Von Janik Krause (Text & Fotos)
Starker Heimauftritt der Spieler von TuS Mosella Schweich und Trainer Eric Schröder. Ein sehenswerter erster Spielabschnitt brachte die Hausherren auf die Siegerstraße gegen die TuS RW Koblenz und drei wichtige Punkte für den Klassenerhalt ein. Die Gäste wirkten oft ideenlos und verspielten ihre gute Ausgangsposition im Kampf um den Aufstieg.
In der Anfangsphase gaben zunächst die komplett in weiß gekleideten Gastgeber den Ton an. Vier Minuten waren gerade gespielt, als nach einem Einwurf von links eine erste gute Abschlussmöglichkeit der Mosella aus zentraler Schussposition von einem Koblenzer Defensivspieler abgeblockt wurde und knapp am Tor von Jan Kramer vorbei rauschte. Eric Schröder hatte seiner Mannschaft eine kompakte Spielordnung vorgegeben, die es vorsah, bei Ballgewinn den direkten Weg zum Gästetor zu suchen. Koblenz schien damit nur schwer zurechtzukommen und konnte zunächst keine zwingenden Torchancen kreieren.
Den ersten Rückschlag der Partie erlitt jedoch zunächst Schweich. Dabei spielte die Unglückszahl 13 gleich zwei Mal eine tragende Rolle. 13 Minuten waren absolviert, als Kapitän Patrick Quary, nach einem Zweikampf in der eigenen Hälfte, mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden des heimischen Kunstrasens liegen blieb. Schnell war klar: Für den Innenverteidiger mit der Nummer 13 ging es nicht weiter und so kam kurz darauf Pascal Bickelmann in die Partie und übernahm die Binde.
Nur fünf Minuten später durfte er mit dem Rest seiner Truppe erstmals zum Jubel abdrehen. Alexander Burbach trat den fälligen Freistoß aus rund 30 Metern, nach Foul der Gäste, in den Strafraum und Maximilian Gäbler überwand mit einem wuchtigen Kopfball Koblenz-Keeper Jan Kramer – 1:0.
Koblenz zu passiv – Schweich eiskalt
Nun entwickelte sich ein Spiel mit sehenswerten Torchancen und Zweikämpfen. Die Möglichkeiten beruhten allerdings meistens auf Standardsituationen. Wie wach gerüttelt, spielten sich die schwarz gekleideten Gäste von Trainer Thomas Esch eine erste Gelegenheit kurz nach dem 0:1-Rückstand heraus. Durch einen Freistoß näherte sich seine Mannschaft erstmals Dario Mocks Tor an, der Ball flog jedoch rechts am Gehäuse vorbei (20.).
Auf der gegenüberliegenden Seite machte es knapp fünf Spielminuten später Maximilian Gäbler besser. Sehenswert zog er am rechten Strafraumeck einen direkten Freistoß auf das RW-Tor, in letzter Sekunde klärte ein Verteidiger. Der Ball wäre wohl im linken Giebel zum 2:0 eingeschlagen.
Wie ratlos Koblenz in der ersten Halbzeit gegen die kompakte Defensive der Schweicher agierte, erklärt wohl die Gelbe Karte von Derrick Miles nach 27. Minuten am besten. Gekonnt hatte sich der Flügelspieler der Gäste in den Strafraum der Gastgeber gedribbelt, stand dort jedoch aussichtslos einer Handvoll Schweicher gegenüber. Kurz darauf ging er zu Boden – Schiedsrichter Thomas Rossi entschied jedoch statt auf Foulelfmeter korrekterweise auf Schwalbe und gab dem Sünder die Gelbe Karte.
Zehn Minuten später dann die nächste Möglichkeit für die Hausherren. Ein Missverständnis in der Hintermannschaft der Koblenzer führte dazu, dass Jan Buehrmann am Spielgerät vorbei trat und Stefan Schleimer sich die Kugel erlief. Trocken vollendete der Stürmer frei aus 14 Metern zur 2:0-Führung (37.).
