Von Torsten Franken
In einer aktuellen Serie beleuchtet 5vier.de Trierer Sportvereine abseits des großen Medienechos. Denn unsere Stadt hat sportlich deutlich mehr zu bieten als nur die Eintracht, TBB oder die Miezen. In der sechsten Folge geht es um eine Kombination zweier Sportarten, die nicht jedem eingefallen wäre.
Schon das Hockeyspiel an sich wird für einige eher schwer zu erlernen sein. Das Ganze dann auch noch auf einem Einrad? Doch die Einradhockeygruppe der DJK/MJC Trier macht genau dies. Und Einradhockey ist beileibe keine ganz neue Trendsportart. Bereits seit den 70er-Jahren wird es in Deutschland betrieben. Seit 1995 gibt es eine offizielle Deutsche Einradhockeyliga, in der – ähnlich der Weltrangliste im Tennis – die Ergebnisse der absolvierten Turniere einfließen. In dieser Liga spielen seit dem Beginn der laufenden Saison auch die Trierer Einradhockeyspieler. „Die Idee, ein eigenes Einradhockeyteam zu gründen, gab es schon seit 15 Jahren“, sagt Christian Dirr, der zusammen mit Uli Morrissey das Trainerteam bildet. Dennoch waren erst jetzt die richtigen Voraussetzungen gegeben und das erste Einradhockeyteam in Rheinland-Pfalz gegründet. „Einradhockey ist ein sehr vielschichtiger Sport und verlangt viele Fähigkeiten: Balance, Ballsport und Teamsport werden miteinander vereint“, erklärt Dirr.
Inzwischen hat man weit über 20 aktive Mitglieder. In einer Mannschaft können Frauen wie Männer gleichermaßen spielen. Auch das Alter spielt keine Rolle. Im Trierer Team spielen 9-Jährige mit 40-Jährigen zusammen. Und der Elan ist ungebrochen. Seit Februar waren die Trierer bereits auf sieben Turnieren vertreten. „Wenn es nach den Kindern ginge, würden wir jedes Wochenende bei zwei Turnieren mitmachen“, sagt Dirr. Auch ein eigenes Turnier wurde schon in der Wolfsberghalle ausgetragen. Im Herbst soll eine Neuauflage erfolgen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat man sich inzwischen in der Liga etabliert. Von den unteren Plätzen hat man sich gelöst und ist immerhin schon auf Platz 40 von 62 Teams angekommen. „Der Einsatz der Eltern ist zu loben. Sie fahren mit ihren Kindern sehr weit zu den Turnieren“, erkennt Dirr an. So fährt ein Teil der Mannschaft demnächst zu einem Turnier nach Berlin.
Die Entwicklung ging in den letzten Monaten zwar schon schnell voran, dennoch mangelt es Christian Dirr nicht an weiteren Zielen. „Schön wäre es, Konkurrenz beziehungsweise ein befreundetes Team in der Region zu ermöglichen, um die Leidenschaft des Einradhockeys zu verbreiten.“ Zudem betreibt man eine ungewöhnliche aber dennoch naheliegende Kooperation: „Da der Eishockeysport in Trier ja praktisch tot ist, haben wir auch schon den Kontakt zu Eishockeyspielern gesucht. Wir können denen das Einradfahren beibringen und sie können uns Techniken des Hockeyspiels vermitteln.“ Das Training findet momentan immer mittwochs von 18.30 Uhr bis 20 Uhr in der Turnhalle der Barbaragrundschule statt. „Die Halle ist eigentlich zu klein für so viele Spieler. Deshalb suchen wir nach einer neuen Option“, so Dirr. Um im Training mitzumachen, ist das Einradfahren allerdings Voraussetzung. „Das ist so ähnlich wie beim Eishockey, wo man auch vorher schon Schlittschuhlaufen können muss“, sagt Dirr. Aber auch diejenigen, die nun an diesem Sport interessiert sind und noch nicht Einradlaufen können, müssen nicht verzweifeln. Der Mergener Hof bietet einen fortlaufenden Zirkusworkshop donnerstags von 16.30 Uhr bis 18 Uhr an.
Hier finden Sie die bisherigen Folgen der Serie:
Triers Sportvereine V – Eine ruhige Kugel schieben
Triers Sportvereine IV – Rasenschach statt „Hau-drauf“
Triers Sportvereine III – Keine Verschnaufpausen
Triers Sportvereine II – Deutscher Meister aus der Moselstadt
Triers Sportvereine I – Der vergessene Bundesligist
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