Ein Spiel mit zwei Gesichtern – gut und unschön, zumindest für Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst, der am Samstagabend im Stadt-Derby zuhause der benachbarten FSG Ehrang/Pfalzel mit 2:3 unterlag.
Während beide Teams in den ersten Minuten des Spiels zunächst noch zaghaft agierten – immerhin wollte keiner einen frühen Fehler machen, schob sich Tarforst im weiteren Verlauf nun immer mehr in den spielerischen Vordergrund. Ein schnelles Spiel der Trierer Höhenkicker – präzise Flanken und gute Chancen. Die erste starke Offensivaktion schrieb sich der FSV auf´s Trikot – als ein Kopfball von Elias Heitkötter nach einer starken Flanke von Benjamin Arnold nur knapp neben das Ehranger Tor flog (6.). Die Elf von der Heide hielt gut dagegen. Defensiv sicher – kam man aber offensiv dagegen nur mühsam in Gang. Tarforst schaltete blitzschnell um – suchte das schnelle Glück Richtung Tor, dass nach einer guten Viertelstunde beim FSV auch einen Jubel auslöste, als Sebastian Szimayer nach einer zielgenauen Flanke von Luca Quint zum 1:0 einschob (17.). Zwei Minuten später versuchten es die Tarforster erneut – dieses Mal scheiterte Luis Böhme aber am Ehranger Schlussmann Moritz Zingen (19.). Die nächste Aktion gehörte aber den Gästen aus Ehrang. Die erste gute und richtige Chance der FSG – die Jonas Streit jedoch nur knapp neben das Tarforster Tor setzte (20.). Eine weitere Möglichkeit sich zum Ausgleich zu strecken – hatte Ehrang einen Hauch später, nachdem ein Abschluss von Julian Bidon gerade noch so zum Eckball geklärt werden konnte (22.). Während man auf der einen Seite nur haarscharf am Ausgleich vorbeischrammte – setzte Tarforst im Gegenzug jedoch nach, als Elias Heitkötter nach einer überaus starken Flanke von Böhme auf 2:0 aufstockte (25.). Kurz vor der Pause hatten die Hausherren sogar das dritte Tor auf dem Fuß – und das sogar dreimal binnen kurzer Zeit. Zweimal scheiterte Szimayer (41, 42.) nur knapp – einen weiteren Versuch setzte Martin Schultheis mit seinem Kopf sogar an die Latte (45.).
Nach der Pause kam Ehrang nun besser – und das in allen Bereichen. Spritziger – schneller und letztendlich auch erfolgreicher, verkürzte die FSG nach einer Stunde dank Noah Lorenz auf 1:2 (60.). Zuvor ließ Ehrang schon zahlreiche Chancen auf der Strecke liegen. Tarforst tat sich schwer – hinten und vorne zu löchrig, kam offensiv nicht mehr all zu viel an. Die Gäste hingegen spielten munter weiter – und zogen ihr Spiel eiskalt auf. Der Glaube an sich selbst – der Wille nach mehr und wohl auch den längeren Atem in den Lungen. Ehrang gab Vollgas und glich zehn Minuten vor Schluss sogar zum 2:2 aus – als Fabio Fuhs einen Foulelfmeter unbeeindruckt in die Maschen des FSV hämmerte (80.). Spätestens jetzt hatten die Jungs von der Heide Blut geleckt. Man wollte das Maximale – bot einen starken Aufwand und belohnte sich schließlich mit dem 3:2-Siegtreffer, den Jonas von dem Broch vier Minuten vor Schluss eiskalt und überzeugend über die Tarforster Torlinie drückte (86.). Eine Führung – keineswegs unverdient, versuchte Tarforst zum Schluss noch die drohende Nullnummer zu vereiteln. Der aus Tarforster Sicht erhoffte „Lucky-Punch“ blieb jedoch aus, sodass sich Ehrang nach 96 Minuten verdientermaßen Derbysieger nennen durfte.
„Es ist einfach unerklärlich! Wir führen die erste Halbzeit und dominieren in allen Bereichen. Das wir dann nach einer doppelten Führung dieses Spiel leichtfertig aus der Hand geben ist sehr ärgerlich. Es kam bei uns sehr viel Unruhe ins Spiel – wodurch Ehrang auch stärker wurde. Meine Jungs waren am Ende völlig verunsichert – sodass wir dann auch mit Blick auf die zweite Hälfte verdient verloren haben. Nach dem Unentschieden in Mülheim-Kärlich und mit der jüngsten Niederlage im Rücken – können wir nun von einem sehr durchwachsenen Auftakt sprechen“, betont Chef-Trainer Holger Lemke, dessen Team nun am Sonntag in einer Woche (27. August) um 15:00 Uhr beim Aufsteiger TuS Immendorf gastiert. AM
Spiel-Infos
So spielte der FSV Trier-Tarforst: Merling – Quint – Schmitt (74. Kaiser) – Herrig – Böhme (58. Kiesewetter) – Arnold – Heitkötter – Schultheis – Gouverneur – Szimayer (65. Benndorf) – Weirich
Tore: 1:0 (17. Szimayer) – 2:0 (25. Heitkötter) – 1:2 (60. Lorenz) – 2:2 (80. Fuhs / Foulelfmeter) – 2:3 (86. von dem Broch)
Schiedsrichter: Johannes Lescher
Zuschauer: 335
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