Seine Kunst beginnt dort, wo der Weg ihres Werkstoffes eigentlich endet. Auf dem Schrottplatz. Die Stahlskulupturen der „Haptikons“-Reihe des Trierer Künstlers Andreas Hamacher sind noch bis zum 3. Juli im K9 in Trier zu sehen.
Trier. Bei dem Wort „Künstler-Atelier“ denkt man eigentlich an Pinsel, Leinwände, Staffeleien und eine leise, konzentrierte Arbeitsatmosphäre. Bei Andreas Hamacher geht es etwas lauter zu. Mit 500 Tonnen Druck werden die Stahlteile, die er als Rohmaterial für seine Skulpturen ausgewählt hat, noch auf dem Schrottplatz zurechtgeschnitten. In seinem Atelier kommen statt Pinseln dann Schweißgeräte, Kräne und ein Ofen zum Einsatz, um das Material in die richtige Form zu bringen. Andreas Hamacher orientiert sich bei dem Prozess an einem Modell, das er vorher aus Küchenpapierrollen entworfen hat. Nachdem der Stahl in Form gebracht wurde, bringt der Trierer Künstler verschiedene Lasuren auf dem Stahl ihn in einem Ofen.
Andreas Hamacher ist einer der aktivsten Trierer Künstler. Während seinem Studium an der Europäischen Kunstakademie arbeitet er zuerst mit Holz, bevor er sich voll und ganz dem Stahl verschrieb. Im Gegensatz zu anderen Kunstwerken ist das Anfassen und das Ertasten der verschiedenen Materialstrukturen bei den Haptikons ausdrücklich erlaubt. Die größte Faszination entfalten die Skulpturen beim genaueren Betrachten. Durch die Erhitzung kommt es zu chemischen Reaktionen des Stahls, sodass er sich in die unterschiedlichsten Formen und Farben einfärbt.
Das Konzept der Skulpturen überzeugt, so konnte Andreas Hamacher den I AM Kunstpreis, der vom Trierer Atelier KM9 und seinem Besitzer Laas Köhler ausgeschrieben wird, gewinnen. Teil des Gewinns ist die Einzelausstellung, die zur Zeit in der Karl Marx Straße zu betrachten ist. Nähere Informationen gibt es auf der Facebookseite des KM9. Andreas Hamacher ist mit seinen Haptikons aber auch international erfolgreich und regelmäßig auf Ausstellungen und Biennalen in ganz Europa zu Gast. Wir werden in naher Zukunft auch noch über die Galerie und das Schaffen von Triers Künstlern berichten.
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