In den eigenen vier Wänden gehört die regelmäßige Renovierung der Wände dazu, denn früher oder später sieht die alte Wandfarbe einfach nicht mehr gut aus. Eine Alternative zum Streichen ist das Tapezieren. Aber viele Heimwerker trauen sich da nicht so recht heran – zu Unrecht, wie diese Tipps zeigen.
Nicht nur im Eigenheim taucht früher oder später die Frage auf, wann und wie die Wände neugestaltet werden sollen, sondern auch in der Mietwohnung. Hier vor allem dann, wenn man auszieht. Allerdings lohnt sich in diesem Punkt ein genauer Blick auf die aktuelle Rechtslage. Denn anders als die meisten Mieter glauben, muss beim Auszug nicht grundsätzlich gestrichen werden
So oder so: Wer sich dazu entschließt, die Wände neu zu gestalten, entscheidet sich immer häufiger für Tapeten. Zum einen bieten Tapeten dank der Auswahl kreativer Muster spannende Gestaltungsmöglichkeiten, zum anderen ist tapezieren sogar einfacher als streichen – wenn man einige Tipps beachtet.
Auf Qualität und Prüfsiegel achten
Der Erfolg steht und fällt mit dem richtigen Handwerkszeug und hochwertigen Materialien zur Wandgestaltung – das gilt ebenso für die Tapeten wie für den verwendeten Kleister. Doch darüber hinaus gibt es zahlreiche Ideen, mit denen Tapezieren leichter fällt.
Zunächst sollte man sich möglichst genaue Gedanken darüber machen, wie der zu tapezierende Raum später einmal aussehen soll. Anregungen bekommt man in Hülle und Fülle auf Ratgeberportalen im Netz oder bei Messen rund um Wohnen und Bauen. Hat man die erste Auswahl der Tapeten in Sachen Muster und Farbe hinter sich, kann es losgehen: Im Baumarkt gilt es zunächst zu prüfen, ob die favorisierte Tapete auch für den Raum geeignet ist, in dem sie verklebt werden soll. Auf jeder Tapetenrolle sind deshalb unterschiedliche Symbole angebracht, die die Auswahl erleichtern. So steht das Symbol von mehreren Wellen mit einer Bürste für eine hoch scheuerbeständige Tapete – ideal für Küchen. Über die Lichtbeständigkeit einer Tapete gibt die Sonne Auskunft: Zwei Sonnen im Symbol weisen auf eine ausgezeichnete Lichtbeständigkeit hin. Vor allem in Räumen mit vielen Fenstern sollte man auf eine hohe Lichtbeständigkeit achten. Sonst hat man im Zweifelsfall nicht lange Freude an der neuen Tapete.
Doch nicht allein der persönliche Geschmack und der jeweilige Raum, der tapeziert wird, bestimmt heute die Wahl der Tapete. Umweltfreundlichkeit in der Herstellung ist ebenfalls ein Kriterium, auf das immer mehr Verbraucher achten. Auch hier helfen Prüfsiegel weiter. So bestehen Tapeten mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ vorwiegend aus Altpapier, werden energie- und wassersparend produziert und sind besonders schadstoffarm. Ein weiteres Kriterium: Tapeten aus Thermovlies können die Dämmung eines Hauses deutlich verbessern.
Schritt für Schritt zur neuen Tapete
Nach dem Kauf der Tapete testet man zu Hause mit einem kleinen Stück, ob diese auch ohne Grundierung auf dem Untergrund hält. Das erspart später so manche böse Überraschung. Sollten Risse und Löcher in den Wänden vorhanden sein, muss man diese zunächst mit Gips verschließen und diesen austrocknen lassen. Bevor es dann endgültig losgeht, legt man sich die Werkzeuge zurecht. Dazu gehören neben einem Tapeziertisch eine Leiter, ein Quast, eine Moosgummirolle für Vliestapeten, eine Tapetenschere, eine Tapezierbürste, ein Nahtroller und ein Lot.
1. Zuschneiden der Bahnen
Beim Zuschneiden der Bahnen ist es sinnvoll, rund zehn Zentimeter Beschnitt zuzugeben, damit sich die Tapete später besser lotrecht ausrichten lässt. Danach wird die Bahn so eingekleistert, dass wirklich jeder Zentimeter von Kleister bedeckt ist. Dann wird das eine Ende der eingekleisterten Tapetenbahn zu einem Drittel, das andere Ende zu zwei Dritteln eingeklappt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die sogenannte Weichzeit, also der Zeitraum, den der Kleister benötigt, um die volle Klebkraft zu entwickelt. Bei normalen Papiertapeten liegt diese Zeit zwischen fünf und zehn Minuten. Diese Zeit sollte man auch bei jeder Bahn penibel einhalten. Bei Vliestapeten wird üblicherweise stattdessen die Wand eingekleistert und die trockene Tapete darauf angebracht.
2. Erste Bahne anlegen
Die erste Bahn wird trocken angelegt und die Anlegekante mit einem Bleistift markiert. So fällt das lotrechte Kleben leichter. Hier lohnt es sich, auf Nummer sicher zu gehen, und ein Senklot an die markierte Linie zu legen. Denn längst nicht alle Wände sind wirklich lotrecht und so kann man vor dem ersten Kleben noch Korrekturen vornehmen. Geklebt wird dann immer „mit dem Licht“, also beginnend an einem Fenster. Wenn die erste Bahn angeklebt ist, wischt man sie von oben nach unten und von der Mitte nach außen ab, zunächst mit der Hand und dann mit einer Tapezierbürste – bei Vliestapeten mit dem Moosgummiroller.
3. Schritt 1 und 2 wiederholen
Auf diese Weise wird das gesamte Zimmer tapeziert – übrigens grundsätzlich bei geschlossenen Fenstern und ohne dass der Raum geheizt wird, bis der Kleister trocken ist.
Et Voila das „neue“ Zimmer ist da!
Wenn ihr schon am Renovieren seid, schaut mal ob es nicht Sinn macht, die Fenster abzudichten oder ganz zu tauschen. Denn ein Austausch alter Fenster kann Heizkosten reduzieren.
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