TBB Trier gewinnt ohne Zwiener und Faßler gegen hoch favorisierte Gäste – extrem starke Defense und hohe Konzentration sichern den Sieg – auch direkter Vergleich geht damit an Trier – Stewart (19), Joyce (17) und Bynum (12) beste Werfer für Trier.
Die Vorzeichen für die Hausherren standen denkbar schlecht, beim Aufeinandertreffen von TBB Trier und den EWE Baskets Oldenburg an diesem Mittwochabend in der Arena Trier. Mit Philip Zwiener (Sprunggelenksverletzung) und Oskar Faßler (Achillessehnenprobleme) fielen der beste Trierer Werfer sowie ein immens wichtiger Bankspieler schon vor dem Spiel aus. Kapitän Dragan Dojcin gab vor der Partie trotz einer schmerzhaften Entzündung am Fuß grünes Licht für einen Einsatz.
Baynes gewinnt den ersten Sprungball für Oldenburg, doch John Bynum ist prompt mit einem Steal zur Stelle. Maik Zirbes erzielt die ersten Punkte der Partie, aber Paulding antwortet mit einem eiskalten Dreier mit Ablauf der Schussuhr zum 2:3. In der Folge versuchen beide Mannschaften ins Spiel zu finden und Oli Clay, der zum zweiten Mal in Folge in dieser Saison in der Startformation steht, verwertet einen eigenen Rebound zum 7:7 (5. Minute). Doch auch Oldenburg kommt gut ins Spiel, Paulding erobert an der Freiwurflinie die Führung zurück (11:12, 6. Minute). Bereits im ersten Viertel entscheidet sich Head Coach Henrik Rödl, Dojcin auf das Parkett zu schicken, der mit einem schwierigen Wurf im Rückwärtsfallen prompt seine ersten Punkte erzielt (13:12), kurz darauf aber einen leichten Korbleger vergibt. Mit einem entschlossenen Lay-Up zum 13:16 lässt der NBA-erfahrene Eddie Gill die Gäste aus Oldenburg mit einer Drei-Punkte-Führung in die erste Viertelpause gehen.
Der junge Luxemburger Samy Picard schießt Trier zu Beginn der zweiten zehn Minuten mit einem schönen Sprungwurf erstmals wieder in Führung (17:16, 12. Minute) und die TBB präsentiert sich sehr gut auf den Gegner eingestellt, Evans legt zum 19:16 nach. Auf einen erfolgreichen Freiwurf von John Bynum antwortet der deutsche Nationalspieler Chris McNaughton mit einem Treffer für die Gäste zum 20:18, aber Bynum „wühlt“ sich erneut zum Korb durch (22:18), bevor Point Guard Dru Joyce in der fünfzehnten Spielminute die bis dato höchste Führung für Trier herauswirft (24:18). Gästetrainer Predrag Krunic sieht sich daraufhin gezwungen, sein Team zur ersten Auszeit der Partie zu bitten. Nach Fehlwürfen von Clay (Trier) und McNaughton (Oldenburg) ist es Barry Stewart vorbehalten, die Führung auszubauen (26:18, 17. Minute).
Luka Bogdanovic bringt Oldenburg mit einem Dreier zurück, aber Joyce antwortet prompt (29:21) und in der Arena Trier wird es richtig laut. Erneut Bogdanovic verwandelt einen Wurf gegen Joyce, aber Barry Stewart bleibt nervenstark an der Freiwurflinie und versenkt beide Würfe zum 33:25. Mit einer Sechs-Punkte-Führung (33:27) dürfen Rödls Schützlinge zum Durchatmen in die Kabine, um sich auf Halbzeit Zwei vorzubereiten. Bemerkenswert: Bis zu diesem Zeitpunkt hat Rödl trotz der arg verkürzten Rotation keine einzige Auszeit benötigt und sein Team verlor den Ball nur ein einziges Mal (1 Turnover).
