Am Freitag, den 20. Juni kann man auf dem Gelände der LGS auf dem Petrisberg noch einmal eine der erfolgreichsten Produktionen des GraFiTi-Festivals erleben: Die Choreographien des Trierer Tanztheater-Ensembles unter dem Motto „Vier Jahreszeiten- Four Seasons – Quatre Saisons“ gibt zur Feier des LGS-Jubiläums ihre zweite Vorstellung.
Es war mit zwei Festival- Auszeichnungen neben den vielen anderen bemerkenswerten Inszenierungen eine der erfolgreichsten Produktionen des Theaterfestivals „GraFiTi“:„Vier Jahreszeiten- Four Seasons – Quatre Saisons“ – ein gemeinsames Werk des kompletten Tanztheater-Ensembles des Theaters Trier. 7 verschiedene Choreographen, allesamt Tänzer der Kompanie, konnten ihre eigenen Ideen gemeinsam mit den Kollegen ausleben und auf die „Bühne“ bringen.
Dabei ist die Bühne keinesfalls das was man von Tänzern erwartet: Ein, durch einen Strick und zwei Zelte umzäuntes Stück Grün wird die Tanzfläche sein. Barfuss auf bloßem Rasen wird getanzt werden und wurde es auch schon zur Premiere und den vorherigen Proben. „Viele fragten, ob wir auf dem Rasen nicht ausrutschen würden. Aber das Gegenteil ist der Fall. Wir bleiben eher stecken.“ lacht Juliane Hlawati, Tänzerin aus dem Ensemble des Theaters Trier. Aber es war von vorne herein klar, dass sie draußen sein wollten, im wahrsten Sinne des Wortes und im übertragenen Sinne. Denn es ging neben den eigenen Choreographie-Ideen auch um eine übergeordnete Idee: Das Tanztheater raus in die Stadt zu bringen. In eine natürliche Umgebung. Nah an den Leuten sein. Eben Tanzen pur.
Natürliche Umgebung
„Die Sänger- und Schauspielerkollegen können einfacher „rausgehen“ aus dem Theater. Sie können Stücke in Schulen und Klassenräumen aufführen, beispielsweise; aber nicht jeder Raum bietet sich für eine Tanzaufführung an.“ Gerade im Zuge der letzten Verwirrungen und Sorgen über das Fortbestehen des Theaters in Trier, wollten sich die Tänzer präsenter machen. Zeigen, was sie alles können und wie kreativ sie sind. Im November und Dezember kam die zündende Idee einer gemeinsamen Arbeit aller Tänzer dann von einem neuen Kollegen, der diese ganzen Irrungen und Wirrungen des Vorjahres gar nicht mitgemacht hatte: von Andres de Blust-Mommarts, der zudem auch ein paar der Kostüme selbst genäht hatte.
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Ein verbindendes Überthema, das Raum für Assoziationen lässt war schnell gefunden: die vier Jahreszeiten. Und da die Kompanie selbst international ist, wurden gleich mehrere Sprachen in einem Konzept verbunden.
Eine Assoziation wäre das übergeordnete Entstehen und Vergehen. Der eigene Lebenswandel. Der wird sich wohl angesichts der drastischen Umstrukturierungen im Theater Trier auch bald einschneidend für die Tänzer ändern. Doch daran soll erstmal nicht gedacht werden: „Wir müssen das jetzt erst mal auf uns zukommen lassen.“
Rausgehen
Im Vordergrund stand für die Truppe erstmal die gemeinsame Arbeit und der Spaß an selbiger, zudem galt es Choreographie-Erfahrung zu sammeln, obwohl es für keinen der sieben Choreographen die erste ist. Weitere Projekte sind angedacht, wenn auch erst mal nicht in dieser Größenordnung. „Zudem wollen wir jetzt diese Arbeit nach vorne bringen. Vielleicht auch mal überregional auftreten. Einfach weil es im Ganzen eine runde Sache ist.“, so Hlawati. In der Tufa ist schon etwas angedacht. In der nächsten Spielzeit wird es auch ein paar Auftritte im Theater selbst geben, auch wenn ein wichtiger Aspekt dann natürlich wegfallen muss. „Im Theater kann mit verschiedener Beleuchtung gearbeitet werden. Das macht es aber natürlich auch künstlicher.“ Zum ersten Auftritt während des GraFiTi-Festivals hatte das Theater nicht nur sein Einverständnis gegeben, sondern noch einiges an Hilfestellung, wie Technik und Transporter. Genauso Ensch media, von denen die Truppe Flyer und Programmhefte bekam.
Heute ab 17:00 Uhr kann man die Werke der Choreographen René Klötzer, Susanne Wessel, Noala de Aquino, Alister Noblet, Denis Burda, Cécile Rouverot und Andres de Blust-Mommaerts auf dem Gelände der LGS vor dem Turm Luxemburg sehen. Mit jeweils 5-10 Minuten Choreographie und Musik von Verdi bis lateinamerikanischen Ryhthmen verspricht dies eine abwechslungsreiche Stunde zu werden, die man in Zukunft vielleicht noch häufiger in Trier und Umgebung erleben wird.
Für die weitere Zukunft wünscht Juliane Hlawati sich und ihren Kollegen vor allem eins: „Das wir noch lange tanzen können. Oder besser, dass wir noch lange kreativ sein können, in welche Form auch immer.“
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