„(…)Ganz Deutschland juckt das Sommerloch, und wir haben beschlossen, euch dran zu kratzen.“ – der erste je gesagte Satz im Discöföx-Podcast vor genau 50 Folgen. Nutzen Sie doch dessen derzeitige Sommerpause, um sich ein paar alte Folgen anzuhören. So viel Werbung muss sein. Offensichtlich gelang es uns nicht dauerhaft, unseren Entschluss durchzusetzen, und so macht der Sommer sich seine Heldensagen nach wie vor selbst. Und jedes Jahr bin ich überrascht, was da so kommt.
Es Pochert kräftig
Allein das letzte Wochenende war ein Füllhorn an Oliver-Pocher-News, ein Füllhorn an Absurditäten, denn die schrägsten Geschichten schreibt doch letztlich das Leben selbst. Zuerst der falsche Nasenespresso bei „Grill den Henssler“, wo Pocher ne Line Backpulver wegzog, die ihn letztlich komplett ausknockte – alles zur Belustigung von Fürstin Gloria von Thurn und Taxis (man erinnere sich an ihr bekanntestes Zitat: „Der Schwarze schnackselt gerne“). Tags drauf berichtet die Presse von einem spektakulär beschissenen Auftritt im Mega Park auf unserm Lieblings-Kotzeimer Malle, wo sein Hit „Hurra, Hurra… wir Katar“ einen derartigen verbalen Shitstorm kassierte, dass er die Show vorzeitig beendete. Offenbar hat das Ballermann-Feuilleton keine Gnade mit dem Abfeiern dieser WM – zurecht, denn da endet die moralische Flexibilität dann doch beim Anzünden von Puff-Dächern durch Deutsche Kegelbrüder. Dazu später mehr.
Als sei dies nicht schon genug, kommt dann tags drauf ein Video von Pocher, in dem er in bester „Mario Barth deckt auf“ Manier VIPs auf dem Helene Fischer Konzert in München bei einem Woodstock-99 nur knapp verfehlenden Riot begleitet. Grund seien die desolaten Umstände für die VIPs. Schweinefilet war zu früh aus – der Beste Kommentar dazu von Micky Beisenherz: „Thoughts and Prayers“. Zusammenfassend würde ich sagen: mit der Schlagzahl durch den Sommer, und Pocher hat bald wieder ne eigene Show bei RTL2 . vielleicht mit Gloria auf „Schnacksel Island“?
600 Bier zum Frühstück
Ja, die „Bild“ und andere Boulevard-Medien berichteten von den Fußballern, die sich 600 Bier zum Frühstück bestellten. Und sie berichteten davon als hätte Joey Kelly gerade den einbeinigen Triple-Iron-Man ohne Nahrung oder Wasser in Rekordzeit absolviert. Was für Sauf-Helden. Gut-Gemessen an der Gruppenstärke waren es dann „nur“ 25 Bier pro Nase, ich gebe zu : würd ich nie schaffen (ist für mich auch kein Maß an Heldenhaftigkeit, eher im Gegenteil). Aber stellen wir uns die Schlagzeile „Klaus aus Wanne-Eikel kippt ne Kiste Bier zum Frühstück“ vor – die lockt keinen hinterm Ofen vor. Wir alle kennen jemanden der das kann. Als damals in den Kinderschuhen zwanghafter Selbstdarstellung im Internet die Flashmobs ihr grindiges Gesicht in der Öffentlichkeit zeigten, dachte ich nicht dass es noch schlimmer geht, als vor laufenden Handykameras 500 Cheeseburger beim Fast-Food Pennywise zu bestellen – diese Jungs haben allerdings den Spaten rausgeholt, um die Latte noch tiefer legen zu können: 600 pisswarme Gläser Plörre und „Bild“ schaut vorbei.
Layla
Kippenschnippen bis die Hütte brennt
Jaja, die 13 Kegelbrüder („Stramm am Tisch“), die wohl den deutschen Rekord für den Kürzesten Aufenthalt auf Malle bevor man eingeknastet wird, halten haben die schlichten Gemüter der Deutschen erheitert bis erzürnt. Nachdem sie schon am Anreisetag einfuhren, weil sie mutmaßlich das Dach eines Nachbargebäudes („Bar“) mit Alkohol und Zigarretten in Brand gesetzt hatten, nutzten sie das Urlaubsloch im spanischen Justizsystem und konnten die Urlaubsvertretung des Richters davon überzeugen, sie gegen Kaution nach 8 Wochen im „Duckes“ wieder frei zu lassen. Ich verstehe den Zorn der Spanier auf die Deutschen, was Benehmen im Urlaub betrifft: Man stelle sich vor, eine Gruppe junger Männer aus Holland geht steil in Trier, pisst an die Porta und setzt den halben Viehmarkt in Brand. Da wären die Schreie nach Todesstrafe groß in der Region. Wie auch immer – vorsätzliche Abstürze sollten denen vorbehalten sein, die damit umgehen können und im schlimmsten Fall unverständliches Zeug in ihrer Internet-Kolumne schreiben. Mir zum Beispiel.
Was waren denn so Ihre Highlights im Sommer? Ich freue mich auf Ihre Anekdoten aus der Boulevardpresse, die mir entgangen sind (Kommentare bitte!) und zelebriere jetzt mein eigenes Sommerloch weiter – Ihnen allen wünsche ich schöne Rest-Ferien.
Ihr Senf hierzu interessiert mich natürlich sehr – also kommentieren Sie was das Senfglas hergibt! Mehr Senf von mir gibt es hier !
Mehr Sempf und weitere Themen von Johannes‘ bekommt ihr in seinem Podcast „Discöföx“, in dem er zusammen mit Philipp Godart das Weltgeschehen kommentiert. „Schier sein Podcast“ ist schier gut. Weitere Infos findet ihr zudem auf den Websites der Boys:
Jöhännes www.johanneschier.de
Philipps: www.philippgodart.de
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