Mit einem Sonderapplaus wird die Rückkehr der Heimmannschaft aus der Kabine honoriert, zu diesem Zeitpunkt scheint eine echte Überraschung möglich zu sein. Lukauskis meldet die EWE Baskets mit einem flotten Dreipunktwurf (33:30, 21. Minute) zurück und Bogdanovic erzielt dank fahrlässiger Trierer Verteidigung den Anschluss zum 33:32. Die TBB Trier erwischt einen schwachen Start in dieses dritte Viertel und Stevic erobert mit einem Korbleger die Führung für Oldenburg zurück (33:34, 23. Minute). Rödl ruft sein Team nach dem 7:0-Lauf der Gäste zur Auszeit, so kann es nicht weitergehen. Dru Joyce wird seiner Rolle als Anführer gerecht und erarbeitet an der Freiwurflinie die ersten Trierer Punkte in der zweiten Halbzeit und legt zum 37:34 nach.
Jetzt sind auch die Fans wieder in Fahrt, aber Routinier Louis Campbell kontert mit einem Dreier zum Ausgleich (37:37). Mit bärenstarker Verteidigung und konzentrierten, schnellen Abschlüssen zieht Trier wieder leicht davon (43:37, 24. Minute) und zwingt Krunic zur nächsten Auszeit. Der in dieser Phase leicht verunsicherte Oli Clay steuert einen Freiwurftreffer zum 44:37 bei und Trier verteidigt in diesem Abschnitt des Spiels ebenso intensiv wie erfolgreich und reboundet stark. Aufbauspieler Dru Joyce kassiert seine Fouls Nummer Drei und Vier (27. Minute) und wird von Rödl auf die Bank beordert. Auch diesen Rückschlag steckt die TBB weg! Das Spiel geht jetzt rauf und runter (48:43, 28. Minute), es ist eine ansehnliche Partie, die den Zuschauern an diesem Mittwochabend geboten wird. Nach einem Monsterblock von Oliver Clay verliert Oldenburgs Stevic die Nerven und kassiert ein Technisches Foul, Stewart trifft die beiden fälligen Freiwürfe sicher zum 50:43 in der 29. Minute, bevor es in die letzte Viertelpause geht.
Barry Stewart eröffnet den Schlussabschnitt mit einem sauberen Dreier, der allerdings vom brandgefährlichen Bogdanovic postwendend beantwortet wird (53:46, 31. Minute). Trier begeistert mit Kampf pur und starker Verteidigung und hält die Führung fest (57:50, 34. Minute). Dru Joyce kehrt jetzt auf das Spielfeld zurück, es geht weiter hin und her (59:54). Nach einer tollen Passstafette erhöht Dojcin per Dreier, John Bynum schließt einen Fastbreak mit einem Korb plus erfolgreichem Bonusfreiwurf ab, die Halle steht Kopf und Trier führt mit neun Zählern (65:56, 36. Minute). Oldenburg präsentiert sich jetzt extrem nervös, Airball Paulding, Airball Bogdanovic, missglückter Dunking Baynes – so die Bilanz der Gäste. Dru Joyce erhöhte die Führung an der Linie auf 69:56.
Trier spielte sich in einen regelrechten Rausch: Barry Stewart netzte erneut per Dreipunktwurf ein, bevor Joyce Eddie Gill bei einem erfolgreichen Korbleger ein weiteres Foul anhängen konnte – 1:55 Minuten vor Spielende stand es 74:58 für Trier, die Laola-Welle schwappte durch die Arena Trier. Oldenburg gab sich noch nicht geschlagen, verkürzte auf 75:63, bevor sich Gill mit seinem fünften persönlichen Foul verabschieden musste. Mit eisernen Nerven und aller noch verbleibender Kraft sicherte sich Trier einen verdienten Sieg gegen die EWE Baskets Oldenburg und sorgte für ausgelassene Feierstimmung in der Arena Trier.
Henrik Rödl: „Es war eine sehr, sehr gute Leistung unserer Mannschaft gegen eine der besten Mannschaften der Liga. Es fällt mir schwer, einen einzelnen Spieler hervorzuheben, aber Barry Stewart hat ein extrem starkes Spiel gemacht. Wir haben eine der besten Leistungen der gesamten Saison abgeliefert. Ich hoffe, dass unsere Mannschaft weiterhin einen solch starken Atem hat und wir die Saison in diesem Stil zu Ende bringen können. Ich bin extrem stolz auf unsere Mannschaft. Die Stimmung heute war hervorragend und die Zuschauer haben mitgeholfen, uns zum Sieg zu tragen.“
Stewart (19 Pkt), Joyce (17), Dojcin (7), Karamatskos (n.e.), Bynum (12), Evans (5), Picard (4), Clay (5), M’Baidanoum (n.e.), Zirbes (7)
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