Am vergangenen Samstag trafen sich zehn Mannschaften in der Wolfsberghalle in Trier, um beim dritten Jedermannturnier im Rollstuhlbasketball gegeneinander anzutreten.
Neben Schulteams, Fan-Mannschaften, diversen Firmen-Teams und sogar einer Spielertruppe vom Brüderkrankenhaus war außerdem die Belegschaft einer Kinderarztpraxis beim Jedermannturnier in der Wolfsberghalle mit dabei. Und für fast alle war es ein Abenteuer, das erste mal in einem Rollstuhl zu sitzen und sogar damit Sport zu betreiben.
In spannenden, aber auch lustigen Spielen von jeweils 15 Minuten, wurde in zwei Gruppen „jeder gegen jeden“ am Vormittag gespielt und nach dem beeindruckenden Einlagespiel vom Team Kanada gegen die Herren der Dolphins Trier (was die Herren knapp gewannen) wurden die Platzierungsspiele der einzelnen Gruppen durchgeführt. Auch wenn das Team Physiomed das Turnier nach dem Finalsieg gegen die Huhtamakis verdient gewonnen hatte, so waren doch alle Teilnehmer im Endeffekt Sieger, denn sie hatten den Mut, sich in einen Rollstuhl zu setzen. Sie machten die Erfahrung, dass Sport im Rollstuhl unheimlich viel Spaß macht, aber auch enormes Koordinationsvermögen verlangt und sehr anstrengend, teilweise sogar schmerzhaft ist.
Günter Ewertz vom RSC Rollis Trier, der die Veranstaltung ins Leben gerufen hatte, war begeistert von dem Tag. Mehr Verständnis und Respekt für die Leistungen der Behinderten zu fördern und damit einen wichtigen Schritt in Richtung Integration zu tun, diese Grundidee wurde diesmal auch vom BSV Rheinland-Pfalz gefördert. Anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Verbandes, werden in diesem Jahr sechs Projekte, die sich besonders mit Inklusion und Integration befassen, mit einem Unkostenbeitrag von jeweils bis zu 600 Euro gefördert. Der Vizepräsident des Behindertensportverbandes, Rolf Böttiger, überreichte persönlich den Gutschein und zeigte sich beeindruckt von der Veranstaltung sowie dem Mut und den Leistungen der Spieler.
Überrascht und ebenso beeindruckt von den unterschiedlichen Teams und dem guten Zuschauerzuspruch, war auch Michael Maxheim, der als stellvertretender Vorsitzender des Sportkreises Trier-Saarburg, vor Ort war. Noch nie beteiligten sich so viele nicht behinderte Spieler am Turnier, die ihre Erfahrungen im Rollstuhl sammeln konnten und die sich durchweg bei der Siegerehrung respektvoll den Leistungen der wahren Rollis gegenüber äußerten. „Wir kommen nächstes Jahr wieder! Tolle Organisation, nette Menschen, super Stimmung, viel Spaß und sehr gute Verpflegung“, so der Tenor der Kommentare der Teamleiter, während der Übergabe der Siegerurkunden.
„Dieses Jahr habe ich, praktisch ohne die Werbetrommel zu rühren, so viele Anmeldungen erhalten, dass ich sogar Absagen erteilen musste – es hätte sonst einfach unseren Zeitrahmen gesprengt. Schön zu sehen, dass sich unsere Öffentlichkeitsarbeit immer mehr auszahlt, Barrieren abgebaut werden und das Miteinander von behinderten und nicht behinderten Menschen gefördert wird“, so das abschließende Statement von Günter Ewertz, der sich bei den vielen Helfern und speziell beim Leo-Club Trier für deren Mithilfe und das Engagement bedankte.
Fotos: RSC Rollis Trier e.V.
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