Die gute Arbeit der letzten eineinhalb Jahre durch das Management und das Team von Rollstuhlbasketball-Bundesligist Immovesta Dolphins Trier scheint sich auch für die im Oktober beginnende neue Saison in der RBBL nachhaltig auszuzahlen.
Speziell die Kooperation und die mittlerweile enge Zusammenarbeit nach den Anfängen in der vergangenen Spielzeit mit dem kanadischen Rollstuhlbasketball-Verband (CWBA) scheint die Verantwortlichen aus Übersee dermaßen überzeugt zu haben, dass man hier gewillt ist, in Zukunft weitere, wichtige Bausteine der Kooperation zu setzen und diese mit dem Trierer Verein auszubauen. Damit einhergehend ist die erfolgreiche sportliche Saison der Trierer auch aufgrund der Verpflichtung der beiden kanadischen Top-Spielerinnen aus dem National-Team des mehrmaligen Paralympics-Siegers, Janet McLachlan und Tara Feser. Man will seine Erfahrungen austauschen und dabei sowohl im Bereich der Trainerarbeit als auch bei weiteren Spielervermittlungen aus Canada mitwirken, damit die kanadischen Spieler auf hohem Niveau über den Winter und im Hinblick auf die im nächsten Jahr stattfindenden Paralympics in London, ihre Form und auch Spielpraxis bei den Dolphins erhalten und dies in einem Team und in der wohl stärksten Rollstuhlbasketball-Liga Europas.
Der erste Neuzugang für die kommende Saison war so jüngst der Transfer von Kanadas Nationalspielerin Jamey Jewells, die sich ab Ende August dem Trierer Bundesligisten anschließen wird. Die hoffnungsvolle 22-jährige Lowpointerin des viermaligen Weltmeisters wurde erst vor wenigen Wochen zur wertvollsten weiblichen Nachwuchsspielerin des letzten Jahres in Kanada gewählt. Mit ihr nach Trier wird nun der 23-jährigen Center Aaron Moseley-Williams kommen, der ein weiteres großes Nachwuchstalent aus dem Herrenbereich des erweiterten kanadischen Nationalkaders ist. Der Center der kanadischen U23-Nationalmannschaft steht auf dem Sprung in die A-Nationalmannschaft Canadas und gilt auf dieser Position als das große Nachwuchstalent für die Zukunft eines der besten Rollstuhlbasketball-Nationalteams der Welt!
Der 23-jährige Center lebt zur Zeit in Winnipeg und spielte bisher in Canada für die Manitoba WSA, dem Club, aus dem einer der besten Center der Welt im Rollstuhlbasketball entstammt und der Aaron`s großes Vorbild darstellt, Joe Johnson. Er ist mehrmaliger Goldmedaillen-Gewinner bei Paralympics und Weltmeisterschaften sowie Center des Top-Teams RSV Lahn-Dill.
Und gerade das war der Anreiz, der den baumlangen und auch körperlich sehr präsenten Aaron Moseley-Williams mit seiner Zusage für Trier verbindet, da er unter anderem in der kommenden Saison gegen solche Topleute wie eben Joe Johnson vermehrt spielen kann. Zudem beeindruckten ihn auch die Infos, die mittlerweile von Canadas Damen-Nationalcoach Bill Johnson, unter anderem auch früherer Trainer von Moseley-Williams und Joe Johnson in Manitoba, der bekanntlich im Februar in Trier weilte, sowie den Landsleuten Tara Feser und Janet McLachlan im Trierer Team mitgeteilt wurden. Aaron Moseley-Williams, vom Typ her ein Mensch, wie man sich eine Art kanadischer Holzfäller vorstellt, hofft, sich in Trier weiter sportlich verbessern zu können und die Dolphins mit seiner Präsenz (Liga-Durchschnittswerte der letzten Saison 22,3 Korbpunkte und 12 Rebounds pro Spiel) weiter nach oben bringen zu können. Für die künftige Team-Zusammenstellung der Trierer ist sicherlich zusätzlich noch von Vorteil, dass der neue Center der Trierer gar nur, aufgrund seiner Behinderung, mit 3,5 international anerkannten Schadenspunkten für die Dolphins spielen kann, was sicherlich auch die Team-Zusammenstellung (14,5 Punkte pro Team auf dem Feld sind erlaubt) erleichtern dürfte!
Aber die Kooperation mit dem kanadischen Verband wird weiter ausgebaut. Jüngst erst vor Wochenfrist beim großen 5-Nationen-Turnier bei den Artland Dragons in Quakenbrück sammelte Triers Coach Dirk Passiwan über einige Tage weitere, wertvolle Erfahrungen im internationalen Coaching-Bereich, als er im Trainerstab von Head-Coach Bill Johnson bei Training und Spielen der kanadischen Damen-Nationalmannschaft mit integriert wurde. Umgekehrt sind Hospitationen von kanadischen Trainern bei den Dolphins in der kommenden Saison geplant und auch weitere Spielerinnen der Nationalmannschaft werden ab Januar am Trainingsbetrieb der Trierer für einige Monate als Gastspieler teilnehmen.
Für die Trierer Verantwortlichen ein weiterer Beweis, mit dieser Zusammenarbeit den richtigen Weg gewählt zu haben. Denn ohne das Interesse des kanadischen Verbandes an dieser Kooperation wären Spieler, wie sie künftig bei den Immovesta Dolphins aktiv sein werden, nie zu verpflichten gewesen, auch aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten. `Wir bieten den Spielern die praxisnahen Möglichkeiten, der kanadische Verband dankt uns dies mit großem Entgegenkommen und Engagement in jeder Hinsicht`, so Triers Vereinsvorsitzender und Manager Otmar Passiwan, der weiter mit seinen Mitstreitern an dieser wertvollen Kooperation und im Verein am neuen Team für die kommende Saison auf Hochtouren arbeitet.
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