Seit 1996 gab es keinen deutschen Sieger beim Silvesterlauf – die Serie riss auch diesmal nicht. Mosinet Girmet führte das äthiopische Quartett bei den Männern an. Bei den Frauen siegte Almensh Belete. Die Athleten schwärmten von der Stimmung in Trier.
Den Jahreswechsel mit Feuerwerk und einem Gläschen Sekt feierten viele Läuferinnen und Läufer in Trier. So wurde kurz vor Mitternacht noch einmal gelacht und geschwärmt, während die Sportler aus Äthiopien ausgiebig auf der Tanzfläche feierten. Wenige Stunden zuvor hatten sie den 22. Silvesterlauf in der ältesten Stadt Deutschlands dominiert – und gleich zwei Doppelsiege eingefahren. Mosinet Girmet triumphierte vor 10.000 Zuschauern auf dem Trierer Hauptmarkt beim Bitburger-Asse-Lauf über acht Kilometer. Nach 22:36 Minuten überquerte er als schnellster Läufer die Ziellinie, ihm folgten gleich drei Landsmänner mit Bane Toia, Yigrem Demelash und Taye Damte Kuashu. Den Streckenrekord des Kenianers Isaac Kariuki (22:15) aus dem Jahr 1997 konnte Girmet jedoch nicht knacken.
Bester deutscher Teilnehmer war auf Rang fünf Arne Gabius aus Tübingen. Der amtierende Meister über 5000 Meter lief die Strecke in 22:45 Minuten und hatte lange Zeit sogar echte Chancen auf den ersten deutschen Sieg beim Asse-Lauf seit 1996. Bis zur letzten Runde lief Gabius auf Augenhöhe mit den Stars aus Äthiopien, ehe diese sich auf dem letzten Kilometer noch absetzten. Dennoch war der 30-Jährige, der sich gute Chancen auf eine Olympia-Teilnahme in London in diesem Jahr ausrechnen darf, nicht unglücklich. „Ich wollte hier für eine ordentliche Ladung Druck sorgen. Die Stimmung war unglaublich, ich bin zufrieden.“ Pressesprecher Benjamin Judith lächelte über die Ergebnisse. „Mal sehen, wie viele Jahre ich noch warten muss, bis wieder ein Läufer aus Deutschland den Silvesterlauf gewinnt.“ Von den regionalen Teilnehmern legte Mark Kowalinski (PST Trier) das stärkste Ergebnis hin. Er erreichte das Ziel nach 24:30 Minuten.
Almensh Belete siegte bei den Frauen
Almensh Belete machte bei den Frauen den äthiopischen Doppelsieg perfekt. Sie war beim Sparkassen-Elitelauf über fünf Kilometer die schnellste Teilnehmerin in 15:55 Minuten. Hinter ihr folgten Corinna Harrer und Diana Sujew. Yvonne Jungblut (Sparkasse Trier, 18:25) war auf Platz 16 die beste Läuferin der Umgebung. Bei der männlichen Jugend siegte Yannick Pütz (TuS Kaisersesch) vor Kevin Ugo (PST Trier).
Ansonsten war der Silvesterlauf wieder ein Beleg für die These, „das deutsche Sao Paolo“ zu sein, wie Judith meinte. Durch die Verkürzung der Laufrunde auf einen Kilometer war die Strecke ein echter Hexenkessel, weil die Läufer noch viel mehr Atmosphäre schnuppern konnten und häufiger an den Fans vorbeikamen. Sambagruppen legten flotte Rhythmen und Tanzeinlagen auf das Parkett, Konfettiregen und laute Klatscher verwandelte den Hauptmarkt in eine bunte Partymeile. 2000 Athleten von den Bambinis bis zu den Weltklasse-Sportlern gingen in Trier an den Start. Einziger Wermutstropfen war vielleicht, dass 2011 im Teilnehmerfeld ein großer Name wie Haile Gebrselassie fehlte, der als mehrfacher Olympiasieger auch schon in Trier gestartet war.
Alle Ergebnisse gibt es auf der Internetseite des Veranstalters unter bitburger-silvesterlauf.de.
Zum 5vier-Video-Bericht mit Stimmen:
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