Der Klima- und Emissionsschutz sind immer noch zentrale Bestandteile der deutschen Energiepolitik. Neben Solar- und Windenergie tragen vor allem auch Biogasanlagen zum Klimaschutz bei. Dabei leisten nicht nur große Anlagen einen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung, gerade kleine Anlagen sind für die dezentrale Energieerzeugung unabdingbar. Finanzielle Förderungen für Bau und Betrieb lassen die Anzahl an Biogasanlagen in Deutschland seit Jahren wachsen. Bei der Anlagenplanung sollte aber vor allem auf die Sicherheit geachtet werden.
Potenzielle Gefahren kennen
Immer wieder hört man von Explosionen von und an Biogasanlagen. Dabei ist die eingesetzte Technik längst ausgereift und ein sicherer Betrieb bei Einhaltung aller Vorschriften und Richtlinien gewährleistet. Leider gibt es eine ganze Reihe typischer Planungsfehler, die beim Bau von Biogasanlagen begangen werden. Auch bei Wartungs- und Kontrollarbeiten werden häufig entsprechende Schutzvorkehrungen und Sicherheitsregeln missachtet. Eine Biogasanlage stellt prinzipiell ein geschlossenes System dar, bei dem keine schädlichen Stoffe freigesetzt werden. Einige Bereiche der Anlage sind jedoch potenzielle Gefahrenquellen und Bedürfen besonderer Beachtung. Dazu zählen beispielsweise Vorgruben, Mischbehälter oder auch Kondensatschächte. Sicherheitsrelevante Aspekte in Bezug auf folgende Faktoren müssen besonders beachtet werden:
- Explosionsschutz
- elektrische Sicherheit
- Emissionsschutz
- funktionale Sicherheit
- gastechnische Sicherheit
- Gewässerschutz
- Lärmschutz
Besondere Vorsicht bei Kondensatschächten
Um das Biogas auch sicher Nutzen zu können, ist in den meisten Fällen eine Aufbereitung des Gases nötig, um die erforderliche Qualität sicherzustellen. Bei diesem Verfahren wird das Gas entfeuchtet und der Methananteil im Biogas erhöht. Ein Kondensatschacht für eine Biogasanlage, wie sie beispielsweise vom nordrhein-westfälische Unternehmen Beton Tille gebaut werden, sind ein wichtiger Bestandteil vieler Biogasanlagen. In diesem wird das Gas entfeuchtet. Nicht selten befindet sich Kohlendioxid in einem solchen Schacht, was ein erhebliches Sicherheitsrisiko für Betreiber und Arbeiter darstellt. Um das Sicherheitsrisiko so niedrig wie möglich zu halten, sollten folgende Aspekte bei der Planung und bei Arbeiten im Schacht beachtet werden:
- bestenfalls wird der Kondensatschacht außerhalb von Gebäuden installiert
- das Rohrleitungssystem muss der Druckstufe PN6 entsprechen, ist das nicht der Fall, muss der Schacht mit einem verschließbaren Deckel gesichert werden
- der Schacht muss ordnungsgemäß be- und entlüftet werden
- die im Schacht eingesetzten Pumpen müssen der im Explosionsschutzdokument der Anlage ersichtlichen Schutzkategorie entsprechen
- für alle im Schacht verbauten Teile muss ein Potenzialausgleich vorgenommen werden
- vor jedem Einstieg in den Schacht muss eine Gasmessung vorgenommen werden
- Wartungsarbeiten sollten immer zu zweit durchgeführt werden
Das Thema Sicherheit muss also von Anbeginn der Planungsarbeiten eine zentrale Rolle spielen. Die Erstellung einer Gefahren- und Risikoanalyse empfiehlt sich zu einem frühen Zeitpunkt, um spätere Komplikationen auszuschließen. Sicherheit spielt vor allem für beteiligte Mitarbeiter eine Rolle, entsprechende Unterweisungen sollten regelmäßig aufgefrischt werden. Auch externe Schulungen können dafür sorgen, dass das Bewusstsein für entsprechende Vorsicht- und Sicherheitsmaßnahmen gestärkt wird. Nur wenn technische Regeln, Verordnungen, Normen und Behördenauflagen eingehalten werden lassen sich Biogasanlagen sicher betreiben.
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