„Ich hasse Montage“, sagte der Garfield-Aufkleber, den ich in den 90ern mal in ein einer Packung Fritt Kaubonbons hatte. Kultig wie Kaffee-Memes heutzutage. Dennoch hatte der fette Kater Recht.

Info
Japp, es ist Service Zeit, deshalb hier eine Ansage an alle regelmäßigen Leser/innen: Der Senf geht natürlich weiter, erscheint aber ab heute Montags alle 14 Tage. Grund: es gibt ab sofort jeden Freitag eine Folge vom Discöföx Podcast, und mir ist nicht wohl dabei, wenn meine geschriebenen und meine gesprochenen verbalen Durchfallattacken sich zu sehr überschneiden. Es ist wohl für alle besser zu ertragen so. Egal, reden wir mal über den Montag.
Spass am Montag
Als Kind liebte ich den Montag – meine Wochenenden waren im ländlichen Raum oft nicht die unterhaltsamsten (auch, weil ich für viele draussen-Aktivitäten einfach zu faul und untalentiert war) und montags fand der Wiederanschluss ans größere soziale Netzwerk statt. Man erzählte sich, was man so erlebt hat, erzählte die Witze aus der obligatorischen Samstag-Abend-Show nach und vergaß darüber, dass es 7 Uhr morgens ist, und wer um 7:00 fröhlich ist, ist mir suspekt ( ha- der Satz wäre fast ein Kaffee meme geworden).
Hass am Montag
Ich mache mal einen Zeitsprung. Jahrzehnte, und eine oder vielleicht zwei Familiengründungen später, steht der Montag für viele von uns für den neuen Berg Arbeit, der uns gerade auf die Schultern geladen wurde, die zeitweise Fremdbestimmung über die eigene Zeit und das sich-arrangieren-müssen mit all den Hackfressen, mit denen man privat nicht reden wollen würde. Kein Wunder, wenn die Laune montags morgens schon im Keller ist – ich bilde mir ein, das Montags immer im obligatorischen Pendlerstau nach Luxemburg festzustellen. Wer sich also fragt, von welchen Hackfressen ich eben schrieb: dort sind sie. Und ich bin eine davon. Oft entscheidet hier schon ein nicht funktionierendes Reissverschluss-System über mindestens die Laune bis zur Mittagspause.
Krass am Montag
Man kann den Grund für den Montagsfrust der erwachsenen eigentlich schon an der Generation fest machen. Die Jüngeren haben vielleicht noch einen Rest-Kater (natürlich rein muskulär, vom Fussballplatz), die Älteren haben sich das ganze Wochenende unter Druck gesetzt um die Schuldgefühle gegenüber den Kindern aufzuarbeiten, mit denen sie unter der Woche kaum Zeit verbringen – oder einfach krampfhaft versucht, mal auszuschlafen. Dazu stellt man fest, dass man unter der Woche oft mehr Zeit mit Kollegen verbringt, als mit der eigenen Familie oder den Freunden. Einfach, weil man ja auch irgend wann mal schlafen muss.
Was am Montag?
Die Frage ist: Was tun? Es in typisch deutscher Manier hinnehmen – a la „Kamma nix machen, is halt so“? Vielleicht. Oder lieber an seiner Situation rumbasteln , bis es passt? Hat man da wirklich die Chance zu? Wer seinen Vorgesetzten nicht leiden kann, kann ihn nicht feuern – wohl dem, der Fachkraft genug ist, um dann selbst zu wechseln. Letztlich ist es aber nicht nur die Arbeit – der Montag ist einfach für viele der Cold Turkey nach dem Rausch der Freizeit und Selbstbestimmung am Wochenende. Also hassen wir doch die Montage einfach weiter . Ich wollte ja auch eigentlich nur Bescheid sagen, dass es den Senf ab sofort montags gibt.
Ihr Senf hierzu interessiert mich natürlich sehr – also kommentieren Sie was das Senfglas hergibt! Mehr Senf von mir gibt es hier !
Mehr Sempf bekommt Ihr in Johannes´ Podcasts „Discöföx“ (zusammen mit Philipp Godart) und „Schier sein Podcast“ – überall wo es Podcasts gibt und auf den Websites der Boys:
Johannes: www.johannesschier.de
Philipp: www.philippgodart.de
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