Die kommende Spielzeit 2014/15 wird nach einem Jahrzehnt die letzte Spielzeit für Intendant Gerhard Weber sein. Seine Nachfolge ist schon seit einigen Monaten ausgeschrieben, mit der nächsten Spielzeit verabschiedet er sich mit drei eigenen Inszenierungen von Trier.
Auch in der kommenden Spielzeit werden wieder einige Highlights auf die Theaterfreunde der Region Trier und Umgebung warten. Nicht nur Freude und Erwartung liegen bei dem kommenden Programm, welches am Donnerstag, den 6.Februar vorgestellt wurde, in der Luft. Vielmehr klingt der neue Spielplan nach einem fulminanten Abschied für Intendant Gerhard Weber, der das Theater Trier in den letzten 10 Jahren um so manche Klippe schiffte.
Wir stellen euch die einzelnen Stücke kurz vor, sodass ihr schon mal einen kleinen Eindruck gewinnen könnt, was da in der nächsten Spielzeit auf euch zukommen wird.
Was wird los sein im Musiktheater?
[statistik]Los geht’s mit einem musikalischen Bonbon, das sich ohne Zweifel in die Riege der letzten Spielzeitauftakte einreihen kann. Mit CARMEN startet die Spielzeit wieder mit einer dramatischen, kassenfüllenden weiblichen Hauptrolle. Charmant daran, Mezzosopranistin Kristina Stanek stand zum Auftakt ihrer Karriere in Trier auf der Bühne des Theaterfestes ebenfalls als Carmen. Damals nur ein paar Minuten, nun vielleicht für zwei bis drei Stunden. Die Geschichte um die leidenschaftliche und sexuell emanzipierte Carmen und den liebestollen Don José weiß seit ihrer Uraufführung im Jahr 1875 zu begeistern weiß, soll nun auch wieder die Massen ins Trierer Theater treiben. Kernpunkt der Oper ist die Beziehung der Femme Fatal Carmen, die den braven, geordneten Don José mit ihren Reizen bezaubert und auf die schiefe Bahn zieht. Die Inszenierung übernimmt Jung-Regisseur Sebastian Welker, der in der laufenden Spielzeit gerade die Premiere der Oper „The Fly“ gemeistert hat.
Premiere am: 14.09.2014[/statistik]
Kristina Stanek – nächste Spielzeit als Carmen
[statistik]Die Operette ORPHEUS IN DER UNTERWELT bildet das nächste musikalische Schmankerl. Niemand geringeres als FALCO-Darsteller Alexander Kerbst wird bei ORPHEUS IN DER UNTERWELT die Inszenierung übernehmen. Die (eigentlich tragische) Geschichte um den Musikus Orpheus und seine liebliche Gattin, die er nach ihrem Tod aus der Unterwelt befreien will, dabei aber kläglich scheitert, wird von Jacques Offenbach munter umgedichtet. Zu einer heiteren Operette um göttliche Inspektionen in der Unterwelt und sehr weltliche Beziehungsprobleme. Da haben Orpheus und Eurydike sich schon lange auseinander gelebt, jeder pflegt seine eigenen Affärchen. Bis schließlich heraus kommt, dass Eurydikes Neuer eigentlich der Gott der Unterwelt ist. Aus Pflichgefühl (und damit die Nachbarn nicht so tuscheln) macht sich der „gehörnte“ Ehemann auf seine Ehefrau bei den Göttern zurück zu fordern. Neben dem schon bekannten Regisseur wird noch ein bekanntes Gesicht die Rolle des Jupiters übernehmen: Norbert Schmittberg, der in der noch laufenden Fledermaus den Eisenstein gibt.
Premiere am: 08.11.2014[/statistik]
[statistik]Die bekannteste russische Oper EUGEN ONEGIN um den gleichnamigen Dandy Eugen Onegin, der nicht nur mit den Gefühlen der sensiblen Tatjana spielt, indem er mit ihrer Freundin Olga flirtet, sondern zudem noch seinen eifersüchtigen Freund Lenskij im Duell um Olga erschiesst. Nach Jahren der Schuldgefühle trifft er die schüchterne Tatjana wieder und erkennt seine Liebe zu ihr. Inzwischen ist die allerdings verheiratet. Die Inszenierung übernimmt hier Sven Grützmacher, Theatermasken-Preisträger und Chefchoreograph. Mit DIE KLUGE und „L’HEURE ESPAGNOLE wagte er sich bereits an einen Operdoppelabend heran.
Premiere ist am: 17.01.2015[/statistik]
[statistik]In Planung, aber noch mit Fragezeichen versehen: die Uraufführung des Musicals über das Leben der SORAYA, Gattin des letzten Schahs von Persien. Eines der drei Stücke, die Intendant Gerhard Weber zum Abschied von Trier inszenieren wird. Die Geschichte einer modernen Frau in einem Märchen aus 1001 Nacht: Soraya, Tochter eines iranischen Diplomaten und einer Berliner Mutter, lernte den Schah von Persien, Reza Pahlavi, im zarten Alter von 18 Jahren kennen und lieben. Doch wie alle großen Liebesgeschichten in Märchen ist auch diese tragisch und unglücklich, denn die Ehe der beiden wurde wieder aufgelöst. Soraya bekam keine Kinder vom Schah und war somit aus Sicht des Staates und Königshauses als Gattin „unbrauchbar“. Das Auftragswerk, in Planung mit dem Berliner Theaterverlag, mit seinen orientalischen Einflüssen, dem politisch aufgeladenen und gleichzeitig zärtlich-tragischen Stoff wird an einen Komponisten gegeben werden, der sich der Aufgabe gewachsen fühlt.
Die geplante Premiere ist am: 21.03.2015[/statistik]
[statistik]LA CLEMENZA DI TITO (TITUS) Mozarts letzte Oper führt zurück in die Zeit des römischen Imperators Titus Vespasianus, der statt mit Peitsche lieber mit Zuckerbrot regiert. Menschlichkeit und Milde will er während seiner Herrschaft vermitteln. Dies führt er sogar nach einem Attentat auf seine Person weiter; er begnadigt die Täter, darunter sein enger Vertrauter Sextus und muss sich trotz Jubel des Volkes nun aber einigen moralischen Fragen und Verpflichtungen stellen. Inszeniert wird die Oper von Nina Kühner, die aus dem antiken Stoff einen spannenden Politkrimi machen will. Naheliegend ist es da natürlich das antike Material als Open Air Veranstaltung auch in Nähe zur Konstantinbasilika, im Innenhof des kurfürstlichen Palais stattfinden zu lassen.
Premiere ist am: 06.06.2015[/statistik]
Im nächsten Teil stellen wir die Schauspielstücke der kommenden Spielzeit 2014/15 vor!
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