Von Janik Krause
Am Mittwochabend stieg in Tarforst das Derby zwischen dem Siebten und dem Achten der Rheinlandliga-Tabelle. Dabei ging es für die besser platzierten Gastgeber vor allem darum, die Gäste auf Abstand zu halten und nach der 1:3-Niederlage am vergangenen Wochenende in Mendig eine passende Antwort zu geben. Nach 90 Minuten hieß es 0:2 und bei Chefcoach Patrick Zöllner überwiegte vor allem die Niedergeschlagenheit.
Im Vergleich zu letztem Sonntag veränderte Patrick Zöllner seine Startformation auf zwei Positionen: Martin Gorges und Bernhard Heitkötter rückten in das Team. Die Gäste aus Badem reisten mit einer dünn besetzten Ersatzbank in das Trierer Höhenstadtteil an. Lediglich drei Feldspieler und den Ersatztorwart standen Coach Dieter Krütten zur Verfügung. Den Anfangsbemühungen des Tabellenachten sollte dies jedoch keinen Abbruch tun. Gleich zu Beginn gelang es den Gelb-Blau gekleideten Badenern zweimal, in den Strafraum des komplett in Rot agierenden FSV einzudringen und sich dem Gehäuse der Hausherren anzunähern. In Führung gehen können, ja fast schon müssen, hätte jedoch der Gastgeber durch Martin Gorges nach knapp fünf Spielminuten, als der gut platzierte Schuss des Außenverteidigers – von Kasel bedient – gerade eben noch von zwei Defensivspielern der SG geblockt werden konnte.
Individuelle Fehler bringen Badem die Führung
Nur zwei Minuten später flankte Tobias Spruck auf Torjäger Patrik Kasel, der seinen Kopfball knapp über das Tor setzte. Fortan übernahm die Krütten-Truppe etwas mehr die Initiative und kam nun auch zu Torchancen. 18 Minuten waren gespielt, als Sven Haubrich im letzten Moment nach einem langen Pass aus dem Mittelfeld vor einem Badener Stürmer klären konnte. Es folgte eine holprige Phase des FSV, die durch individuelle Unachtsamkeiten und Fehler geprägt war.
Mendig drang über die Flügel mehrmals in den Strafraum ein, kam aber zunächst nicht zu einem gezielten Abschluss. So geschehen auch kurze Zeit später, als Rechtsverteidiger Gorges ein Fehler bei der Ballannahme unterlief, ein Badener blitzschnell dazwischen spritzte und um ein Haar Torhüter München überwunden hätte, der das Spielgerät im Nachfassen festhielt (24.). Drei Minuten später war es dann soweit: Über rechts konterte die SG mit dem flinken Valerius – der Lauritz Meis oft vor große Probleme stellte – der bis zur Grundlinie marschierte, seine Flanke konnte in der Mitte im Getümmel nicht geklärt werden, sodass Bernhard Heitkötter beim Klärungsversuch Badems Robin Eiden abräumte – Strafstoß. Schiedsrichter Alexander Müller hatte die Szenerie aus bester Position beobachtet und ohne zu zögern auf den Punkt gezeigt. Timo Heinz nahm sich das Leder und verlud Goalie München zum 1:0 für Badem nach 27 Minuten.
Tarforsts Abwehr schwamm nun und die Zöllner-Elf wirkte geschockt. Sogar der in der bisherigen Saison so starke Schlussmann München, leistete sich am letzten Apriltag des Jahres einen groben Schnitzer. Unachtsam spielte er den von zwei Gästespielern in Bedrängnis geratenen Bastian Hennen an, der zu Dominik Lay weiterpasste. Verdutzt verlor der Innenverteidiger den Ball an Mike Schwandt, der abzog und München aus spitzem Winkel überwand – alleine der linke Torpfosten verhinderte eine höhere Gästeführung.
