Von Florian Schlecht
Zehn Spieler stehen im Kader des SV Mehring, die schon für Eintracht Trier aktiv waren. Einer von ihnen ist Philipp Basquit, der im Pokal-Achtelfinale gegen seinen Ex-Klub als Torwart besonders im Fokus stehen wird. Der 22-Jährige hofft auf eine Sensation – und im Notfall auf den Einsatz der Nebelmaschine.
Eigentlich sieht der Stundenplan vor, dass BWL-Student Philipp Basquit am Samstag die Vorlesung über Handelsmarketing besuchen sollte. Doch der 22-Jährige verschafft sich ausnahmsweise eine Pause – und bereitet den Stoff in Ruhe zu Hause vor. Aus einem guten Grund: Der Torhüter des SV Mehring nutzt die wertvollen Stunden lieber, um sich auf das Rheinlandpokal-Achtelfinale gegen Eintracht Trier am Nachmittag zu konzentrieren. „Wir gehen mit einem Riesenspaß und einer großen Freude an das Spiel heran. Das ist eine schöne Herausforderung, die alten Kameraden vielleicht ein Stück ärgern zu können“, sagt Basquit vor dem Wiedersehen mit seinem Ex-Klub.
Von der C-Jugend bis zu den Herren hat der Torwart für den Regionalligisten gespielt und viele Freundschaften geknüpft. Mit Christoph Anton und Christopher Spang spielte er im Nachwuchsbereich zusammen. „Wir haben nach wie vor Kontakt zueinander.“ Basquit ist so einer von zehn Spielern im Mehringer Kader, die für Eintracht Trier am Ball waren. Das Pokal-Los nahm er mit einem Lächeln und ohne Groll auf. „Wer anderen nichts gönnt, kommt auch selber nicht weiter. Mir liegt der Verein nach wie vor am Herzen. Und ich bin dankbar dafür, dass man mir bei meinem Wechsel nach Mehring entgegen gekommen ist“, klagt er nicht über seinen Abschied vor einem Jahr.
„Dann muss der Günter die Nebelmaschine anschmeißen“
Damals zog es Basquit zu dem benachbarten Oberligisten, weil in Trier kein Weg an den Routiniers Andreas Lengsfeld und Stephan Loboué vorbeiführte. Selbst in der Rheinlandliga-Reserve drückte er später oft nur noch die Bank. „Für meine persönliche Entwicklung habe ich mit Mehring die richtige Entscheidung getroffen. Hier läuft es sportlich sehr gut.“ Zwar kämpft die Mannschaft von Dino Toppmöller erneut gegen den Abstieg. Doch der Torwart hat sich mit starken Leistungen einen Stammplatz erkämpft. Zum jüngsten 2:0-Derbysieg gegen den FSV Salmrohr steuerte er mit glänzenden Paraden seinen Anteil bei.
Im Pokal wird Basquit wohl erneut im Rampenlicht stehen. „Aber ich bin es ja gewohnt, dass mal ein paar Schüsse auf mein Tor kommen“, scherzt der Student, der keine Angst vor der großen Aufgabe hat. Auch eine Sensation schließt er nicht aus. „Wenn alle Mann bei uns 150 Prozent motiviert sind und an einem Strang ziehen, werden wir sehen, was möglich ist.“
Und falls sein Ex-Klub doch zu stark sein sollte? Für den Fall hat der Torwart den Schalk im Nacken. „Dann muss der Günter Schlag die Nebelmaschine wieder anschmeißen“, sagt er in Anspielung auf die kuriosen Pokalspiele beider Klubs im Herbst 2011. Damals trat Eintracht Trier schon einmal an der Lay an und führte 2:0, ehe dichter Nebel auf der Höhe zu einem Spielabbruch führte. Im Wiederholungsspiel setzte sich Trier erst mit großer Mühe mit 4:2 in der Verlängerung durch. Basquit: „Das Spiel ist ein Bonbon für uns. Wir wissen aber, was wir schaffen können.“ Auch ohne Nebel – und, ganz sicher, ohne BWL-Vorlesung vor dem Pokalhit.
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+++Rheinlandpokal in Kürze+++
Zehn Ex-Trierer im Mehringer Aufgebot – Zehn Akteure des SV Mehring haben früher schon für Eintracht Trier gespielt. Philipp Basquit, Sebastian Ting, Achmed Boussi und Erwin Bradasch standen im Kader der ersten Mannschaft. Das gilt auch für Markus Schottes und Andreas Hesslein, die im Mai noch mit dem FSV Salmrohr im Pokalfinale auf ihren Ex-Klub trafen (0:4). Im Nachwuchsbereich und für die U23 aktiv waren dazu noch Carsten Cordier, Maximilian Meyer, Xavi Alsina Fonts und Christoph Eifel. Eifel ärgerte die Trierer beim Nebel-Rückspiel 2011 mit zwei Toren und zwang sie so in die Verlängerung. Wenn Michael Fleck derzeit noch im Oberligakader mitwirken würde, könnte Dino Toppmöller so eine komplette Elf aus ehemaligen Trierern aufbieten. Doch der Angreifer kommt derzeit nur für die Reserve in der Bezirksliga zum Einsatz.
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