Von Laura Schröter
Am Sonntagabend haben die Miezen in der Arena Trier ihr Heimspiel gegen den VfL Oldenburg mit 26:36 (16:20) verloren. Besonders herausstechend waren hierbei auf Seite der Miezen Katrin Schneider und Mégane Vallet mit jeweils acht Toren, aber auch der Auftritt der Trainerin Cristina Cabeza Gutiérrez auf dem Spielfeld. Am Ende reichte der Kampfgeist der Trierer Handballerinnen aber nicht gegen die Spielstärke der Gäste aus. 5vier.de war live dabei.
Nach wiederum zwei deutlich verlorenen Spielen der Miezen gegen Bietigheim (33:27) und gegen Frisch Auf! Göppingen (31:21) ging es am Sonntagabend vor der heimischen Kulisse in der Arena Trier gegen den Tabellenfünften aus Oldenburg darum, sich für die bevorstehenden Playdowns eine geeignete Ausgangsposition zu verschaffen. Wegen des Basketball-Heimspiels der TBB erfolgte der Anwurf zu einer für Handballfans eher ungewöhnlichen Zeit um 19 Uhr.
Zunächst ein Spiel auf Augenhöhe
Nachdem die Gäste aus Oldenburg das Spiel begonnen hatten, entwickelte sich zunächst ein Spiel auf Augenhöhe. Zehn Minuten lang hielten die Miezen gut mit, der Kampfgeist der gesamten Mannschaft war deutlich zu spüren. Jessica Kockler glänzte im Tor mit zwei überragenden Paraden. Doch nach einem Zwischenstand von 5:6 bauten die Miezen ab. Einfache Ballverluste und unkonzentrierte Aktionen brachten sie in der 13. Minute mit 5:9 in den Rückstand, sodass eine Auszeit genommen werden musste. Dies tat den Triererinnen offensichtlich ganz gut, durch einfache Gegenstöße kamen sie wieder an die Gäste aus Oldenburg heran (8:11 in der 19. Minute).
Dann kam Maria Kroyer, eine der starken Leistungsträgerinnen der Mannschaft, doch leider konnte sie, nachdem sie gerade eine Grippe auskuriert hatte, nicht so glänzen wie erhofft. „Die Kroyer war ja jetzt drei Wochen ausgefallen, sie muss einfach wieder fit werden, das war sie heute leider noch nicht“, so die Trainerin Cristina Cabeza Gutiérrez, die mit Maria Kroyer aufs Spielfeld kam. Sie konnte einige gute Spielzüge einleiten, welche meist zu Toren führten. Besonders schön auch war ein Anspiel in der 27. Minute von der Links-Außen-Spielerin Mégane Vallet, die den Ball auf die gegenüberliegende Rechts-Außen-Position zu Marta Pilmayer warf. Das Publikum hielt kurz den Atem an – doch Pilmayer verwandelte den Ball souverän, nachdem sie zuvor einige Fehlwürfe zu verbuchen hatte. Durch eine Chance in der allerletzten Spielminute der ersten Halbzeit hätten die Miezen noch einmal näher an den Gegner herankommen können: Doch die Oldenburger Torwärtin Tess Wester glänzte mit zwei tollen Paraden auf der gegnerischen Seite, sodass es zur Halbzeit 16:20 für die Gäste stand.
Zwei 7-Meter verworfen
Direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit gab es dann eine kleine Schrecksekunde: Trainerin Cristina Cabeza Gutiérrez stürzte nach einem Wurfversuch und verletzte sich leicht am Auge. „Ach, das ist Handball! Morgen ist das vielleicht etwas geschwollen, aber es ist alles gut“, sagt sie lachend dazu. Über einige Strecken der zweiten Spielhälfte wurde Spielmacherin Katrin Schneider von den Gegnerinnen aus dem Spiel genommen. Die sichere Top-Torschützin verwarf daraufhin einen Siebenmeter, auch im Nachwurf konnte sie Torwärtin Tess Wester nicht bezwingen. Eine Spielminute später scheitert Schneider bei einem weiteren Strafwurf wiederum an Wester, sie hatte der Mieze den Schneid abgekauft. Diese zwei verworfenen Chancen stehen wohl symbolisch für die zweite Hälfte der Miezen.
Die Gäste aus Oldenburg kamen selbst in Unterzahl zu einfachen Toren und spätestens nach der Zwei-Minuten-Strafe gegen Kreisläuferin Andrea Czanik, beim Spielstand von 21:26, in der 43. Minute brach das Spiel der Gastgeberinnen ein. Da half auch der Wechsel im Trierer Tor in der 46. Minute nicht, als Daniela Vogt für Jessica Kockler kam. Bei den Gästen wurde schließlich zum Ende hin munter drauf los gewechselt, jede Spielerin bis auf zwei Ausnahmen konnte sich in die Torschützenliste eintragen. „Die Oldenburger können einfach auswechseln, wir sind durch viele Verletzte da eher nicht zu in der Lage. Am Ende fehlte vielleicht auch einfach die Kraft“, beurteilt Rückraumspielerin Katrin Schneider die Situation.
Zu deutliches Ergebnis
Zum Schluss fiel das Ergebnis mit 26:36 (16:20) allerdings zu deutlich aus. Einfache Ballverluste und viele leichte Tore von der Oldenburger Links-Außen-Position führten wohl schließlich zu dem Endergebnis. Dennoch gaben die Miezen nie auf und kämpften bis zur letzten Spielminute weiter. „Wir müssen von den Oldenburgern lernen. Die haben keine Stars, spielen aber trotzdem toll als Mannschaft, da kommt immer Gefahr von überall“, beurteilt die Trainerin den Gegner.
Nun stehen gegen Buxtehude, Thüringen und Metzingen noch schwierige Spiele für die Miezen bevor. „Dafür müssen wir alle Vertrauen zurückgewinnen, die verletzten Spielerinnen müssen zurückkommen, wir brauchen viel Kraft für die Playdowns“, so Cabeza Gutierrez.
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