Vom ersten bis zum elften Mann auf dem Rasen schien sich nun die Verunsicherung auf die Heimmannschaft übertragen zu haben. Patrick Zöllner versuchte vom Spielfeldrand auf sein Team Einfluss zu nehmen und brachte Nicola Rigoni für Patrick Neumann (36.). „Ich wollte was am System ändern und mit einem zweiten Stürmer mehr Schwung in die Partie bringen“, erklärte er den taktischen Wechsel nach der Partie. Es blieb bei der Theorie, denn bis auf zwei Fernschüsse (38./40.) und einen Weirich Freistoß in die Arme von Gästekeeper Knauf (45.) folgte nicht mehr viel. Zudem musste Patrik Kasel verletztungsbedingt vor dem Pausentee runter (44.).
Tarforst mit Schwung in die zweite Hälfte
Fulminant sahen dann gleich die ersten Sekunden nach Wiederanpfiff aus. Tobias Spruck bediente Nicola Rigoni, dessen Schuss aus dem Rückraum von Jonas Knauf klasse pariert wurde (46.). Zumindest schien der FSV nun auch mit dem nötigen Engagement aus der Halbzeitpause gekommen zu sein und spielte sich in der Folge einige Male gut über die Flügel nach vorne, meistens fehlte jedoch der letzte Pass, um zum Torerfolg zu kommen. Weirich versuchte mehr ins Spielgeschehen einzugreifen und fand sich auf beiden Flügeln in vielen Zweikämpfen und Einzelaktionen wieder, doch wirklich gelingen wollte dem Wirbelwind nichts. Badem verwaltete die Führung geschickt, ließ die Hausherren kommen und lauerte auf Konter.
Nach 61. Minuten fiel dann das spielentscheidende Tor: Bei einem Konter von Badem schlug Haubrich über den Ball, der beim starken Valerius landete. Der Flügelspieler zögerte nicht lange und legte in den Rückraum auf Andreas Hartmann ab, der mit einem präzisen Schuss ins Schwarze traf (61.). Erneut schien sich die Heimelf nicht all zu schnell von dem Rückschlag erholen zu können. Zwar versuchte sie immer wieder in das Spiel zurück zu finden, leichte Ballverluste und Abspielfehler brachten die Gäste jedoch selten in Bedrängnis. Benedikt Deckers Kopfball knapp über den Querbalken (75.) und Nicola Rigonis Flachschuss (80.) sollten den Anschlusstreffer auch nicht mehr herbeiführen können. Da es die Spielgemeinschaft aus Badem in der Schlussphase gleich mehrfach verpasste, das 3:0 zu erzielen (82./84./89.), blieb es beim verdienten 2:0-Endstand.
Zöllners Fazit zum Spiel
“Es ist schon bitter. Jetzt konnten wir schon dreimal nicht gewinnen und uns aus drei Spielen nur einen Punkt ergattern. Wir haben uns eigentlich mehr erhofft, konnten aber in keinem der drei Spielen unsere eigentlich gute Form in Erfolg umsetzen. Wo dran es liegt, ist immer schwierig zu sagen. Natürlich ist das Spiel auch etwas glücklos verlaufen. Im ersten Durchgang war unser Engagement zu gering gewesen. Nach Wiederanpfiff haben wir es dann nach einer deutlichen Halbzeitansprache besser gemacht und dann passiert so ein Fehler, der letzendlich zum 0:2 und somit zum Siegtreffer geführt hat.“
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Statistik
FSV Trier-Tarforst – SG Badem 0:2 (0:1)
Tarforst: München – Gorges, Haubrich (66. A. Thielen), Lay, Meis – Heitkötter, Neumann (36. Rigoni), Hennen, Spruck – Weirich – Kasel (44. Decker)
Badem: Knauf – Schmitt, Keil, Esch, Hartmann – Valerius, Heinz, Berscheid, Eiden (78. Nierobis) – Schwandt, Mayer Nosbüsch (86. F. Thielen)
Tore: 0:1 Heinz (27./Foulelfmeter), 0:2 Hartmann (61.)
Schiedsrichter: Alexander Müller (Mendig)
Zuschauer: Ca. 145 [/statistik]
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