Zwei Platzverweise – vier Tore, reichlich Kampf und ein glücklicher Sieger aus Trier-Tarforst, der die zweite Auflage des Lokal-Derbys gegen die FSG Ehrang/Pfalzel am späten Mittwochabend verdient vor eigenem Publikum mit 3:1 gewann.
Das Spiel begann mit einem deutlichen Übergewicht der Hausherren – die schon gleich nach Anpfiff mit reichlich Druck und Ehrgeiz auf die schnelle Führung drückten. Nach wenigen Sekunden setzte Moritz Jost nach einer Flanke von Rigoni schon zum ersten Torschuss des Spiels an, bei dem Ehrangs Keeper Moritz Zingen jedoch keine Probleme aufwies und den am Ende zu lasch geschossenen Abschluss sicher halten konnte. Doch der FSV war weiter am Drücker. Nach zwei Minuten tauschte man im Sturm die Rollen – sodass Jost jetzt Rigoni bediente, dieser aber nur knapp am Tor scheiterte (2.). Tarforst agierte stark – und das mit einer gehörigen Portion Leidenschaft, versäumte anschließend und das gleich doppelt, Luca Herrig um wenige Zentimeter (6.,9.). Nach einer Viertelstunde versuchten es schließlich auch die Gäste – die mit ihrem ersten Torschuss dank Jonas Amberg ihren Meister jedoch in FSV-Schlussmann Luca Merling fanden, der problemlos die kleine Chance vereiteln konnte (15.). Im Gegenzug galt aber auch bei Ehrang wieder ein tiefes Durchatmen – als Nico Neumann nach einer Flanke von Nicola Rigoni nur den Pfosten traf (18.). Erneut Aluminium traf einen Wimpernschlag später Luca Herrig – dieses Mal die Latte. Sein Vollspann-Abschluss schrieb sich schon als sicheres Tor – den Moritz Zingen gerade noch so mit den Fingerspitzen und mit Hilfe der Latte zur Ecke klären konnte (21.). Der Überflieger von der Heide hatte mächtig Dusel – im Gegenzug aber auch Fortuna im eigenen Trikot. Vorausgegangen war ein von Ehrang ausgeführter Eckball. Gut geschossen – flog der Ball zielgenau vor die Füße von Ex-Tarforster Fabio Fuhs, der den Ball anschließend und das ziemlich lässig nur noch zur 1:0-Führung einschieben musste (23.). Eine dicke Überraschung – und das nach einer spielerischen Dominanz der Hausherren, lag Ehrang nun in Front. Der FSV hingegen schien unbeeindruckt zu sein. Ein Rückstand – ja, eine Drosselung des eigenen Spiels eher nein. Stark stürmte man nun auch Richtung Halbzeitpause – wo nach einer guten halben Stunde Nico Neumann erneut eine dicke Chance liegen ließ, die er nur knapp am Pfosten vorbeistreifen ließ (35.). Besser machte es dagegen Mohammad Rashidi wenige Minuten vor Abschluss der ersten Hälfte – als er nach einer starken Flanke von Jost mit dem Kopf den 1:1-Ausgleich markierte (41.). Verdient – gewollt und längst überfällig.
Aber auch nach dem Seitenwechsel kam der FSV über reichlich Kampf. Ohne Kompromisse – harte Zweikämpfe und weitere gute Möglichkeiten, versäumten die Trierer Höhenkicker vier Minuten nach Wiederanpfiff sogar die Führung, als Neumann nach einem guten Zuspiel von Jost nur haarscharf scheiterte (50.). Vier Minuten später klingelte es aber dann doch im Kasten der Ehranger – als wiederum Rashidi nach einer mustergültigen Flanke von Neumann eiskalt zum 2:1 vollstreckte (54.). Doch dem Rückstand folgte noch ein Ehranger Platzverweis für Michael Hensel – der aufgrund eines Foulspiels an FSV-Keeper Luca Merling nach einer Stunde den knallroten Karton sah und frühzeitig zum Duschen geschickt wurde. Einen Wimpernschlag später wurde es aber wieder sportlich – als Rigoni einen strammen „Hammer“ nur knapp über das Tor bugsierte (65.). Tarforst war hellwach – und das auf allen Positionen. Ehrangs Nadelstiche – einige gute waren dabei, fanden aber meist ein schnelles Ende dank einer sicheren und hochkonzentrierten Abwehr sowie einem hellwachen Torwart Luca Merling. Vorne hingegen entfachte man Feuer! Gut zwanzig Minuten vor Schluss schlitterte man schließlich auch zum dritten Erfolg des Spiels. Wieder Rashidi – wieder ein Tor, dieses Mal nach einem tollen Zuspiel von Nicola Rigoni. Das 3:1 – umjubelt vor rund 285 Zuschauern, erhielt der kleine Flügel-Flitzer mit der Nummer neun auf dem Rücken wohl ein mächtiges „Fersengeld“, der nicht nur spielerisch einen bärenstarken Aufwand bot, sondern auch vor dem Tor seine Trefferquote einmal mehr in die Höhe schraubte. Einen weiteren Platzverweis – dieses Mal auf Seiten der Hausherren, erhielt Nils Kiesewetter, der wegen eines wiederholten Foulspiels die gelb/rote Ampelkarte sah und ebenfalls vom Platz musste.
Am Ende blieb das 3:1 für Tarforst in Stein gemeißelt – dank einer überaus starken Mannschaftsleistung und einem Mohammad Rashidi, der einmal mehr seine Klasse untermauerte und den FSV zumindest vor dem Tor, im Alleingang auf die Siegerstraße schoss.
„Ich bin sehr stolz und froh über die Leistung meiner Mannschaft. Meine Jungs haben gleich von Beginn an überzeugt – sich jede Menge Chancen erarbeitet und am Ende dann auch verdient gewonnen. Wir waren heiß – wir waren in den Zweikämpfen präsent, standen defensiv ziemlich sicher und sorgten vorne für reichlich Gefahr“, lobt Chef-Trainer Holger Lemke, dessen Team auf eigenem Boden weiterhin ungeschlagen ist und schon gleich am kommenden Samstag um 17:00 Uhr den Tabellendritten VfB Wissen empfängt. AM
Spiel-Infos
So spielte der FSV Trier-Tarforst: Merling – Quint – Weber – Rashidi (73. Chalve) – Rigoni – Neumann (79. Daragmeh) – Heitkötter – Herrig (77. Schmitt) – Kiesewetter – Habbouchi – Jost (88. Schuch)
Tore: 0:1 (23. Fuhs) – 1:1 (41. Rashidi) – 2:1 (54. Rashidi) – 3:1 (72. Rashidi)
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte – Michael Hensel (62.) / Gelb/Rote Karte Nils Kiesewetter (90.)
Schiedsrichter: Marc Schiry
Zuschauer: 285
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