platz getrottet war, entschied der Referee doch auf einen Freistoß für die Schweicher. Hätte der Schiedsrichter von vornherein besser kommuniziert, hätte sich Christoph Madert die Aufregung sicherlich erspart.
Stattdessen machte der Gast aus Mehring endgültig alles klar. Sebastian Ting schoss das schönste Tor des Tages, als er Dario Mock mit einem Distanzschuss aus gut 28 Metern überraschte. (91.) „Heute hatten wir das Quäntchen Glück, was uns in der Liga zurzeit fehlt“, freute sich Dino Toppmöller, der sich durch den Sieg Auftrieb im Abstiegskampf der Oberliga erhofft. „Ich fand es schade, dass sich meine Jungs nicht belohnen konnten, ansonsten bin ich mit der Vorstellung absolut zufrieden“, bedauerte Mosella-Coach Schröder.
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Statistik:
Mosella Schweich: Mock – Burbach, Bickelmann, Madert, Lambrecht – Omayrat, D.Casel (70.Schleimer), Quary, Schabo (78.Beaudouin) – Reis, Oltmanns
SV Mehring: Basquit – Cordier, Hesslein, Bradasch, Diederich – Weinberg (83.Kön), Meyer, Ting, Schottes (70.Monzel) – Toppmöller (91.Willems), Alsina Fonts
Tore: 0:1 (45.) und 0:2 (58.) Toppmöller, 0:3 (91.) Ting
Schiedsrichter: Hermann Condne
Zuschauer: 450
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Fußballer meint
Also jetzt mal ehrlich,
wenn Mehring in der ersten Halbzeit mit 4:0 in Führung liegt kann sich keiner beschweren.
Auch die Aussagen des Schweicher Trainer “ der Schiedsrichter hat das Spiel entschieden “ kann man nicht nachvollziehen.
In der ersten Halbzeit hatte Mehring 80 % Ballbesitz und beherrschte das Spiel nach belieben. Beim Elfmeter hat sich der Schlussmann der Mosella einfach nicht clever angestellt, sodass Weinberg es dankend annahm.
Im zweiten Durchgang schaltete Mehring dann zwei Gänge runter, sodass Schweich mehr ins Spiel kam und durch Standards gefährlich wurde.
Beim stark diskutierten Abseitstor war doch ganz klar zu sehen das 2 Spieler der Mosella vor dem Mehringer Torwart standen und so die Sicht behinderten..
Alles im allem war es ein hochverdienter Sieg der Mehringer und sehr wichtig für die kommenden Saisonspiele-für die ich die Daumen drücke, das viele Punkte noch gesammelt werden.