Projekt von Stadtverwaltung und Jobcenter Trier Stadt gibt Frauen langfristige Perspektiven in Kitas der Stadt Trier.

Dreifache Mutter aus Syrien arbeitet als Azubi in einer Kita der Stadt Trier
Rozana Zibar sitzt inmitten von eifrig lauschenden kleinen Zuhörern und liest aus einem Buch über Dinosaurier vor. Seit August arbeitet die dreifache Mutter, die mit ihrer Familie aus Syrien kam, als Auszubildende in der Deutsch- Französischen Kita in Neu- Kürenz. Mit einem Umfang von 19,5 Std. in der Woche absolviert sie die praktische Ausbildung in der Kita und zusätzlich den theoretischen Unterricht in der Berufsbildenden Schule für Erziehung, Hauswirtschaft und Soziales. Die Betreuung ihrer Kinder, die in die erste, sechste und zehnte Klasse gehen, teilt sie sich mit ihrem Ehemann.
„Wir sind sehr froh, dass Rozana bei uns ist“, sagt Kita- Leitung Dagmar Dénes. „Sie ist eine echte Bereicherung für uns, weil sie sehr engagiert und zielstrebig arbeitet und uns durch ihre Sprachkenntnisse bei kurdischen und arabischen Familien unterstützt.“
Ihrer Ausbildung vorausgegangen war ein Praktikum, das Teil eines Projektes der Stadtverwaltung Trier und des Jobcenters Trier Stadt ist. In den städtischen Kitas haben syrische Frauen, die Interesse an sozialer Arbeit haben oder in ihrer Heimat bereits als Lehrerin gearbeitet haben, die Chance den Beruf der Erzieherin kennenzulernen.
Perspektive auf eine Ausbildung
„Mit der Perspektive auf eine Ausbildung“, betont Marita Wallrich, Geschäftsführerin des Jobcenters Trier Stadt. „Wir haben festgestellt, dass viele Frauen sich für die Arbeit mit Kindern interessieren. Entweder, weil sie schon in dem Bereich in Syrien Erfahrung gesammelt haben oder weil sie selbst Mütter sind. Da lag es nahe, durch vorgeschaltete Praktika den Weg für ein berufliches Standbein zu ebnen.“
Für die Stadtverwaltung war das Projekt eine Gelegenheit, um die Integration syrischer Familien in der Stadt Trier zu unterstützten und zusätzlich Fachkräfte für die Arbeit in der Kita zu gewinnen.
Rozana Zibar hat als Bauzeichnerin in Syrien gearbeitet. „Ich wollte aber schon immer etwas Soziales machen und hier so schnell wie möglich eine Arbeit finden“, erzählt sie. In einer Kindertageseinrichtung sei Kommunikation besonders wichtig.
„Sprache ist bei uns ein bedeutendes Medium, sei es im Umgang mit den Kindern oder im Austausch mit den Kolleginnen“, ergänzt Dagmar Dénes. Rozana habe durch ihre guten Deutschkenntnisse die Fragen im Vorstellungsgespräch mühelos beantworten können.
Außerdem sei es in einer Kita mit internationaler Elternschaft bedeutsam, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu erkennen und in den Alltag einzubinden.
„Wir essen in Syrien selten mit der Gabel, sondern eher mit dem Löffel, vor allem, wenn es Reis gibt. Manche Speisen greifen wir mit einem Fladenbrot. Das machen wir auch manchmal in der Kita“, erzählt Rozana Zibar.
So kann der Austausch von Sitten und Gebräuchen ganz spielerisch gelingen.
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Motivation ist wichtiger als Erfahrung!
Melanie Samsel meint
Vielen Dank für den Artikel! Mein Sohn macht aktuell ebenfalls eine Erzieher-Ausbildung, deswegen kenne ich das Feld ein wenig. Ich finde es daher super, dass diese Frauen aus Syrien die Chance bekommen, in diese Branche einzusteigen. Schließlich herrscht dort ja ebenfalls ein Fachkräftemangel.