Die Industriebetriebe in der Region Trier bekommen seit dem Sommer weniger Aufträge aus dem Ausland. Für die kommenden zwölf Monate gehen die Unternehmen nur von einem schwachen Anstieg der Ausfuhrzahlen aus. Dabei waren sie noch im Frühjahr ausgesprochen optimistisch mit Blick auf den Export.
Trier. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier wollte wissen, inwieweit die Russland-Sanktionen dafür verantwortlich sind. Drei Dutzend regionale Industriebetriebe mit zusammen knapp 10 000 Mitarbeitern haben sich an der IHK-Umfrage beteiligt. „Die Zahlen legen nahe, dass die Russland-Ukraine-Krise zwar konjunkturellen Gegenwind verursacht, in ihrer Bedeutung für die regionale Wirtschaft aber auch nicht überbewertet werden
sollte“, sagt IHK-Volkswirt Matthias Schmitt.
Im bisherigen Jahresverlauf haben nach Auskunft der Kammer acht Prozent der Befragten ihre Ausfuhren nach Russland im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum sogar steigern können, bei 17 Prozent blieb der Exportumsatz gleich, während 19 Prozent Rückgänge zu verzeichnen hatten. Mit 56 Prozent verzeichnete die Mehrheit der Betriebe in beiden Jahren überhaupt kein Russlandgeschäft. Immerhin 13 Prozent aller Befragten befürchten jedoch, dass sich Sanktionen und Importverbote in den kommenden zwölf Monaten deutlich negativ auf ihre Exportumsätze mit Russland
auswirken werden.
„Mit einem Anteil von etwa drei Prozent an den Exporten gehört Russland nicht zu den zehn größten Handelspartnern rheinland-pfälzischer
Unternehmen. Das mildert die Folgen der Sanktionen für die regionale Wirtschaft im Ganzen ab“, sagt Schmitt. „Sollte sich aber die
Sanktionsspirale weiter drehen, sind gravierendere Auswirkungen gerade bei einer sich allgemein abkühlenden Konjunktur nicht auszuschließen.
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