Die stadtbekannte Band Project 54 plant für dieses Jahr nicht nur die Arbeit an einer neuen CD, sondern gleich einen Schritt auf mediales Neuland: ein eigenes Musikvideo. Mithilfe eines Crowdfundings wollen die drei ihr Ziel erreichen und ein Video zum Song „AFK“ aus dem letzten Album „Everything Else in Between“ produzieren.
Schulbands gibt es viele. Doch nur wenige schaffen es auch noch ein Jahrzehnt nach der Abiturfeier zusammen zu halten, große und kleine Konzerte zu rocken und sogar einen Auftritt bei Rock am Ring 2010 auf der Alternastage zu ergattern. Project 54, damals entstanden aus dem Projekt Nummer 54 des Konzer Gymnasiums, haben dies geschafft. Nun streben sie den nächsten Punkt auf ihrer, doch beachtlichen Karriere an: Ein eigenes Musikvideo.
Dass so ein Musikvideo nicht nur für alle Beteiligten ein Heidenspaß und eine große Gelegenheit ist, ist allgemein bekannt. Denn hinter so einem meist dreiminütigen Kleinkunstwerk steckt jede Menge Knowhow, Disziplin, Schweiß und viele Stunden harte Arbeit. Auch nachdem die letzte Klappe gefallen ist. Das kostet nicht nur Zeit, sondern auch Geld.
Vom „Imaginären Bussi“…
Von links nach rechts: Stefan, Paddy und Schmigga Foto: Project 54/ Pick-A-Back MusicDas Künstler in selbigem nicht gerade schwimmen ist für viele ein Problem auf dem Weg zur Traumerfüllung. Kreativität und gute Musik ist für Banken kein Kriterium für Kreditwürdigkeit. Aber für Fans ein Grund weiter an ihre Lieblingsband zu glauben und vielleicht etwas in sie zu investieren. Eine Plattform dafür bieten Crowdfundingseiten wie „Startnext“. Auf dieser Seite rufen die Bandmitglieder Patric Freiberger (ehemals Klink), Marcel Merz und Stefan Maximini, besser bekannt als Paddy, Schmigga & Stefan, zu einer gut angelegten Investition auf. Fans der drei können dann bei entsprechendem Engagement demnächst nicht nur das neue und erste Video der Konzer Jungs bestaunen, sondern bekommen im Vorfeld auch „Dankeschöns“, die den (Geld-)Einsatz und das Warten belohnen sollen.
Das rangiert von einem „Imaginären Bussi“ (liebe Gedanken für die Fans) für 5 Euro, über „Einen Siberling“ (ein handsigniertes Exemplar des letzten Studioalbums) bei 20 Euro, bis hin zu einem kompletten „Krachpaket“ (ein Wohnzimmerkonzert bis „sie rausgeworfen werden“) bei 300 Euro. Produziert wird das Video dann später von den beiden Luxemburgern Marc Weber und Marc Simon, die beide in Wien Theater-, Film- und Medienwissenschaften studierten und zusammen M&M Videos verkörpern.
Für die beiden hat man sich nicht umsonst entschieden: „Unsere Managerin Lisa aus Wien hat sie empfohlen. Wir verlassen uns da voll auf ihr Urteil.“ Warum aber zwei jungen Filmemachern in Wien eine Chance geben? Dies fragten sich auch Bekannte und Fans aus Trier und Umgebung, Viele kamen auf die drei Bandmitglieder zu und hätten gerne selbst ihren Teil zu dem ersten Musikvideo beigetragen. „Wir wollten bewusst jemanden, der uns noch nicht kennt und nur auf den Song hört. Die meisten hier wissen, dass wir ziemlich verrückte Typen sind und hätten uns das in dem Video ausleben lassen. Aber es soll nur um den Song gehen.“
…bis zum „Krachpaket“
„AFK“ heißt der und geht nach eigenen Worten des Bandleaders Paddy „von der ersten Sekunde an voll in die Fresse“. „Manche Songs brauchen ein paar Sekunden, manche fast eine Minute, bis sie richtig zünden. Aber bei dem Song weiß man direkt, „wo man dran ist“.“ Deswegen wurde er ausgewählt, als für Paddy bester Song des letzten Albums. Das noch gar nicht so alt ist, 2012 ist „Everything Else in Between“ auf dem Markt erschienen, dennoch arbeiten die drei schon am nächsten Album. „Wir sind (wie immer) gerade auf der Ideensuche.“ In den letzten Monaten hatte Project 54 nicht so viel Zeit sich um das Projekt „Neues Album“ zu kümmern, die Ideenschmiede im Kopf blieb aber aktiv. „Es vergeht eigentlich kein Tag, an dem ich nicht über einen neuen Song nachdenke.“ so Paddy.
Nun soll erstmal das Musikvideo an den Start gehen, mit großen Hintergedanken: „Natürlich würden wir unser Video gerne auf MTV sehen.“ gibt Patric schmunzelnd zu. Das würde wohl jeder Musiker gern. Mit eingeplanten 1.500 Euro, die durch das Crowdfunding erreicht werden sollen, versuchen die drei nun den ersten Schritt auf dieser Hürde. Mit über 70 Tagen in der Reserve, aber bisher nur 290 Euro müssen sie da noch etwas Gas geben: „Viele wollen unterstützen, aber machen dann letzten Endes nicht den nächsten Schritt.“ Nämlich die Formalien bei Startnext zu erfüllen um einen Betrag spenden zu können. Immerhin braucht die Seite ein paar Infos zum Spender, guten Willen durch ein „Gefällt mir“ zeigen reicht, wenn es um Geld geht, leider nicht.
Dennoch sind Paddy, Schmigga und Stefan guter Dinge. Bisher haben sie schon drei Alben aus eigener Kraft gestemmt und eine Fanbase aufgebaut. Auf die zählen sie jetzt. Wer die drei Konzer also in einem Musikvideo „live“ in Aktion sehe möchte, der kann seinen kleinen und großen Teil nun dazu beitragen. 5vier.de wünscht viel Erfolg und später viel Spaß beim Videodreh!
Hier geht’s zur Crowdfunding-Aktion
Und hier gewinnt ihr einen Eindruck von M&M Videos
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