Der Schlaganfall gehört zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland, die zu einem Leben mit Behinderung führen. Neuesten Daten zufolge ereilt jeden vierten im Laufe seines Lebens ein Schlaganfall. Bei plötzlich auftretenden Symptomen sollten Betroffene oder deren Angehörige sofort den Notruf 112 wählen, appelliert Professor Dr. med. Matthias Maschke. Der Chefarzt der Neurologie des Brüderkrankenhauses Trier betont anlässlich des diesjährigen „Tags gegen den Schlaganfall“ (10. Mai) auch den Nutzen von Prävention.
Bewegung kann Risiko deutlich senken
Der Griff daneben, ein plötzlich getrübter Blick wie durch eine beschlagene Windschutzscheibe, ein eingeschränktes Gesichtsfeld – Sehstörungen geben oft einen ersten Hinweis auf einen Schlaganfall. Auch das Sprachzentrum kann beeinträchtigt sein, was sich etwa in einer verwaschenen Sprechweise äußert. Lähmungserscheinungen auf einer Körperseite, Taubheitsgefühl im Gesicht, in den Beinen oder an den Füßen, sind weitere typische Merkmale, ebenso der herabhängende Mundwinkel oder Schwindelattacken mit Gangunsicherheit.
Die Liste der Alarmsignale ist lang, doch weil manche der Symptome den Betroffenen diffus erscheinen, lassen nicht wenige Patient*innen wertvolle Zeit verstreichen. Dabei ist klar: Beim Schlaganfall zählt jede Minute, weshalb bei den genannten Symptomen sofort die Notrufnummer 112 gewählt werden sollte.
„Zumeist tritt der Schlaganfall bei Menschen jenseits des 70. Lebensjahres auf, doch gar nicht so selten trifft er auch Patient*innen unter 50. Auch im Rahmen der Corona-Infektion kann es zu Schlaganfällen kommen“, erklärt Professor Dr. med. Matthias Maschke. Der Chefarzt der Abteilung für Neurologie, Neurophysiologie und neurologische Frührehabilitation mit Stroke Unit warnt zugleich: „Leider zeigen aber die Erfahrungen aus der noch andauernden Pandemie, dass Betroffene mit einem akuten Schlaganfall häufig zu spät oder gar nicht ins Krankenhaus kamen und kommen.“
Warum aber ist es so wichtig, sich in jedem Fall möglichst früh behandeln zu lassen?
Bei einem Schlaganfall führt ein Blutgerinnsel zu einem Verschluss einer Hirnarterie. Bereits nach wenigen Minuten gehen die ersten Nervenzellen in dem Areal unter, welches durch diese Arterie im Gehirn versorgt wird. Mit jeder Minute, die ich warte, hinterlässt der Schlaganfall mehr Schaden („Time is brain“).
Besser ist es jedoch, wenn ein Schlaganfall vermieden werden konnte, erklärt Professor Maschke und greift das von der Deutschen Schlaganfall-Hilfe gewählte Thema des diesjährigen Aktionstags auf: „Ein bisschen was geht immer. Bewegung im Alltag wirkt Wunder“. Der Mediziner: „Wer sein Gewicht reduziert, sich regelmäßig bewegt und seine Ernährung verstärkt auf mediterrane Kost umstellt, kann sein persönliches Risiko eines Schlaganfalls um mehr als 40 Prozent mindern.“ Bewegung lasse sich hervorragend in den Alltag integrieren, etwa in dem Wege von und zur Arbeit zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt würden. „Umso wichtiger sind diese präventiven Maßnahmen, wenn in der Familie bereits Schlaganfälle auftraten“, erklärt Professor Maschke.
Pressemitteilung Brüderkrankenhaus Trier
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Denn: Motivation ist wichtiger als Erfahrung!
Anton Schneider meint
Vielen Dank für die Tipps in Bezug auf einen Schlaganfall. Sowas bekommt man ja immer häufiger mit. Gut zu wissen, dass man aktiv etwas dagegen tun kann.