Die Trierer Bundesliga-Handballerinnen haben am Mittwochabend eine faustdicke Überraschung verpasst und mussten sich dem HC Leipzig nach großem Kampf 26:29 (12:16) in eigener Halle geschlagen geben. In den entscheidenden Situationen agierte der Champions-League-Teilnehmer cleverer, musste allerdings bis zum Schluss um den Sieg bangen. Auf Seite der Miezen überzeugte erneut Torhüterin Verena Flöck.
Trier. Gerade einmal 450 Zuschauer hatten sich in die Arena verlaufen und mussten nach drei schnellen Toren (0:3/5.) Schlimmes an diesem Abend befürchten. Was die Moselstädterinnen in der Folge allerdings ablieferten war aller Ehren wert und macht Mut für die restlichen zehn Saisonspiele. „Wir alle können stolz auf diese Leistung sein. Wenn wir diese Leistung auch in den entscheidenden Partien aufs Feld bringen, haben wir eine realistische Chance die Liga zu halten“, sagte Co-Trainern Jana Arnošová nach der Partie.
Am Ende hatten sie sich den Applaus der Zuschauer redlich verdient, stand da doch ein respektables 26:29 (12:16) auf der Anzeigetafel – gegen den HC Leipzig, in der Liga immer noch eines der Top-Teams, gespickt mit Nationalspielerinnen. Kaufen können sich die Miezen davon allerdings wenig, mit drei Siegen ziert man weiter das Tabellenende. In den entscheidenden Situationen agierten die Gäste cleverer, ausgebuffter und der Mannschaft von Cristina Cabeza rutschte das Herz in die Hose. Sowohl beim 20:22 (44.), als auch beim 23:25 (49.) hatten die Miezen mehrfach die Chance zu verkürzen, scheiterten aber an Torfrau Katja Schülke oder den eigenen Nerven.
„Leipzig war in dieser Phase eiskalt. Und wenn du immer hinterherläufst, fehlt dir irgendwann auch die Kraft“, so Katrins Schneider Resümee. Während der HCL – auch mit Blick auf die Königsklasse am Samstag – munter durchwechselte, spielte Cabeza die komplette Partie mit einer Besetzung durch. Ein Kräfteverschleiß, den die Miezen nicht kompensieren konnten. Leipzig aber musste bis fünf Minuten (24:28/55.) vor Schluss alles aufbieten, um den Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Auch von mehreren Rückständen (12:16/30., 20:24/46.) ließen sich die Miezen nicht zurückwerfen, kämpften wie die Löwinnen und boten dem Vizemeister dank der Treffsicherheit von Maxime Struijs (9 Tore) und Torfrau Verena Flöck (15 Paraden) Paroli.
„Das war kämpferisch eine Top-Leistung, wir haben dagegen gehalten, uns gewehrt. Und genau jene Eigenschaften werden wir auch in den entscheidenden Partien benötigen“, so Arnošová auf der anschließenden Pressekonferenz. Für die Miezen heißt es nun erst einmal Wunden lecken, die nächste Partie findet am Samstag, den 7. März in Bietigheim statt. Mit neun Punkten stecken die Stuttgarterinnen ebenfalls noch tief im Abstiegskampf, liegen gerade einmal drei Punkte vor den Moselstädterinnen.
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Aufstellung: Jessica Kockler, Verena Flöck; Hannah Sattler, Esther Mohr, Katrin Schneider (7/2), Linsey Houben, Megane Vallet (2), Judith Derbach (1), Maxime Struijs (9), Silvia Solic (2), Franziska Garcia (5)
Beste Werferinnen HC Leipzig: Anne Müller, Luisa Schulze und Helena Hertlein (jeweils 5)
Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah/Suresh Thiyagarajah – Zuschauer: 450
Spielfilm: 0:3 (5.), 3:3 (7.), 7:7 (16.), 8:10 (20.), 12:12 (25.), 12:16 (30.), 15:18 (34.), 18:18 (38.), 20:24 (46.), 23:25 (49.), 26:29 (60.)
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Von Franzi Garcia
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