Frank Meeth, Trainer des Bezirksligaspitzenreiters SG Wittlich, hat neben seiner beruflichen Fußballaffinität auch eine private Leidenschaft für einen Bundesligaverein. Diesem folgt er bisweilen quer durch Europa.
Als am letzten Donnerstag zum Europa-League-Rückspiel zwischen Lazio Rom und Borussia Mönchengladbach insgesamt gut 10.000 Gladbach-Fans die italienische Hauptstadt belagerten, durfte ein treuer Fan nicht fehlen. Wittlichs Trainer Frank Meeth steht seit vielen Jahren zu seiner Borussia.
Wie viele andere kam auch Meeth über die erfolgreichen und begeisternden 1970er-Jahre zur Fohlenelf, die ihn in der Folge nicht mehr losließ. Und das obwohl die Zeichen nicht darauf standen: „Mein Vater war Kaiserslautern-Fan, wie traditionell viele in der Eifel. Aber ich bin irgendwie als Kind schon zu Mönchengladbach gekommen“, sagt Meeth, der auch einen Lieblingsspieler hatte: „Günter Netzer war als Kind mein Idol. Ich hatte auch eine ähnliche Frisur.“
Auf nach Rom
Nach der überraschend guten letzten Mönchengladbacher Spielzeit war schnell klar, dass auch das ein oder andere Europapokal-Spiel besucht werden sollte. Und so machte sich Meeth letzte Woche mit ein paar Freunden nach Rom auf, wo zwar das erhoffte „Wunder“ ausblieb, die Stimmung allerdings dennoch gut war.
„Ich finde den Zusammenhalt der Gladbach-Fans einfach überragend. Man merkt da steckt wirklich Tradition dahinter, wenn so viele eine solche Reise nach Rom antreten. Manche Werksteams sind froh, wenn sie 10.000 Fans im Heimspiel haben“, so Meeth.
Bevor er in Rom mit vielen Gleichgesinnten die Spanische Treppe besetzte, war Meeth auch schon in Istanbul, beim Auswärtsspiel gegen Fenerbahce in der Gruppenphase der Europa-League. Damals – Anfang Dezember 2012 – befand sich seine SG Wittlich bereits in der Winterpause. Diesmal war dies nicht mehr der Fall.
„Das Training geht bei mir immer vor.“
„Ich habe zunächst etwas wegen der Reise nach Rom gezögert, da wir ja mitten in der Saison sind. Doch Oleg Tintor und Harald Wehlen haben direkt gesagt: Mach das auf jeden Fall und mich sozusagen dazu gedrängt“, erklärt Meeth. So übernahm Routinier Oleg Tintor das Training für die Woche. Insgesamt hat Meeths Trainerjob in Wittlich aber immer Priorität: „Das Training geht bei mir immer vor. Das ist für mich selbstverständlich.“
Aus diesem Grund kann er nur selten am Wochenende zu Spielen seiner Borussia. „Wenn ich kein Trainer wäre und meine Jungs nicht selbst spielen würden, wäre ich wahrscheinlich auch immer an den Wochenenden bei den Spielen. Deswegen habe ich mich über die zusätzlichen Spiele unter der Woche gefreut. Europapokal ist zudem eine gelungene Abwechslung“, meint Meeth.
Diese Abwechslung ist nun nach dem Ausscheiden in Rom erst einmal vorbei. Doch wenn Borussia Mönchengladbach das nächste Mal auf der europäischen Fußballbühne vertreten ist, wird sicherlich auch Frank Meeth wieder durch die Städte und Stadien Europas touren…
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