Superfood & Alleskönner – was braucht man wirklich in der Küche?
Seit einigen Jahren machen sogenannte Superfoods von sich reden und haben damit einen Trend in Deutschland ausgelöst. Immer mehr Deutsche wollen gesünder kochen und essen, aber was ist dran an diesen Superfoods und müssen sie durchweg alle in die Ernährung eingebaut und in der Küche verwendet werden?
Bei Superfoods handelt es sich um Nahrungsmittel, die man direkt aus der Natur beziehen kann und die nicht erst industriell verarbeitet wurden. Superfoods zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine große Menge eines oder mehrerer wichtiger Nährstoffe beinhalten, die unseren empfohlenen Tagesbedarf abdecken sollen. Kurioserweise fallen in die Kategorie der Superfoods Lebensmittel wie Heidelbeeren, Avocados oder Ingwer, die schon viele Jahre in deutschen Küchen verarbeitet werden. Doch immer wieder kommen neue Entdeckungen auf die Liste der Superfoods hinzu, wie Acai-Beeren und Chia-Samen und oft ist unklar, was sich dahinter wirklich verbirgt.
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Wer sich ausschließlich vegetarisch oder gar vegan ernährt, der ist sicherlich gut beraten, mithilfe von manchen der Superfoods bestimmte Nährstoffe aufzunehmen, die man sonst nur durch den Verzehr von Fisch und Fleisch gewinnt. Die wertvollen Omega-3 Fettsäuren beispielsweise kommen vor allem in Fischen vor, weshalb Ernährungswissenschaftler anraten, ein- bis zweimal in der Woche Meerestiere in die Mahlzeiten einzuplanen. Ein entsprechend gleichwertiges rein pflanzliches Pendant lässt sich mit den Chia-Samen finden, denen sehr viele positive Eigenschaften nachgesagt werden. Neben dem Aspekt, dass sie als Quelle für Omega-3 Fettsäuren dienen, versorgen sie den menschlichen Organismus außerdem mit einer großen Menge an Kalzium, Vitaminen und Ballaststoffen. Die kleinen Samen quellen stark auf und müssen immer mit einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr kombiniert werden, da sie sonst die Verdauung beeinträchtigen können.
So beeindruckend sich die Eigenschaften und Wirkungen der neuen Superfoods auch anhören, sollte man dennoch berücksichtigen, dass es bisher keine Langzeit-Studien oder genauere wissenschaftliche Erkenntnisse dazu gibt, ob beispielsweise die Chia-Samen tatsächlich in der Lage sind, so viel Positives bewirken zu können. Interessanterweise lassen sich zu allen angesagten Superfoods Alternativen gegenüberstellen, die ähnliche Beschaffenheiten aufweisen und bei uns direkt vor der Tür geerntet werden können. Herkömmliche Leinsamen stellen vergleichbar starke Nährstoff-Lieferanten dar, die jedoch zu einem weitaus günstigeren Preis als importierte Chia-Samen zu bekommen sind. Ein anderes Allround-Talent ist laut Deliveroo foodscene Blog die Zucchini, die hochwertige Spurenelemente mit verschiedenen Vitaminen kombiniert. Abgesehen davon, dass sie außerdem extrem kalorienarm ist, da sie hauptsächlich aus Wasser besteht, kann man mit ihr eine schier unendlich breit gefächerte Vielfalt an leckeren gesunden Gerichten zubereiten. Von süß bis herzhaft lässt sich mit der grünen Kürbisfrucht fast alles bewerkstelligen.
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Auch wenn die trendbewussten Superfoods gewiss viel Gutes in sich wahren und es in keinem Fall schadet, diese in die Speisenzubereitung zu integrieren, scheint es doch wesentlich einfacher zu sein, sich den regional erhältlichen „super“ Früchten zu widmen. Hierbei sollte man vor allem auf saisonales Obst und Gemüse zugreifen, das frisch auf dem Markt angeboten wird. Das heißt nichts anderes, als Erdbeeren im Sommer, Kürbis im Herbst und Grünkohl im Winter zu kaufen. So variiert man nicht nur regelmäßig seinen Speiseplan, sondern stellt auch sicher, dass das Obst und Gemüse den höchstmöglichen Nährstoff-Anteil besitzt. Seine eigene Gesundheit fördert man nicht ohne Weiteres durch den Kauf von vielversprechenden Superfoods. Wichtiger ist es, dass man seine gesamte Ernährung und Kochgewohnheiten anpasst bzw. Schritt für Schritt ändert, in dem man vor allen Dingen frische unverarbeitete, natürliche Lebensmittel verwendet.
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