Eigentlich sollte nächste Woche das Sommersemester beginnen. Doch das Universitätsgelände sieht verwaist aus. Mensen, Sporthallen und die Bibliothek bleiben geschlossen. Die aktuelle Zuspitzung der Covid19-Pandemie und die verordnete Kontaktsperre führen dazu, dass der sonst so lebhafte Campus leer bleibt.
(Internationale) Studierende in einer Zwangslage
Seit dem 24.03.2020 haben nur noch Beschäftigte und beauftragte Fremdfirmen der Universität Trier Zutritt zu den Gebäuden der Universität auf dem Campus I und dem Campus II. Für den Publikumsverkehr ist das Gelände geschlossen. Direkte Begegnungen der Beschäftigten werden auf das Notwendigste beschränkt. Nur im Wohnheim sitzen einige Studierende, die sich in einer schwierigen Situation befinden. Besonders für die internationalen Studierenden ist es nicht einfach: Gerade erst sind sie in einem fremden Land angekommen und müssen ohne den gewohnten Freundeskreis zurechtkommen. Neue Freundschaften mit anderen Studierenden knüpfen? Aktuell ist dies nur über Online-Tandem erlaubt. Die Frage, ob sie überhaupt bleiben dürfen, ist ebenfalls noch offen. „Wir halten Kontakt zu dieser Gruppe und helfen, wo wir helfen können, insbesondere in Zusammenarbeit mit dem Studierendenwerk und unserem Referenten für diese Gruppe.“, sagt der Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel.
Tägliche Updates
Per E-Mail hält Prof. Dr. Michael Jäckel Kontakt zu allen Teilnehmenden des Universitätslebens, denn die Universität muss sich auf viele Umstrukturierungen einstellen. So findet die Begrüßung zum Sommersemester 2020 in der nächsten Woche nicht wie geplant im Audimax, sondern auf dem Youtube-Kanal der Universität statt: „Vor zwei Monaten gab das Collegium musicum, unterstützt durch ein Ensemble aus Paris, im Audimax der Universität ein grandioses Konzert. Alle Plätze waren belegt. Heute, am 30. März 2020, wissen wir nicht, wann eine solche Veranstaltung das nächste Mal stattfinden darf.“, äußert sich der Universitätspräsident.
Das Jubiläumsprogramm zum Anlass des 50-jährigen Bestehens der Universität ist ebenfalls betroffen. Die Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (18. und 19. Mai 2020) entfällt, ebenso das Stipendiatinnen- und Stipendiatentreffen des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD, 3. – 5. Juli 2020).
Wird das nächste Semester nur digital stattfinden?
Zur Organisation werden verstärkt Telefon- und Webkonferenzen verwendet. Die Universität hat zudem eine Landing Page zum Thema digitale Lehre eingerichtet, die unter www.digitalelehre.uni-trier.de zu erreichen ist. Auf der Seite gibt es bereits eine Einführung des Universitätspräsidenten in die Möglichkeiten der Videoaufzeichnung mit dem System „Panopto“.
Auch das digitale Angebot an Lehrinhalten der Bibliothek wurde erweitert: Der Nomos Verlag, der Literatur zu Rechtswissenschaft, Sozialwissenschaft, Wirtschaft und Geschichte verlegt, und somit für die Uni einer der wichtigsten deutschen Verlage ist, öffnet sein komplettes E-Book-Angebot bis Ende dieser Woche. Bei JSTOR stehen bis zum 30.6.2020 alle Zeitschriften-Pakete im Volltext zur Verfügung.
Obwohl Selbstlernphasen und die Kommunikation über die interne Lernplattform der Universität „stud.ip“ in diesem Jahr eine größere Rolle spielen werden, sieht der Universitätspräsident eine rein digitale Umsetzung des Semesters kritisch: „Ca. 1300 Veranstaltungen sollen im Sommersemester 2020 an der Universität Trier pro Woche stattfinden. Ca. 330 Vorlesungen sind darunter, aber auch viele Seminare, Übungen (mit einer hohen Anzahl an Parallelkursen), Experimente, Praktika in Laboren usw. Nicht alles davon kann man digital machen.“
Die Universitätsleitung geht jedoch davon aus, dass nach Pfingsten wieder einige Veranstaltungen auf dem Campus stattfinden können.
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Motivation ist wichtiger als Erfahrung!
Stefan meint
Wieso nur „Online-Tandem“? Tandem = 2 Personen, die dürfen ohne Probleme sogar zusammen spazieren gehen.