Das Tarforster Schreckgespenst schlug am Samstagabend wieder zu. Niederroßbach feierte nach den beiden Siegen der Vorsaison – auch in dieser Runde einen Dreier über Tarforst, als die Westerwälder nicht ganz unverdient mit 2:1 gewinnen konnten.

Nicht nur die dritte Niederlage in Folge gegen die Elf von der Hessenstraße – sondern auch die dritte Nullnummer in Serie in der laufenden Saison. Der Trend zeigt weiter Richtung Boden – nach Eisbachtal und Schneifel, nun auch Niederroßbach.
Die Gäste – die als Drittletzter auf die Trierer Höhe gereist waren, agierten zunächst sehr defensiv und das mit allen Mann. Tarforst begann gut – und die erste Chance hagelte bereits nach vier Minuten auf den FSV nieder, als ein Abschluss von Nathan Benndorf, der zuvor stark von Noah Schuch bedient wurde, gerade noch so von Torwart Jan Kiefer mit dem Fuß pariert werden konnte (4.). Zwei Minuten später traf auch Sebastian Szimayer ins Leere – wenn auch nur knapp über das Gehäuse der Gäste (6.). Niederroßbach lag dagegen bislang nur auf der Lauer. Konterangriffe waren hier erwünscht – so wie nach knapp einer halben Stunde, als Tim Christian den ersten Torschuss für seinen FC HWW auf die Reise schickte, am Ende aber wohl zu hoch ansetzte und das runde Leder über das FSV-Tor steuerte (12.). Einen Wimpernschlag später belohnten sich die Westerwälder aber dann doch. Ein Ballverlust vom Platzhirsch ging voraus – Niederroßbach gelang eine schnelle Eroberung sowie eine starke Flanke auf Keigo Matsuda, der anschließend locker und eiskalt zum 1:0 aus Sicht der Gäste vollstreckte (13.). Von nun an spielte der FC HWW auch mit reichlich Mut nach vorne. Man traute sich mehr – auch offensiv, bot man dem FSV mehr als nur standesgemäß Paroli. Nach knapp zwanzig Minuten hätten aber auch die Trierer Höhenkicker nach einer von Noah Schuch ausgeführten Ecke einschieben können – jedoch scheiterte gleich zweimal binnen weniger Sekunden Florian Weirich an einem möglichen Ausgleich (17.). Niederroßbach machte es dem FSV nicht leicht. Man störte früh – hielt in der eigenen Hälfte die Räume extrem eng und stand sicher. Hinten gut – und vorne besser, erhöhte Niederroßbach nach einer knappen halben Stunde sogar auf 2:0, als Robin Moosakhani einen Tarforster Ballverlust bitter bestrafte (26.). Die Verunsicherung war nun spürbar. Offensiv ging für den FSV momentan nichts mehr – da weder ein Durchkommen, noch eine zündende Idee vorlag.
Nach der Pause kamen nun die Tarforster zunächst besser ins Spiel. So küsste Weirich mit dem ersten Abschluss des zweiten Durchgangs das Lattenkreuz (48.). Eine Minute später vergab Noah Schuch aber auch einen Foulelfmeter – der zu lasch und völlig harmlos von Schlussmann Jan Kiefer gehalten werden konnte (49.). Spielerisch war der FSV nun überlegen – wenn auch ohne großen Nutzen. Der Fehlerteufel in Form von Fehlpässen und Ballverlusten lag im Detail – ein roter Faden bis hin zum Abpfiff. Zwanzig Minuten vor Schluss verpasste Luca Herrig nach einer Flanke von Benjamin Arnold den Anschluss (72.) – einen Hauch später machte es aber Florian Weirich besser, der nach einem Pass von Sebastian Szimayer auf 1:2 verkürzte (76.). Tarforst versuchte nun auf Biegen und Brechen den Lucky-Punch in Form des Ausgleichs zu erzwingen. Oft in Tornähe – wenn auch weit weg vom Einschuss, hätten aber nun auch fast die Gäste zehn Minuten vor Ende die Entscheidung landen können, als Luca Reichmann nach einem schönen Solo nur die Latte traf (80.). Die letzte Szene gehörte aber Szimayer – der mit dem finalen Abschluss an Torwart Kiefer scheiterte (96.). Jubel beim FC HWW – Trauerflor dagegen beim FSV, der nun bereits schon am kommenden Mittwoch (11. Oktober) erneut vor heimischer Kulisse ran muss, wenn man dann im Rahmen der dritten Rheinlandpokal-Runde um 19:30 Uhr die SG Hochwald empfängt.
„Eigentlich wie die letzten Spiele gegen Niederroßbach. Meine Mannschaft war spielbestimmend und überlegen in allen Belangen. Wir machten einfach unsere Chancen nicht – was uns am Ende dann auch den Sieg gekostet hat. Zwei unnötige Gegentore – ein von uns verschossener Elfmeter und dann verliert man auch solch ein Spiel vor eigener Kulisse. Jetzt heißt es Mund abputzen und regenerieren – da uns am Mittwoch nun schon die nächste dicke Hürde bevorstehen wird“, betont Chef-Trainer Holger Lemke. AM
Spiel-Infos
So spielte der FSV Trier-Tarforst: M. Neumann – Quint (82. Toure) – Schuch – Böhme (60. Kiesewetter) – Arnold – Benndorf – Müller-Adams (56. Herrig) – Schultheis – Gouverneur – Szimayer – Weirich
Tore: 0:1 (13. Matsuda) – 0:2 (26. Moosakhani) – 1:2 (76. Weirich)
Schiedsrichter: Jason Lieser
Zuschauer: 95
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