Vor großartiger Kulisse, aber ohne Vitalis Chikoko sieht die TBB gegen spielerisch überlegene Göttinger kein Land. Raymar Morgan, Alex Rouff und Harper Kamp erzielten 61 der 94 Göttinger Punkte.
Trier. An den Fans lag es nicht – wie eine grüne Wand standen die 4765 Zuschauer hinter ihrem akut abstiegsgefährdeten Team. Mit einer bewegenden Banneraktion bedankten sich die TBB-Anhänger bei jedem einzelnen Spieler in seiner jeweiligen Landessprache für seine Treue und seinen Einsatz in den letzten Wochen. Doch ohne den aus „persönlichen Gründen“ fehlenden Vitalis Chikoko vermissten die Gastgeber eine überlebenswichtige Anspieloption für das Pick-and-Roll sowie einen reboundstarken Akteur, um gegen die sehr guten Raymar Morgan und Harper Kamp bestehen zu können.

Bombenstimmung von Beginn an: Fangesänge und Bannerchoreographien begleiteten Warmup und Spiel. Foto: Thewalt
Bei Chikoko, der nach Angaben von Henrik Rödl die gesamte Woche über dem Training fernblieb, deutet nun doch alles auf einen vorzeitigen Abschied hin. Die offizielle Erklärung eines Transfers verbat sich der Headcoach: „Es ist nicht meine Aufgabe, dass zu erklären […] Es war auch nicht meine Entscheidung, ihn nicht aufzustellen, er war eben einfach nicht da“, beschrieb Rödl die angespannte Situation der letzten Tage.
Früher Rückstand für Trier – Göttingen spielbestimmend
Doch auch die ‚Hand aus Simbabwe‘ hätte es wohl schwer gehabt gegen die athletische Zonenpräsenz der Gäste in Form von Kamp und Morgan, denen auf Trierer Seite neben Stefan Schmidt nur die unerfahrenen Kramer und Lukovic gegenüberstanden. Nach einem Steal von de Mello gegen Harris an der Mittellinie war die Fehlstart perfekt, mit 11:28 nach dem ersten Viertel lief die TBB bereits einem riesigen Rückstand hinterher.

Schwerer Stand gegen Morgan & Co.: Dennis Kramer (6 Punkte, 3 Rebounds). Foto: Thewalt
Danach fing sich die TBB zwar, attackierte den Göttinger Korb etwas besser. Gute Aktionen von Jermaine Bucknor – unter der Woche zum zweiten mal Vater geworden – Mathis Mönninghoff und Laurynas Samenas brachten Trier endlich ins Spiel. Doch defensiv bekam man den ambitionierten Aufsteiger zu keiner Zeit unter Kontrolle, ungnädige Schiedsrichterentscheidungen machten es den Gastgebern zusätzlich schwer. So wurde ein sauberer Block von Kramer als Regelverstoß, ein reguläres PF von Samenas gar als Unsportliches Foul gewertet: Unglückliche Situationen, die aber auch nicht darüber hinweg täuschen konnten, wie viel besser sich die BG in punkto Wurfauswahl, Ballbewegung und individueller Klasse präsentierte.
Rödl: „Irgendwann musste sich das widerspiegeln“
Nach der Halbzeitpause sorgte eine Trierer Dreierserie nochmal für Hoffnung, vor allem Ricky Harris nahm den offenen Wurf mit viel Selbstvertrauen. Das Aufbäumen blieb zugleich die letzte effektive Gegegnwehr der TBB, danach enteilte Göttingen vor allem dank des überragenden Alex Ruoff (27 Punkte) auf über 25 Punkte davon. Mangelnder Einsatz war dem Team von Henrik Rödl dabei nicht anzulasten, die Arena feierte trotz der sich deutlich abzeichnenden Niederlage jeden Trierer Korberfolg. Vor dem Endstand zum 68:94 erhielten die Nachwuchstalente Dahlem, Fritzen und Leonhardt noch Einsatzzeit.
„Ich möchte mich ausdrücklich für die vielen tollen Aktionen der Fans bedanken, die uns hier einen großen Empfang bereitet haben. Ich bin stolz auf alle, die den Basketballstandort Trier erhalten wollen.“
„Göttingen hat eine Spielkultur entwickelt, in der der Ball gut läuft und hart gespielt wird. Ich habe großen Respekt vor der Arbeit, die man in Göttingen macht. Ich möchte mich ausdrücklich für die vielen tollen Aktionen der Fans bedanken, die uns hier einen großen Empfang bereitet haben. Ich bin stolz auf alle, die den Basketballstandort Trier erhalten wollen. Leider konnten wir in den letzten Wochen kaum richtig arbeiten. Irgendwann musste sich das widerspiegeln“, zeigte sich der Headcoach von der klaren Niederlage wenig überrascht.
[statistik]
Statistik
Zuschauer: 4765
Zwischenstände: 11:28 | 35:49 | 55:78 | 68:94
TBB Trier: Harris (18), Samenas (12), Lukovic, Bucknor (je 8), Schmidt, Mönninghoff (je 7), Kramer (6), Anderson (2), Vrabac, Dahlem, Leonhardt, Fritzen (je 0)
BG Göttingen: Ruoff (27), Morgan, Kamp (je 17), El-Amin (15), Njei (7), Bahiense de Mello, Spohr (je 4), Kulawick (3), Godbold (0)
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