Souverän und mit satten 20 Punkten Vorsprung feierte die SG Wittlich im Mai die Bezirksliga-Meisterschaft (5vier-TV berichtete) und tritt in der kommenden Spielzeit 2013/14 eine Klasse höher in der Rheinlandliga an. Mit 5vier sprach Trainer Frank Meeth über die Planungen für die Vorbereitung, die personelle Lage, Erwartungen für die neue Saison – und ist optimistisch, dass seinem Team das Schicksal der SG Ellscheid erspart bleibt.
Mai 2012: Die SG Ellscheid holt den Titel in der Bezirksliga und steigt mit nur 19 Gegentoren in die Rheinlandliga auf. Zweiter wird die SG Wittlich mit 40 Gegentreffern. „Da mussten wir uns natürlich fragen: Was hat Ellscheid letztlich besser gemacht als wir? Es lag auf der Hand, dass sie defensiv einfach viel weniger zugelassen hatten. So haben wir uns für die vergangene Saison vorgenommen, weniger Gegentore zu kassieren“, erklärt Übungsleiter Frank Meeth. Gesagt, getan. Wenngleich man 2012/13 vier Spiele weniger absolvieren musste, sind 24 Gegentore trotzdem eine Verbesserung. Und reichten, um in die höchste Verbandsklasse aufzusteigen.
Die SG Ellscheid dagegen stieg bekanntlich direkt wieder ab. „Umgekehrt können wir nun für die kommende Spielzeit aus dem lernen, was bei den Ellscheidern schief gelaufen ist. Ihr Trainer Jörg Stölben ist ein guter Freund von mir, deswegen habe ich mich natürlich schon mit ihm unterhalten. Ein großes Problem war, dass sie viele Studenten in der Mannschaft hatten, die oft nur eingeschränkt trainieren konnten. So kannst du dann nach einigen Negativerlebnissen in der Rückrunde eine Dynamik nicht verhindern, die letztlich zum Abstieg führte“, weiß Meeth, der seine Mannschaft vor solch einer Problematik gefeit sieht: „Wir haben nur ganz wenige Spieler dabei, die nicht regelmäßig trainieren können. Und ohnehin sehe ich unsere große Stärke in der Breite und Ausgeglichenheit des Kaders. Wir sind auf fast allen Positionen doppelt besetzt und haben auch in unserer zweiten Mannschaft oder der A-Jugend durchaus noch Qualität in der Hinterhand, sodass wir auch Ausfälle jederzeit kompensieren könnten.“
Drei Neuzugänge stehen fest, zwei bis drei weitere könnten folgen
Das bereits vorhandene homogene Spielerreservoir erfuhr in der Sommerpause bisher mit Torjäger Daniel Ulbrich vom SV Dreis (A-Klasse), Patrick Schmidt vom FSV Salmrohr II und Mike Neumann als zusätzlichem Torwart von der U19 der Trierer Eintracht weitere Verstärkung. „Mit zwei, drei Spielern und deren Vereinen sind wir noch in Verhandlungen. Wenn da etwas klappt, umso besser. Wenn nicht, geht die Welt auch nicht unter. Wir sind auch so gut gerüstet“, gibt sich Frank Meeth gelassen. Auch in dem Wissen, dass die neue Spielklasse den Wittlichern vielleicht sogar noch eher entgegen kommt. „Die Basis wird weiterhin eine solide Defensivarbeit sein. Aber nach vorne werden unsere jungen, sprintstarken Offensivspieler wahrscheinlich mehr Räume bekommen, um ihre Schnelligkeit häufiger auszuspielen. Denn in der Rheinlandliga werden sich die meisten Gegner gegen uns wohl nicht mit acht Mann hinten rein stellen. Und dann müssen unsere Jungs auch erst einmal gestoppt werden.“
Nichtsdestotrotz bleibt das Ziel für den Aufsteiger natürlich der Klassenerhalt. „Wir sind neu und müssen uns erst mal auf diesem Niveau beweisen. Wenn ich sehe, was beispielsweise Karbach für Transfers tätigt oder was beim langjährigen Oberligisten Wirges an Potenzial vorhanden ist, sind das schon eigene Dimensionen. Aber ich bin optimistisch, dass wir uns schnell einfinden.“
Testspiel-Highlight gegen Eintracht Trier am 3. Juli
Die Vorbereitung auf die neue Aufgabe beginnt indes mit dem Trainingsauftakt am 29. Juni. In den sechs Wochen, bis zum Liga-Auftakt am 11./12. August, sind zahlreiche Testspiele geplant, darunter Highlights gegen Eintracht Trier (Mittwoch, 3. Juli in Wittlich, wahrscheinlich 19 Uhr), den FSV Salmrohr (13. Juli in Üdersdorf) oder den luxemburgischen Erstligisten Etzella Ettelbrück mit Neu-Trainer Niki Wagner (20. Juli in Wittlich).
sg kenner meint
Jens Freis kurzfristig zur Eintracht nach Trier gewechselt