Text und Fotos von Laura Schröter
Das Fußball-Geschäft Sport Fleck ruft die Initiative Aufsteiger ins Leben. Ziel ist es, Kindern, die mit dem Fußballspielen anfangen wollen, den Einstieg in den Sport zu erleichtern und die Vereine bei der Kinder- und Jugendarbeit zu unterstützen. Am Samstagmorgen fand in der Don-Bosco-Halle in Trier West der Auftakt der Initiative mit einem Foto-Shooting statt. 5vier.de war live vor Ort.
Es ist ein verregneter Samstagmorgen. Je näher man der Don-Bosco-Halle in Trier West kommt, desto lauter wird das Geräusch von Fußbällen, die gegen Wände geschossen werden. „Ja, super! Schieß mal einen Freistoß und tu dabei so, als wäre ich die Kamera!“, ruft der Fotograf. Die Kinder auf dem kleinen Fußballfeld schießen die Bälle quer durch den Raum, oft müssen sich die Erwachsenen weg ducken, damit sie keinen Ball abbekommen. Hier ein Fallrückzieher, dort ein Strafschuss – und dann wird gejubelt. Das Foto-Shooting für die Initiative von Sport Fleck ist in vollem Gange.
Auch Fabian (10) und Leon Wegner (6) sind mit dabei. Die zwei haben schon einen ziemlich harten Wumms drauf. Fabian spielt bereits seit vier Jahren, Leon seit zwei Jahren beim VfL Trier, beide sind Stürmer. Ihr großer Traum ist es, einmal Fußballer beim FC Bayern zu werden. „Wir waren bei Sport Fleck und haben dann da von der Aktion gehört und wollten dann unbedingt mitmachen“, erzählt Fabian.
Die neunjährige Berthy spielt schon viel Fußball zusammen mit ihrem Papa. Ihre Lieblingsvereine sind der FC Bayern und die Eintracht Trier, weil dort auch ihr Bruder kickt. Berthy selbst möchte bald beim FSV Tarforst anfangen. Dort spielt auch schon Tim. Der elfjährige spielt schon seit vier Jahren Fußball, seit einem Jahr als Torwart. Sein großes Vorbild ist Manuel Neuer, weshalb er auch den FC Schalke 04 so liebt, aber inzwischen wegen Neuer auch Bayern mag. Tim war schon beim Casting für dieses Foto-Shooting der Sport-Fleck-Initiative dabei und hat sich dann direkt für das Shooting in der Don-Bosco-Halle beworben. „Mein Vater fotografiert auch viel, das macht einfach total Spaß“, sagt er.
Die Geschäftsführer von Sport Fleck sind selber in Trier West aufgewachsen und „inzwischen ziemlich erfolgreiche Geschäftsmänner“, so Silke Lieser von Gegenpol, der Marketingagentur von Sport Fleck. „Deshalb wissen sie um die Ungleichverteilung und wollen Kindern aus Familien, die nicht so viel Geld haben, den Einstieg in den Sport erleichtern.“ Solche Kinder hätten teilweise kein Geld für ein Trikot und könnten es sich nicht leisten, zum Training gefahren zu werden.
Die Jugendinitiative Aufsteiger möchte mit Fußball „Zukunft schaffen“. Deshalb arbeitet Sport Fleck nun eng mit den Vereinen in der Region zusammen: „Wenn die Kinder sich im Verein anmelden, bekommen sie von uns ein Starterset geschenkt als Einstieg in den Vereinsfußball“, so Geschäftsführer Stefan Fleck. „Wir kommen genau aus dem Viertel, aus einem sozial schwachen Bereich und wir erinnern uns gerne zurück an unsere Wurzeln. Deshalb findet das Shooting heute auch genau dort statt, wo alles angefangen hat.“ Das Don-Bosco-Haus sei damals die Basis für ihn gewesen, dort habe sich sein Talent entwickelt, sodass er anfangen konnte, „für Geld Fußball zu spielen.“
Doch wie hat es Stefan Fleck von dort aus dahin geschafft, wo er heute steht? „Mein Partner und ich, wir hatten eine ganz klare Vision. Früher gab es kein Geschäft, das den Fußball ganz abgedeckt hat. Wir wollten den coolsten und geilsten Laden in ganz Trier haben. Natürlich haben wir fleißig daran gearbeitet und hatten gute Kontakte zum Vereinsleben“, so Fleck. 2006 haben sie dann ihr erstes eigenes kleines Geschäft in Trier West eröffnet. Acht Jahre später haben sie sich nicht allzu weit von dort entfernt vergrößert und eine zweite Filiale in Saarbrücken eröffnet.
„Wir sind unserem Ziel und unserer Spezialisierung treu geblieben, das Fußball-Sortiment immer zu erweitern“, so Fleck. Der Traum vom eigenen Laden sei zwar erfüllt, aber man stehe immer noch am Anfang. Es gebe eben immer noch zu viele Jugendliche, für die nur Fußball zählt, die aber aufgrund ihrer sozialen Verhältnisse keinen Einstieg ins Hobby oder nicht genügend Unterstützung und Förderung erfahren. „Man sollte etwas zurückgeben, wenn es einem gut geht.“
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