Von Lukas Zimmer
Messi gegen Neymar, Lahm gegen Pirlo, Robben gegen das chilenische Wappen. Auch im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien haben die Kult-Klebebilder von Panini wieder Millionen Fußballfans in ihren Bann gezogen. Egal ob groß oder klein, die Sammelleidenschaft kennt keine Grenzen. Kaufen, aufreißen, abziehen, einkleben. So lautet der Idealfall für alle fußballbegeisterten Sammler. Umso ärgerlicher ist es, wenn sich im neu erworbenen Tütchen bereits vorhandene Paninibilder befinden. Am Sonntag, 15. Juni, haben Sammler daher von 11 bis 14 Uhr in der Europäischen Kunstakademie in Trier die Chance, ihre doppelten Klebebilder zu tauschen und ihr Album zu komplettieren.
Bereits Monate vor dem Anpfiff des Eröffnungsspiels hat Panini mit der Veröffentlichung der dazugehörigen Stickerkollektion die heiße Phase für Fußballfans und Sammelwütige eingeläutet. Weltweit sind mehrere Milliarden Sticker der teilnehmenden Mannschaften im Umlauf. In über 110 Ländern werden die Porträts von Messi, Müller und Co. gekauft, gesammelt, getauscht und eingeklebt. So sind auch Deutschlands Schulhöfe zurzeit geprägt von eifrigen Kindern, die ihr Sammelalbum möglichst bald vervollständigt haben wollen. Doch nicht nur bei den Kleinen sind die Klebebilder von Panini ein essenzieller Bestandteil jeder Fußball-WM geworden. Auch bei den Erwachsenen haben die Aufkleber längst Kultstatus gewonnen. Am Ende vereint Groß und Klein jedoch ein Ziel: Das Heft muss komplett sein.
Italienische Klebebilder werden zum Mythos
Als im Jahr 1961 die Brüder Panini ein Sammelalbum für die erste italienische Fußballliga herausbrachten, ahnte wohl niemand, dass diese Geschichte so erfolgreich werden würde. Eine relativ einfache Idee wurde zum Erfolgsrezept für das im italienischen Modena ansässige Unternehmen. Ihr WM-Debüt gaben die italienischen Klebebild-Pioniere bei der WM 1970 in Mexiko. Vier Jahre später waren dann auch in Deutschland, pünktlich zur Weltmeisterschaft im eigenen Land, die Sticker erhältlich. Seitdem sind die selbstklebenden Spielerporträts vor WM oder EM nicht mehr wegzudenken. Im Jahr 1979 wurde erstmals ein Album zur Bundesliga herausgegeben. Ein wahrer Mythos hat sich seither um die Klebebilder entwickelt. So stellen die Bilder auch immer ein „Abziehbild“ der jeweiligen Zeit und den entsprechenden Frisurentrends dar, worüber man sich heute natürlich köstlich amüsieren kann.
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Komplettes Album erfordert 640 Klebebilder
Auch in diesem Jahr haben die Macher von Panini wieder ein Album für alle Fußballfans herausgebracht. Um das Sammelheft zur WM 2014 komplett zu haben, müssen alle 640 entsprechenden Felder beklebt sein. Die Kombination aus den Sonderstickern der ersten Seiten, den Stadien, den Mannschaftsfotos, den glitzernden Verbandswappen sowie natürlich den Spielern macht den Reiz für viele Sammler aus. Auch wenn sich entsprechende Gerüchte hartnäckig halten, unterstreicht Panini immer wieder, dass alle Sticker gleich oft hergestellt werden und in den Umlauf kommen. Die von den Panini Brüdern entwickelte Maschine in Modena sorgt jedoch dafür, dass in einem Tütchen keine doppelten Sticker enthalten sind. Für 60 Cent erhält man am Kiosk ein Tütchen mit fünf Abziehbildern der WM-Stars.
Da die Alben bereits im Frühjahr gedruckt werden müssen, arbeitet Panini sehr eng mit Insidern, die im direkten Kontakt mit den Verbänden stehen, zusammen, welche eine möglichst optimale Spielerauswahl treffen sollen. Schafft es jedoch unverhofft ein Spieler ins WM-Aufgebot, reagiert Panini mit der Herstellung von Sonderstickern. Dies geschah zum Beispiel bei der Heim-WM 2006, als Jens Lehmann überraschend Oliver Kahn als DFB-Torwart ablöste. Eine Teamseite besteht meistens aus einem Wappen, einem Mannschaftsbild und 17 Spielerporträts.
Faszination Panini-Sticker
Doch was macht die Faszination Panini-Sticker aus? Es ist sicher eine Kombination von verschiedenen Faktoren. Für viele Sammler geht es natürlich in erster Linie um die Leidenschaft am Fußball. Die Stars, die ab dem 12. Juni in Brasilien um den WM-Pokal kämpfen im eigenen Heft zu haben, ist vor allem für Kinder das Größte. Für viele Erwachsene hingegen ist es auch eine Rückversetzung in die eigene Kindheit.
Doch sowohl groß und klein verbindet das uneingeschränkte Ziel, das Album zu komplettieren. Dafür werden dann auch Investitionen im dreistelligen Bereich getätigt. Unter Sammelprofis eine beliebte Variante ist es, sich ein komplettes Display, bestehend aus 100 Sammeltüten, zu kaufen, da man allgemein davon ausgeht, hier weniger doppelte Klebebilder zu finden. Natürlich empfindet jeder Sammelwütige vor dem Öffnen eines Tütchens eine gewisse Anspannung welche Spielerporträts, Stadionteile, Mannschaftsfotos oder Wappen er in der Tüte vorfinden wird. Die Verknüpfung von Sammelspaß, Vorfreude und Anspannung vor dem Aufreißen eines Tütchens sowie dem Wunsch dem eigenen Heft einen Sammlerwert zu verleihen, treibt Millionen Menschen weltweit an, die Kult-Sticker von Panini zu kaufen.
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+++Große Panini-Tauschbörse in Trier+++
Das Internet-Portal staatsfunk.de und die Europäische Kunstakademie Trier laden am Sonntag, 15. Juni, von 11 bis 14 Uhr zur großen Panini-Tauschbörse in der Europäischen Kunstakademie in Trier (Aachener Straße 63) ein.
Bei freiem Eintritt gibt es für Sammler die Möglichkeit Doppelte gegen Fehlende zu tauschen. Am besten und schnellsten geht dies, wenn im Vorfeld eine Liste mit fehlenden und doppelten Stickern angelegt und mitgebracht wird. Einfach die doppelten Panini-Sticker mitbringen und mit Gleichgesinnten tauschen. Die Tauschbörse in Trier hat bereits eine kleine Tradition vorzuweisen: Zur WM 2006 kamen insgesamt 1000 Panini-Sammler, 2010 berichtete N24 von der Aktion und zur EM 2012 war das SWR vor Ort.
Weitere Infos unter: www.staatsfunk.de
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