Der Arbeitskreis „Trier im Nationalsozialismus“ der AGF erinnert aus Anlass des 60. Todestages von Hans Eiden mit einem Stadtrundgang an diesen mutigen Trierer. Am Mittwoch, dem 8. Dezember 2010, treffen sich die Interessierten um 17 Uhr im Brunnenhof (neben der Porta Nigra) zu dieser speziellen Stadtführung „Auf den Spuren von Hans Eiden“.
Hans Eiden war Mitglied einer kommunistischen Widerstandsgruppe in der Zeit der Hitler-Herrschaft. Das brachte ihn ins Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar. Dort übernahm er die gleichermaßen gefährliche und wichtige Funktion eines „Lagerältesten“. Er war von der SS eingesetzt, um deren Befehle durchzusetzen, nutzte diese Stellung aber vielfach zum Schutz seiner Mitgefangenen. Aus Anerkennung um diese Verdienste wurden zur DDR-Zeit eine Straße und eine Schule in Weimar nach ihm benannt.
Im Zuge der Städtepartnerschaft mit Weimar wurde Hans Eiden in Trier förmlich „wiederentdeckt“. So widmete ihm der damalige Oberbürgermeister Zimmermann beim Festakt zur Unterzeichnung der Städtepartnerschaft im Theater der Stadt Trier im September 1987 eine sehr ausführliche Passage. 1988 stiftete die Stadtratsfraktion der Grünen einen Hans-Eiden-Preis, der jene stärken sollte, die sich für demokratische Entwicklungen quer zur herrschenden Meinung einsetzen. Ein Jahr später setzten sich mehrere Leserbriefschreiber/innen im „Trierischen Volksfreund“ für eine öffentliche Ehrung Eidens in seiner Heimatstadt ein – unter ihnen auch der jetzige OB Klaus Jensen im Namen der Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V. (AGF). Es dauerte sechs Jahre, bis die Stadt Trier Hans Eiden mit einer Gedenkveranstaltung würdigte und schließlich eine Gedenktafel an der Stelle seines Geburtshauses in der Engelstraße anbrachte. 2001 nahm die AGF einen „Rundgang auf den Spuren von Hans Eiden“ ins Programm ihrer Stadtführungen auf, dann wurde es wieder still um den couragierten Mann aus Trier.
Die Hans-Eiden-Schule in Weimar nicht mehr existiert. Sie zog 1990 in ein neues Domizil um. Die Schulleitung wollte den Namen mitnehmen, wurde aber vom Schulverwaltungsamt Weimar beschieden, dass der Name an das alte Schulgebäude in der Belvederer Allee gebunden sei. Dieses Gebäude wurde seither von einer Förderschule für geistig Behinderte genutzt, aber auch nicht mehr unter dem Namen von Hans Eiden. Sie heißt heute Johannes-Landenberger-Schule. Seit 1996 gibt es auch den Hans-Eiden-Preis der Trierer Grünen nicht mehr. Der Rundgang der AGF fand nur einmal statt und wurde bisher nicht wieder gebucht. Lediglich die Gedenktafel in der Engelstraße erinnert an einen Mann, der moralische Integrität und großen Mut in einer Zeit bewiesen hat, in der es andere vorzogen, wegzuschauen und sich zu ducken.
Willy Eiden meint
Hans Eiden, Trier war ein mutiger Mann in einer schweren und schlimmen Zeit
Ich hab mitansehen müßen, wie KZ-Häftlinge aus dem SS Sonderlager Hinzert (Nähe Hermesleil), arbeiten musten und wie sie, besonders von ihren Kapos, behandelt wurden
Willy Eiden, 54411 Hermeskeil, geb. 02.04.31