Am 8. September findet erneut der „Tag des offenen Denkmals“ statt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz richtet dieses Veranstaltung seit vielen Jahren zur Rettung und Bewahrung kultureller Denkmäler aus. Das Motto in diesem Jahr lautet – „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?“
Der „Tag des offenen Denkmals“ ist ein deutscher Beitrag zu den European Heritage Days, der zum einen das Interesse an Denkmalpflege wecken soll, zum anderen die Öffentlichkeit an kulturellen Erben sensibilisieren soll.
Die Veranstaltung findet statt mit dem Ziel, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken. Denn sie sind Zeugnisse unserer Geschichte.
Aber was sind unbequeme Denkmale? Und was macht sie erhaltenswert?
Laut der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gehören zu der Kategorie „unbequemer“ Denkmäler, Bunker-, Festungs- und Verteidigungsanlangen, Kriegerdenkmäler und Kriegsgräberstätten sowie Konzentrations- und Arbeitslager der NS-Zeit. Denkmäler, „[…] ein gewisses Unbehagen oder sehr negative Gefühle auslösen.“
Erkunden und Erforschen
Auch in Trier öffnen einige Denkmale ihre Türen und bieten für Interessierte Führungen an. 5vier hat Euch einige ausgesucht.
Irscher Burg – Propstei 2, 54296 Trier Irsch
975 wurde Irsch erstmals als Gutsbezirk St.-Martin-Klosters in Trier erwähnt. Heute wird sie von der Pfarrei Heilige Edith Stein als Pfarrhaus und Gemeindezentrum genutzt. Die Irscher Burg ist von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen finden jeweils um 12, 13, 13.30, 15 und 16 Uhr statt.
Um 12.30, 13.30, 14, 14.30, 15.30 und 16.30 Uhr starten Kirchenführungen. Für die Kleinen gibt es um 14 Uhr eine Kinderführung mit Ronja und Resemie Kertels. Weitere Aktionen umfassen Burgschoppen, Ausstellungen und einen Infostand.
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Max-Planck-Gymnasium, ehemaliges Kaiser-Wilhelm-Gymnasium – Sichelstraße 3, 54290 Trier
1911-13 in Formen der späten Neugotik errichtet (u.a. mit einer Prunkaula). Das MPG besitzt als einzige Schule in Trier eine Orgel, die 2010 mit der Klais-Orgel „erweitert“ wurde.
Angeboten werden Führungen – um 12, 13, 14 und 15 Uhr – der sonst nicht zugänglichen historischen Tiefenkeller mit Geheimgang. Ängstliche Besucher können Taschenlampen mitbringen. Zudem werden Führungen zum Kriegerdenkmal stattfinden.
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Porta Nigra – Porta-Nigra-Platz, 54290 Trier
Dass wohl bekannteste Werk römischer Baukunst auf deutschem Boden, welches um 180 n. Chr. zur Stadtbefestigung erbaut wurde und Wahrzeichen Triers.
Nach dem Tod des griechischen Wandermönchs Simeon, der sich 1028 in Trier niederließ, wurde die Porta Nigra unter Erzbischof Poppo von Babenberg zu einer imposanten Doppelkirche umgebaut.
Napoleon I. ließ den Bau jedoch unterbrechen, so dass das Stadttor von den Spuren seiner wechselhaften Vergangenheit befreit wurde.
Durch die jahrhundertelange Verwitterung der Steine, die ihr ein dunkles Aussehen bescherten, erhielt sie ihren Namen „Porta Nigra“ (Schwarzes Tor). Geöffnet von 9-18 Uhr mit besonderen Aktionen.
Achtung: kostenpflichtig, 11.30 und 14 Uhr Schauspielführungen.
Unter anderem mit einer Führung in den historischen Mauern der Porta Nigra zu Ehren des Heiligen Simeon – um 19 Uhr. Mit dem Kirchenchor von Liebfrauen und Abteier Blechbläserquartett aus Hermeskeil. Im Anschluss an die Messe gibt es einen kleinen Umtrunk.
Achtung: Das Hochamt zu Ehren des hl. Simeon findet bereits am 7. September statt.
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Tagelöhnerhaus – Bachstraße 10, Maarviertel, 54292 Trier
Das Gebäude wurde Anfang des 19. Jahrhundert als eingeschossiges Reihenhaus mit aufgesetztem Satteldach und zwei kleinen Dachgauben in der Tagelöhnersiedlung des Maarviertels erbaut. Zu dieser Zeit lebten im Vorort Maar vor allem Tagelöhner, kleine Handwerker und viele Gärtner.
Gebäudegröße 6 x 6 m, Grundstücksgröße 90 qm, Holztreppe, nach Renovierung seit 2001 als Kunstatelier genutzt. Geöffnet zwischen 13-18 Uhr, Führungen um 15 Uhr durch Annelie und Hans Jonas.
Aktionen: Dokumentation des Tagelöhnerhauses, Geschichten zu den Menschen des Hauses in Bezug auf das Jahresmotto, Ausstellung, Nähwerkstatt und musikalische Untermalung.
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Wallmauer mit Kasematten – Klosterstraße, Ecke An der Bastion, 54290 Trier Pfalzel
Auf den gewaltigen Ruinen einer römischen Palastanlage entstanden im 8. Jh. zunächst ein Nonnenkloster, später ein Kanonikerstift und eine kurfürstliche Residenz der Trierer Erzbischöfe.
Geöffnet von 11 bis 18 Uhr. Führungen finden in einem Zeitraum zwischen 11 und 16 Uhr stündlich statt und werden von der Initiative Pro Pfalzel geleitet.
Aktionen: Ausstellung historischer Gemälde und Fotos von Pfalzel im Amtshaus. Kunstgewerbe-Aussstellung, Konzert des Musikvereins Pfalzel, Führungen zur Wallmauer mit Gang in die Kasematten, Besichtigung von Stiftskirche, Burg, Renaissance-Amtshaus.
Außerdem Zehntscheune und Stiftskeller als Beispiele für Wohnen und gewerbliche Nutzung im Denkmal.
[statistik]Weitere Informationen findet ihr hier. [/statistik]
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