Wenn Eintracht Trier an diesem Wochenende auf den FC-Astoria Walldorf trifft, sind drei Punkte Pflicht, um im Kampf auf das rettende Ufer nicht den Anschluss zu verlieren. Wir wollen heute einen Blick auf den Gegner der Römerstädter werfen und zeigen, warum der SVE gute Chancen hat, siegreich aus dem Duell der beiden abstiegsgefährdeten Mannschaften hervorzugehen.
Durchwachsen ist wohl der treffende Begriff, um den Saisonverlauf des FC Astoria Walldorf zu beschreiben. Mit 33 Punkten belegt die Mannschaft aus der Nähe von Heidelberg aktuell den 12. Rang der Tabelle in der Regionalliga Südwest und würde im Falle einer Niederlage den Abstiegsplätzen wieder gefährlich nahe kommen. Dem entgegen steht der überraschende Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals, als man sich nach Siegen gegen den VFL Bochum und Darmstadt 98 erst im Elfmeterschießen gegen Zweitligist Arminia Bielefeld geschlagen geben musste.
Seitdem befindet sich die Mannschaft von Trainer Matthias Born aber regelrecht auf Talfahrt. Aus den letzten fünf Spielen holte man lediglich vier Punkte und zeigte sich vor allem in der Defensive äußerst anfällig, sodass Torwart Jürgen Rennar 13 Mal hinter sich greifen musste, um den Ball aus dem eigenen Netz zu fischen. Vor allem zwei Partien aus den letzen Wochen dürften dabei auch morgen in den Hinterköpfen der Kurpfälzer umherspuken. Da wäre zum einen die bittere 5:1 Niederlage am vergangenen Wochenende daheim gegen Schlusslicht Nöttingen, als man vor allem in der zweiten Halbzeit ordentlich unter die Räder kam. Zum anderen das Auswärtsspiel gegen Abstiegskandidat Teutonia Watzenborn-Steinberg, wo man lange Zeit mit 2:0 führte und wie der sichere Sieger aussah, um am Ende dennoch mit null Punkten die Heimreise aus dem mittelhessischen Wetzlar antreten musste. Die Partie endete mit einem 3:2-Erfolg für Teutonia.
In diesen Spielen zeigte sich eine deutliche Schwäche der Walldorfer, die zwar in beiden Partien äußerst ausgeprägt in Erscheinung trat, sich aber wie ein roter Faden durch die gesamte Saison zieht. Denn die Baden-Württemberger scheinen unter leichten Konzentrationsproblemen zu leiden. Von den aktuell 45 Gegentoren fielen 26 in der Schlussviertelstunde jeder Halbzeit, was die Mannschaft wohl um den ein oder anderen Sieg gebracht hat. Dafür scheint Übungsleiter Born in der Halbzeitansprache zunächst die richtigen Worte zu finden, denn Astoria Walldorf schießt in dieser Spielzeit doppelt so viele Tore in der zweiten Matchhälfte, wie in den ersten 45 Minuten. Die Trierer Hintermannschaft sollte also vor allem nach dem Wiederanpfiff auf der Hut vor der Walldorfer Offensivkraft sein.
Im Zentrum dieser steht vor allem Mittelstürmer Marcel Carl. Der 23-Jährige erzielte in dieser Saison bereits neun Pflichtspieltore und bereitete zudem vier Treffer vor. Aber auch er steht derzeit symptomatisch für den Abwärtstrend des Teams. Zwar machte er das wichtige 1:1 gegen Arminia Bielefeld im Pokal, darüber hinaus konnte er seit Ende der Winterpause aber noch nicht ein einziges Mal selbst zum Torjubel ansetzen. Ein weiterer wichtiger Spieler im Offensivverbund der Mannschaft aus der Kurpfalz ist Mittelfeldstratege Andreas Schön, der nach der Horrorverletzung von Niklas Horn im vergangenen Herbst die Zügel in die Hand genommen hat und es versteht, seine Mitspieler maßgerecht in Szene zu setzen und das Spiel zu leiten.
Dennoch stehen die Zeichen morgen tendenziell auf Sieg, wenn die Eintracht aus Trier nach Walldorf reist. Daran sollten auch die Verletzungssorgen und die vermeintliche Auswärtsschwäche der Moselstädter nichts ändern.
Kommentar verfassen