Von Janik Krause
Das Saisonfinale der Rheinlandliga liegt hinter vier der fünf Mannschaften aus dem Kreis Trier. Lediglich Morbach bestreitet noch Relegationsspiele, um den Aufstieg in die Oberliga perfekt zu machen. Die restlichen Teams haben sich in die Sommerpause verabschiedet. Zeit, ein kurzes 5vier-Saisonfazit zu ziehen. Im ersten Teil hat 5vier die Vereine aus Schweich und Tarforst etwas genauer unter die Lupe genommen und noch einmal zurückgeblickt.
TuS Mosella Schweich
Ausgangslage: In Schweich war man sich vor der Saison einig, dass es für die Saison 13/14 nur ein Ziel geben könnte: den Klassenerhalt. Schnellst möglich 40 Punkte sammeln, sich dabei stetig verbessern, als Team zusammenwachsen und am Ende nicht einen der Abstiegsplätze belegen. Wer den Verein, das Umfeld, das Trainergespann, die Verantwortlichen und die Philosophie kennt, weiß, dass der Verein vor allem auf die Jugendarbeit setzt und das Finanzielle keinen Faktor darstellt.
Dementsprechend sah es auch bei den Neuzugängen aus. Man verstärkte sich großteils aus der eigenen Talentschmiede. Lediglich Alexander Schabo kam von der SG Osburg. Mit 23,93 Jahren im Durchschnitt, stellte man zudem eine der jüngsten Mannschaften der Liga.
Die Saison: Nach einer herben Auftaktniederlage in Badem (0:4), begann für die Schröder-Truppe eine wahre Berg- und Talfahrt. Paradox, dass das Team auswärts meist unterging, zuhause jedoch vielen – spielerisch vermeintlich besseren – Spitzenteams dagegen den Schneid abkaufte. So schlug man Karbach (5:1), den SVE II (3:0), Morbach (3:0), TuS RW Koblenz (3:1) und auch den späteren Meister aus Wirges (4:1) eindrucksvoll, musste in der Fremde aber stets Rückschläge hinnehmen – der erste Sieg gelang gar erst Anfang November gegen Eisbachtal (2:1). „Wir sind darauf angewiesen zuhause unsere Punkte einzufahren“, merkte Chefcoach Schröder kurz nach der Winterpause an.
Nach 17 Spielen stand man auf dem zehnten Rang mit sieben Heimsiegen und acht Auswärtsniederlagen. In der Fremde holten nur Altenkirchen (vier Zähler) und Lüxem/Wittlich (sechs) nach 34 Spieltagen weniger Punkte – alarmierend, denn beide Mannschaften stiegen am Ende der Runde ab. Der TuS holte ganze acht Pünktchen. Dass es am Ende doch reichte, liegt vor allem an den starken Auftritten am Winzerkeller, die zeigten, dass Schröders Mannschaft es zuhause mit jedem Gegner aus der Liga aufnehmen kann. Die Siege gegen Morbach und Wirges nötigten selbst SVM- Coach Rainer Nalbach und Weltmeister Jürgen Kohler großen Respekt ab. Zwar hatte man in Stefan Schleimer (elf Treffer) und Carsten Reis (zehn) zwei treffsichere Akteure, in die Torschützenliste trugen sich allerdings auch zahlreiche weitere Spieler ein, wodurch der Teamgeist der Truppe noch einmal deutlich wurde.
Fazit: Schweich hat sich den Klassenerhalt vor allem durch die Auftritte zuhause und das Auftreten im Kollektiv redlich verdient. Jedoch muss sich das junge Team für die kommende Saison vor allem auswärts steigern und mehr Punkte einfahren. Denn lief es zuhause wie gegen Ende der Runde mit zwei Niederlagen gegen Eisbachtal und Mendig nicht, rutschte man in der Tabelle sofort ab.
Deshalb musste man auch bis zum Ende zittern, obwohl die 40-Punkte-Marke bereits frühzeitig geknackt worden war. Am letzten Spieltag lief man trotz Chancenüberlegenheit Mülheim-Kärlich auswärts ins Messer (0:4) und war gleichzeitig auf Schützenhilfe der anderen Teams angewiesen. Ein sechster Platz in der Heimtabelle nötigt dennoch großen Respekt ab und ist aufgrund der mutigen Philosophie auf eigene Talente zu bauen aller Ehren wert. Zudem hat man in Eric Schröder einen bodenständigen und sympathischen Trainer, der ein Händchen für junge Spieler hat und mit viel Herzblut bei der Sache ist.
