Von Janik Krause
Am Freitagabend trafen die Clubs der TuS Mosella Schweich und des FSV Trier-Tarforst zum Derby am Schweicher Winzerkeller aufeinander. Eine Woche zuvor mussten sich beide Teams jeweils auswärts geschlagen geben. Schweich kam in Trier gegen die Eintracht-Reserve mit 0:4 unter die Räder – der FSV unterlag mit 0:3 gegen die TuS RW Koblenz. In der Hinrunde trennten sich die beiden Mannschaften am siebten Spieltag noch mit 2:2-Unentschieden. Dieses Mal sollten sich die Gäste knapp mit 1:0 durchsetzen.
Vor rund 200 Zuschauern hielt die Flutlichtbegegnung, was sie im Vorfeld versprochen hatte. Zahlreiche Zweikämpfe, eine wahre Kartenflut (zehn Gelbe und eine Rote Karte) und hochkochende Emotionen, gab es zwischen dem Zwölften und dem Siebten der Tabelle zu sehen. Auch fußballerisch sollten die Beobachter des traditionsreichen Derbys auf ihre Kosten kommen. Auf eine kurze Abtastphase folgten anfänglich Torchancen hüben wie drüben.
Beide Mannschaften begegneten sich mit offenem Visier und versuchten früh die Führung zu erzielen. Nach knapp 20 Minuten hatten die Hausherren die erste richtig gute Möglichkeit zur Führung. Florian Beaudouin kam im Anschluss eines Einwurfs frei im FSV-Strafraum an die Kugel, schaffte es jedoch nicht das Spielgerät unter Kontrolle zu bringen. Somit verpuffte die Gelegenheit zum Leidwesen der Hausherren, die wenige Minuten später in Rückstand gerieten.
Benedikt Decker erzielt die Führung für die Gäste
Der FSV trug über rechts mit einem starken Angriff das Spielgerät nach vorne, Benedikt Decker war es dann, der Mosella-Schlussmann Dario Mock abgeklärt überwand und sein drittes Saisontor erzielte (25.). „Benedikt Decker hat seinen Startelfeinsatz heute mit einem wichtigen Tor zurückgezahlt“, urteilte FSV-Coach Zöllner über den Treffer.
Geschockt von dem Rückstand, agierten die Gastgeber in der Folge etwas behäbig in der Vorwärtsbewegung. Bis zur Pause sollte es der Partie an klaren Torchancen mangeln. Einzig über die Zweikämpfe definierte sich ein ruppig geführtes Derby. Nach der Halbzeitunterbrechung musste FSV-Kapitän Bernhard Heitkötter verletzungsbedingt für Patrick Neumann den Kunstrasen verlassen. Erst nach gut einer Stunde nahm das Derby wieder an Fahrt auf. Fast im Minutentakt griff Referee Michael Müller nun in seine Brusttasche, um die Spieler der beiden Mannschaften nach harten Fouls zu verwarnen.
Eine gut gestaffelte Defensive der Gäste, machte es der Mosella schwer den Weg vor das Tor von Johannes München zu finden. „Unsere Abwehr hat insgesamt sehr gut gearbeitet und nur durch Standards gegnerische Torchancen zugelassen“, zeigte sich Patrick Zöllner zufrieden. Weniger zufrieden war er mit der spielerischen Linie und den oft zu unsauber ausgespielten Kontern seiner Mannschaft in der zweiten Hälfte.
Platzverweis für Quary und Reis

Musste die Bank nach gut 70 Minuten verlassen: Der verletzte Mosella Kapitän Patrick Quary. Foto: 5vier-Archiv
Kurios wurde es dann nach 70 Spielminuten. Patrick Quary – der sich im Spiel gegen die TuS RW Koblenz verletzt hatte und seitdem ausfällt – musste aufgrund lautstarker Proteste die Schweicher Bank verlassen. Ein perfektes Beispiel für die hektische und hitzig geführte Endphase einer chancenarmen Partie. Bereits in der Nachspielzeit angekommen warf die Mosella noch einmal alles nach vorne und drängte wütend auf den Ausgleich.
Fast zeitgleich mit dem Abpfiff, gab es eine strittige Szene im Tarforster Strafraum. Die Gastgeber forderten vehement einen Strafstoß und versammelten sich im Pulk um den Unparteiischen, der Sekunden vor dem Schlusspfiff Carsten Reis, aufgrund einer Schiedsrichterbeleidigung des Rasens verwies.
Danach war Schluss. Tarforst jubelte und durfte mit drei Punkten den Heimweg antreten. „Ich weiß nicht ob es ein Elfmeter war, kurz vor Schluss. Allerdings hätte auch ein Schweicher den Rasen verlassen müssen, doch statt Gelb-Rot hat er zweimal Gelb gesehen. Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich sehr zufrieden. Es ist natürlich klasse auswärts bei der Mosella zu gewinnen, da sie bislang erst zwei Niederlagen zuhause haben einstecken müssen. Defensiv haben wir uns gut präsentiert und auch kein Gegentor hinnehmen müssen. Wir haben nun 42 Punkte und stehen sehr gut da“, urteilte Patrick Zöllner nach dem Schlusspfiff.
Bereits am kommenden Mittwoch geht es für den FSV zuhause gegen den Tabellenführer aus Wirges. Schweich gastiert ebenfalls am Mittwoch beim FV Engers und ist mit 30 Punkten aktuell Zwölfter der Tabelle. Der Abstand zum ersten Abstiegsplatz beträgt neun Zähler.
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