In einer neuen Serie beleuchtet 5vier.de Trierer Sportvereine abseits des großen Medienechos. Denn unsere Stadt hat sportlich deutlich mehr zu bieten als nur die Eintracht, TBB oder die Miezen. In der dritten Folge schauen wir auf einen Sport, bei dem sich vieles unter der Oberfläche abspielt.
Für den neutralen Beobachter sieht Wasserball vielleicht etwas langsam aus, aber das Gegenteil ist der Fall. Vor allem unter der Wasseroberfläche geht es richtig zur Sache, da wird mit Haken und Ösen gekämpft. „Wasserball ist nicht unfair aber hart“, gibt Wolfgang Ahnen, Leiter der Abteilung Wasserball beim SSV Trier, zu. Den SSV Trier gibt es bereits seit 1932. Die Spiele der Wasserballmannschaft in der Oberliga Südwest, der dritthöchsten deutschen Spielklasse, finden aber leider meist wenig Beachtung. „Wasserball ist aufgrund der Regeln ein sehr komplizierter Sport, der für den Zuschauer nicht immer zu durchschauen ist, da der Großteil der Fouls unter Wasser geschieht“, erklärt Ahnen, der es schade findet, dass sein Sport kaum mediales Interesse weckt: „Wie soll man Wasserball attraktiver machen, wenn es nie im Fernsehen zu sehen ist?“ So hat wohl kaum jemand mitbekommen, dass erst kürzlich in Eindhoven die Europameisterschaft im Wasserball stattfand, bei der die deutsche Auswahl Fünfter wurde. Und auch der SSV Trier kann mit einigen Erfolgen aufwarten. Die Herrenmannschaft ist mehrmaliger Meister der Oberliga, der Aufstieg war aber – bei einem Gesamtetat von 6000 Euro für alle Mannschaften zusammen – bislang finanziell nicht machbar. „Man muss schon Idealist sein“, meint Ahnen, der bereits seit 1969 im Verein ist und für seinen Sport lebt. Vieles geschieht ehrenamtlich und auch die Rekrutierung von neuen Jugendlichen gestaltet sich schwer. „Die spielen halt lieber Fußball“, so Ahnen. Die letzte Spielzeit in der Oberliga schloss der SSV Trier auf dem fünften Tabellenplatz ab. „Wir hatten durch fünf Neuzugänge schon den Hintergedanken, Meister zu werden. Aber man muss sich erst einmal zusammen einspielen. Diese Spielzeit wird daher eine Art Versuchssaison“, erklärt Ahnen. Zudem kam man zuletzt bis ins Halbfinale des Südwestdeutschen Pokals. Ein weiterer Erfolg: Im Jahr 2010 konnte man ein eigenes Frauenteam ins Leben rufen. Die sehr junge Mannschaft (Jahrgänge 1986-1992) spielt in der 2. Bundesliga.
Neue Spieler sind immer gerne gesehen. „Man sollte Spaß am Ballspiel haben und einigermaßen Schwimmen können. Die Feinheiten lernt man dann später“, erklärt Ahnen. Auch eine gute Kondition ist wichtig, da es kaum Verschnaufpausen während des Spiels gibt. „Es gibt keine richtigen Positionen. Man muss immer hin und her schwimmen. Zudem ist das Becken durchgehend 1,80 Meter tief; da kann man nicht mal einfach stehenbleiben“, so Ahnen. Das Training des SSV Trier findet mittwochs von 19 bis 20 Uhr und freitags von 20 bis 21.30 Uhr im Stadtbad statt. Im Sommer geht es dann raus ins Nordbad. Dort soll auch im August oder September ein großes Wasserballturnier veranstaltet werden. Wer einmal ein Ligaspiel der Wasserballer verfolgen will: Das nächste Heimspiel des SSV Trier folgt am 18. März um 18 Uhr im Stadtbad gegen Worms.
Hier finden Sie die bisherigen Folgen der Serie:
Triers Sportvereine II – Deutscher Meister aus der Moselstadt
Jan meint
Ja wir haben eine Jugendmanschaft. Wir Trainieren zu den selben Zeiten wie die Erwachsenen. 🙂
Lucas meint
Hey, ich wollte mal fragen ob es auch eine Jugendmannschaft gibt?
Anmerkung der Redaktion: Schau doch mal auf der Homepage des SSV nach. Du kannst dort auch direkt die Trainer kontaktieren.