„Für mich stand trotz des drohenden Abstiegs außer Frage, dass ich diese Mannschaft auch eine Klasse tiefer trainiert hätte“, berichtete der Coach vielsagend. „Ich denke wir haben zwar am Ende etwas Glück gehabt, aber ich denke über die ganze Saison hinweg betrachtet haben wir uns den Klassenerhalt auf jeden Fall verdient. Das lag mit Sicherheit auch an unseren starken Auftritten zuhause und am Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft“, bilanzierte Schröder zur Saison.
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FSV Trier-Tarforst
Ausgangslage: Im Trierer Höhenstadtteil Tarforst hatte man sich vor der Saison etwas ambitioniertere Ziele gesteckt. Nach dem frühzeitigen Erreichen der 40 Punkte, wurde ein einstelliger Tabellenplatz angepeilt. Patrick Zöllner hatte seit seinem Amtsantritt vor allem die Defensive gestärkt und wollte der Mannschaft eine neue Spielphilosophie verpassen. Dazu wurde der Kader vor der Runde gezielt quantitativ und qualitativ verstärkt.
Johannes München, Dennis Thon und Michael Hassani avancierten im Laufe der Runde zu Leistungsträgern. Nach der Winterpause bekam auch Patrick Neumann eine Spielberechtigung und etablierte sich im Mittelfeld. Zudem wurden einige Spieler aus der Jugend an die Rheinlandliga herangeführt.
Die Saison: Mit sieben Punkten aus den ersten drei Begegnungen war der FSV eindrucksvoll und erfolgreich in die Saison gestartet. Vor allem zuhause konnten die Tarforster Kicker ihr Konterspiel äußerst stark umsetzen. Als es in die Winterpause ging, grüßte die Mannschaft vom achten Platz der Tabelle und hatte 29 Punkte auf dem Konto. Auswärts strauchelte die Zöllner-Truppe jedoch etwas, was der Übungsleiter mit einem „Lauf im eigenen Stadion“ in Verbindung brachte. Mit Patrik Kasel hatte man zudem einen verlässlichen Torjäger. 15 Tore sollten es am Ende der Runde werden.
Auch in der Rückrunde mischten die Trierer lange Zeit in der oberen Hälfte der Tabelle mit und punkteten auf heimischem Rasen auch gegen die Spitzenteams aus Morbach (2:2) und Wirges (1:1). Einen Knick in der Leistungskurve gab es dann Ende April, nach den kräftezehrenden Englischen Wochen. Tabellarisch nach einem 2:0-Sieg über Lüxem auf Platz fünf angekommen, gelang der Truppe, nach jenem Erfolg über den späteren Absteiger am 27. Spieltag, in den verbleibenden sieben Partien kein Dreier mehr. Ein zwischenzeitlich neu gestecktes Ziel – 60 Punkte zu erreichen – wurde frühzeitig ad acta gelegt, nachdem man aus den letzten sieben Spielen lediglich zwei Pünktchen einfahren konnte.
Fazit: Der FSV Trier-Tarforst hat eine starke Saison gespielt und vor allem im ersten Saisonabschnitt gezeigt, dass die Mannschaft im oberen Tabellendrittel mithalten kann. Schade allerdings, dass nach dem frühzeitigen Erreichen der 40 Punkte, lediglich noch acht weitere hinzu kamen. Einige verletzungsbedingte Ausfälle und die Situation des „befreiten Aufspielens“ – aufgrund der bedeutungslosen Tabellensituation nach dem Klassenerhalt – ließen der Truppe am Ende etwas die Puste ausgehen.
„Ich habe in den letzten Wochen etwas den letzten Einsatz und Willen vermisst“, bilanziert Patrick Zöllner. Dem Chefcoach ist hoch anzurechnen, dass er trotz der dürftigen Auftritte gegen Ende stets selbstkritisch und fair das Auftreten seiner Schützlinge analysierte und keineswegs die Schuld bei anderen suchte.
Etwas enttäuscht war Zöllner am Ende der Saison dennoch: „In der Tabelle sind wir nach den letzten Wochen etwas abgerutscht. Gerne hätten wir 60 Punkte und einen einstelligen Tabellenplatz erreicht, dafür haben wir aber in den letzten Wochen zu wenig Punkte eingefahren. Der frühzeitige Klassenerhalt war dennoch ein Erfolg“, fasst er zusammen. Bleibt der Kern der Mannschaft auch im nächsten Jahr zusammen, sollte einer weiteren Entwicklung nichts im Wege stehen.
[statistik] Im zweiten Teil der 5vier-Saisonfazit-Reihe gibt es mehr zu den Vereinen aus Trier, Lüxem/Wittlich und Morbach [/statistik]
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