Die Trierer Museumsnacht ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil des kulturellen Kalenders der Stadt geworden. Bereits zum siebten Mal organisieren das Rheinische Landesmuseum Trier, das Stadtmuseum Simeonstift, das Karl-Marx-Haus sowie das Museum am Dom diese Veranstaltung. Von 18 bis 24 Uhr können sich große sowie kleine Besucher auf ein buntes Rahmenprogramm freuen, das neben Sonderausstellungen, Kostümführungen und Lesungen auch Aktionen zum Mitmachen bietet.
Rheinisches Landesmuseum
Das Landesmuseum steht an diesem Abend ganz im Zeichen des Goldrausches. Anlässlich des 20-jährigen Fundjubiläums des Trierer Goldschatzes (5vier berichtete) drehen sich Ausstellung, Programm und Angebote rund um das Thema Gold.
Welche Umstände haben wohl zur Verbergung des „Trierer Goldschatzes“ geführt? – In der Sonderführung “Gold, Macht und Intrigen“ können Besucher alles über den größten Goldfund aus der römischen Kaiserzeit erfahren. Besucher tauchen hier in die Welt der römischen Geschichte ein, die durchtränkt von Bürgerkriegen, Machtkämpfen und Intrigen ist.
Wer sich für archäologischen Ausgrabungen interessiert und sich schon immer gefragt hat, warum diese überhaupt ausgeführt werden, hat bei der Sonderführung Tatort Archäologie – Spurensuche im Boden die Möglichkeit einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Der Rundgang durch diese Mitmachausstellung bietet Nachwuchs-Archäologen Einblicke in die Arbeit von Archäologen und Grabungstechnikern. Eine spannende Spurensuche bei der gezeigt wird wie erforscht, restauriert und aufbewahrt wird.
Wer lieber selbst Hand anlegen möchte, kann seine Fingerfertigkeit beim Münzenprägen sowie dem Herstellen von „goldenen“ Ansteckbuttons unter Beweis stellen.
Einen Beitrag der besonderen Art leistet die Levana-Schule aus Schweich mit ihrem Kunst-, Tanz-, Theater- und Musikprojekt „Wo wächst Metall?“. Gemeinsam mit der Museumspädagogin Anne Kurtze des Landesmuseums haben sich die Schüler mit der Geschichte des Metalls und seiner Herstellung auseinandergesetzt. Ihre Eindrücke hierzu präsentieren sie in einem Maskentanz sowie in einer Licht- und Schattenperformance bei dem die selbst geschmiedeten Skulpturen der Kinder ebenfalls integriert werden. Der erste Akt wurde bereits in der Europäischen Kunstakademie Trier aufgeführt.
Den goldenen Abschluss des Abends läutet Christian Dirr mit seiner Licht- und Feuershow „Baila Fuego!“ ein. Für musikalische Unterhaltung sowie das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt. Das Akkustik-Trio „The Beat Pack“ bietet die besten Rocksongs der 60er und 70er Jahre, während das Café Zeitsprung für hungrige Entdecker „Goldene Snacks“ serviert.
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Stadtmuseum Simeonstift
Es ist nicht leicht die schönsten Seiten von Sprache und Kunst miteinander zu verbinden. Doch gerade das gelingt dem Stadtmuseum Simeonstift unter dem Leitmotiv „In Wort und Bild“. Von 18 bis 21 Uhr können Besucher aller Altersgruppen Zeuge dieser kulturellen Verknüpfung werden.
Den Start macht „Majuh, is dat uns Porta?“ – diese Führung richtet sich an alle Interessierten, die die Stadtgeschichte Triers im heimischen Dialekt der Moselmetropole hören möchten. Für die kleinen Gäste gibt es eine deutsch-französische Museums-Rallye „Enquête au musée: le fantôme de la légende“.
Nicht nur das gesprochene, auch das gesungene Wort schallt in der Museumsnacht durch das Simeonstift: Die saarländische Chorleiterin Amei Scheib lädt Besucher zum gemeinsamen Singen von Arbeiterliedern unter dem Motto „Völker, hört die Signale!“ ein.
Wer die erste #Tweetup-Führung durch die Ausstellung „Ikone Karl Marx“ im Juli mit Dorothée Henschel terminlich nicht wahrnehmen konnte (5vier berichtete), hat am Wochenende die Gelegenheit an der zweiten „Führung ohne Blickkontakt“ teilzunehmen und seine Eindrücke direkt über Twitter mitzuteilen.
Neben den Marx bezogenen Rundgängen wird es auch eine literarische Lesung mit Schauspieler Klaus-Michael Nix geben (Titel: Menschen im Museum). Entspannte Kunstgespräche verspricht der „Small Talk“ mit Künstler Laas Koehler. Modeinteressierte können um 23.30 Uhr mit Alexandra Orth eine Führung durch das Textilkabinett antreten.
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Museum Karl-Marx-Haus
Wer sich für das Leben und Werk des Philosophen interessiert, ist hier genau richtig. Im Marx-Jubiläumsjahr 2013 lautet das Motto im Geburtshaus des wohl berühmtesten Trierers: „Alles Marx oder was?“ Marx‘ komische amerikanische „Verwandtschaft“ stellt in ausgewählten Szenen „kapital(e) Gedanken“ vor. So erfährt man z.B. endlich die sieben Gründe, warum Karl nie gemeinsam mit diesen gleichnamigen Brüdern aufgetreten ist.
Film- sowie Marx-Freunde bekommen mit Szenen aus dem „Kapital“-Film von Alexander Kluge die Möglichkeit, Helge Schneider als Karl Marx und darüber hinaus als HartzIV-Empfänger Atze Mückert zu sehen.
Am frühen Abend können sich junge Besucher mit Marx‘ Tochter Jenny auf eine spannende Zeitreise ins 19. Jahrhundert begeben und bei der Suche nach einem geheimnisvollen „Poesiealbum“ helfen.
Ebenfalls mit von der Partie ist Schriftsteller und ehemaliger Stadtschreiber Frank P. Meyer, der seine Marx-Kolumnen vorträgt.
Das „Finale“ wird ein „heiterer Spielfilm von Marx‘ amerikanischen Brüdern“ sein, der im Marx-Kino vorgeführt wird.
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Museum am Dom
Unter dem Motto „Museum im Wandel – 25 Jahre Museum in der Windstraße“ beteiligt sich das Museum am Dom an diesem Jubiläum und führt Besucher durch seine Geschichte. In facettenreichen Sonderführungen werden ausgewählte Objekte im Haus präsentiert, die vom Heiligen Rock in der zeitgenössischen Kunst über ein wiederentdecktes Bischofsgrab bis zu Neuzugängen in der Sammlung reichen.
Ab 18 Uhr können Besucher zudem bei einem Glas Wein oder einer leckeren Suppe von „Zuppa“ den stimmungsvoll beleuchteten Gartenhof des Museums genießen. Für die musikalische Unterhaltung sorgt die Band JAZZATTAKK.
Das Ticket für alle vier Kulturstätten kostet 6 Euro und ist an den jeweiligen Museumskassen oder direkt bei Ticket-Regional erhältlich.
Das vollständige Programm findet ihr zudem hier:
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