Freistoßspezialist Burbach
Doch damit nicht genug. 44. Minuten waren gespielt, als die Esch-Truppe erneut einen Freistoß in Strafraumnähe beging. Erneut nahm sich Alexander „Bubi“ Burbach das Leder und brachte es gefühlvoll vor das Tor. Dort rauschte Christoph Madert heran und erhöhte per Kopf zum 3:0. Was für eine erste Halbzeit der im Durchschnitt 24 Jahre alten Elf von Eric Schröder!
Koblenz-Spieler Michael Steiner bekam kurz darauf nach einem unnötigen Frustfoul die Gelbe Karte gezeigt. Das Schiedsrichtergespann bat die beiden Mannschaften anschließend zur 15-minütigen Halbzeitunterbrechung in die Kabinen.
Nach der Pause litt die Qualität der Partie etwas unter den gegensätzlichen Voraussetzungen. Die Mosella musste – mit einer 3:0-Führung im Rücken – freilich nicht, die Gäste vom Deutschen Eck konnten offenbar nicht mehr zeigen. Zwar zog sich Schweich weit in die eigene Hälfte zurück und überließ den Schwarzen die Initiative, zu Torchancen sollte dies aber nicht wirklich führen. „Wir müssen den Weg zwischen die beiden Ketten finden“, rief Thomas Esch seinen RW-Kickern zu. Allein, es nutzte wenig. Koblenz zog die letzte Option und versuchte mit der Brechstange die Partie noch einmal zu drehen. So waren es nun die hohen Bälle, die gefühlt im Minutentakt in die Hälfte der Hausherren segelten.
Defensive Gastgeber – die Gäste mit der Brechstange
Der unauffällig gebliebene Anton Grasmick – bis dato immerhin neun Saisontore – verließ für den hochgewachsenen Jonas Lauer nach einer Stunde den Rasen. Zwei Torchancen wurden jedoch zunächst vom rechten Torpfosten und kurz darauf von Keeper Dario Mock vereitelt (60./63.). Knapp war es auch nach 67 Minuten für Stefan Schleimer, der sich die Kugel stark erkämpft hatte, aus 20 Metern zentraler Position jedoch am Koblenzer Torwart scheiterte. Auch Alexander Schabo vergab die vorzeitige Entscheidung (83.). Doch der Anschlusstreffer zum 1:3 durch Waldemar Kling, der nach einem Abwehrfehler aus rund 13 Metern frei stehend einnetze, änderte auch nichts mehr am neunten Heimsieg der TuS Mosella Schweich.
„Ich bin total glücklich, wie wir das heute gemacht haben. Die Jungs haben eine tolle erste Halbzeit gespielt und wichtige Punkte geholt. In der zweiten Halbzeit haben wir zwar nicht mehr so gut nach vorne gespielt, aber wir führten da ja auch bereits schon mit 3:0. Wir hatten dann auch noch die Möglichkeit das 4:0 zu machen, aber im Endeffekt zählt nur der Sieg“, gab Eric Schröder nach zwei Minuten Nachspielzeit sichtlich zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft zu Protokoll. „Was mit Patrick Quary ist wissen wir noch nicht genau, sein Knöchel ist angeschwollen. Pascal Bickelmann hat ihn mit einer tollen Leistung ersetzt.“ Schweich ist nun mit 30 Punkten Elfter der Tabelle. RW Koblenz rangiert mit 39 Zählern auf dem fünften Platz.
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Statistik
TuS Mosella Schweich – TuS RW Koblenz 3:1 (3:0)
Schweich: Mock – Lambrecht, Madert, Quary (13. Bickelmann), Gäbler – Schabo, D. Casel, M. Casel, Omayrat – Burbach (62. Oltmanns), Schleimer (90. + 1. Ossen)
Koblenz: Kramer – Berg, Buehrmann, Junghof, Steiner – Fohr (34. Hawel), Akkaya, Lauer, Miles – Kling, Grasmick (60. Lauer)
Tore: 1:0 Gäbler (18.), 2:0 Schleimer (37.), 3:0 Madert (44.), 3:1 Kling (88.)
Schiedsrichter: Thomas Rossi (Klotten)
Zuschauer: Ca. 150
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