Nicht viel hatte gefehlt und die Rollstuhl-Basketball Mannschaft Trier-Dolphins Junioren hätten am vergangenen Samstag in Frankfurt den Turniersieg bei der ersten Teilnahme an einem Jugend Meyra-Cup errungen. In einem während des gesamten Spielverlaufs ausgeglichenen Endspiel verloren die Schützlinge von Trainer Günter Ewertz etwas unglücklich mit 20:24 gegen das Team von Gastgeber RSC Frankfurt.
Von jeweils zwei Bundesliga-Schiedsrichtern geleitet, kämpften sechs Jugend-Mannschaften mit Spielern im Alter von bis zu 20 Jahren, die im Gegensatz zu den Jurobacup Turnieren auch bereits über Spielpraxis im Ligabetrieb verfügen können, entsprechend dem Regelwerk des Rollstuhlbasketballs, um die Platzierungen.
Gemeldet waren die starken Gastgeber vom RSC Frankfurt, die Rolling Devils Kaiserslautern, der PSC Pforzheim, RSV Lahn-Dill und neben den Dolphins Trier noch ein Mixed-Team mit Spielern aus Frankfurt und vom RSV Lahn-Dill. In zwei Gruppen spielte erst jeder gegen jeden in Spielen von je 2 x 12 Minuten. Die Trier-Dolphins waren in einer Gruppe dem Mixed Team und der Mannschaft des PSC Pforzheim zugelost worden.
Coach Günter Ewertz und sein verlängerter Arm auf dem Feld, sein Sohn Florian, der während der gesamten Spiele die sehr junge Mannschaft gekonnt führte, gaben von vorn herein aufgrund der teilweise körperlichen Größenunterschiede, die Marschrichtung vor: Full-Court-Presse. Damit der Gegner gar nicht erst an den Wurfkreis gelangen sollte, wurde diese Kräfte zehrende Variante eingesetzt.
Nachdem das Mixed-Team im ersten Spiel gegen Pforzheim mit 10:25 verloren hatte, wurde es von den Trierer Mädchen und Jungs, die die taktischen Anweisungen hervorragend umsetzten, überrascht und während der gesamten Spielzeit fand der Gegner nie ein Mittel, um sich zu befreien. Trier traf aus allen Lagen und siegte mit 48:10 Punkten auch in dieser Höhe verdient.
Im nachfolgenden Spiel gegen Pforzheim agierten die Trierer Rollis mit der gleichen Taktik, um den Gruppensieg einzufahren und war erfolgreich. Die Pforzheimer konnten erst in der sechsten Minute den ersten Korbtreffer erzielen, als die Dolphins schon 18 Punkte auf ihrem Konto stehen hatten. Konsequent spielte die Mannschaft weiter und ließ auch nach einem 28:11 Halbzeitstand nicht locker, um letztendlich verdient mit 47:15 den Gruppensieg zu sichern.
Frankfurt gewann seine Spiele in Gruppe A und so traf Trier im Halbfinale auf den Gruppenzweiten, den RSV Lahn-Dill, die sich erst in der Verlängerung gegen Kaiserslautern durchsetzen konnten und damit den 2. Gruppenplatz sicherten.
Den Traum vom Finale vor Augen, ging es den Dolphins aus Trier nun auf dem großen Feld in 2 x 15 Minuten Spielzeit darum, die Junioren des Weltpokalsiegers von 2010, die sogar durch eine Sonderregelung mit drei nicht behinderten Spielern agierten, spielerisch zu schlagen. Die Abwehr stand weiterhin sehr gut, doch auch der Gegner konnte speziell in der ersten Halbzeit die Wege der Dolphins oft zustellen. Dies spiegelte sich auch in der knappen Trierer Halbzeitführung von 13:8 wider,
Marc Schmitz hatte bis dahin die Sonderbewachung des quirligsten und treffsichersten Spielers aus Wetzlar konsequent umgesetzt und als dieser kurz nach der Halbzeit mit dem 4. Foul vom Feld musste, war es um den RSV Lahn-Dill geschehen. Einen einzigen Korb ließen Trierer nur noch zu, kamen aber ihrerseits nun mit schönen Spielzügen immer wieder zum Erfolg und siegten mit stolzen 35:10 Punkten.
Das Finale erreicht zu haben, war für Coach Günter Ewertz, dem der Meyra-Cup eigentlich nur zur Standortanalyse dienen sollte für die neue Oberligamannschaft, die in der kommenden Saison als 3. Team des RSC Rollis Trier e.V. in den Ligabetrieb starten wird, und sein junges Team ein riesiger Erfolg.
Die spielstarke Mannschaft des RSC Frankfurt, die souverän die Gruppenspiele und auch das Halbfinalspiel gegen Pforzheim locker mit 51:11 gewonnen hatte, ging aufgrund der körperlichen Stärke und den daraus resultierenden Schnelligkeitsvorteilen, als klarer Favorit in das Endspiel, zu dem auch die Spieler der Trier-Dolphins einzeln vorgestellt wurden unter dem Applaus des Publikums auf das Feld fuhren.
Noch einmal sollte versucht werden, den Gegner mit einer Pressverteidigung weg vom eigenen Korb zu halten und die eigenen Angriffe erfolgreich abzuschließen. Bis zur Halbzeit lagen die Trierer sogar durchweg in Führung und konnten ein knappes 17:16 mit in die Pause nehmen. Frankfurt machte nach der Pause mächtig Druck und in der schwülwarmen Sporthalle ließen die Kräfte der jungen Trierer Mannschaft nach und die Konzentration bei eigenen Angriffen fehlte. Gepaart mit unglaublichem Wurfpech führte dies zu einer 5 Punkteführung des RSC, die die letzten 3 Minuten unverändert blieb, weil Trier den Gegner kaum zu sicheren Würfen kommen ließ, aber auf der anderen Seite der Korb wie zugenagelt war und erst in der letzten Minute durch einen Freiwurfpunkt zum endgültigen 20:24 kam.
„Ich gratuliere dem Gegner, der vielleicht etwas glücklich, aber nicht unverdient gewonnen hat“, so der Trierer Trainer nach dem Spiel bei der Siegerehrung,“ aber ich möchte mich vor allem bei meiner sehr jungen Mannschaft (Durchschnittsalter 14 Jahre) bedanken, die einfach grandios die Vorgaben umgesetzt hat und körperlich an ihre Grenzen gegangen ist!“
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