Für die TBB Trier hat sich die weite Fahrt in den hohen Norden nicht gelohnt. Bei den Eisbären Bremerhaven führten die Basketballer noch zur Halbzeit und gaben das Spiel in der zweiten Hälfte aus der Hand.
Ob 7,1 Prozent viel sind, ist im Leben oft reine Ermessenssache. Tritt eine Partei in der Politik bei der Bundestagswahl an, reicht dieser Wert schon, um den Einzug in den Bundestag zu schaffen. Wenn es aber um die Wurfquote im Basketball geht, sind 7,1 Prozent aus der Distanz ein katastrophaler Wert. Die TBB Trier konnte bei ihrer 64:73-Niederlage bei den Eisbären Bremerhaven ein schmerzhaftes Lied davon singen. Erst vier Sekunden vor dem Ende des Spiels verwertete mit Philip Zwiener der erste Trierer überhaupt einen Drei-Punkte-Wurf im hohen Norden, dem Treffer standen insgesamt 13 Fehlversuche des gesamten Teams gegenüber. Doch nicht nur der Wert aus der Ferne war für den besten TBB-Schützen mit 17 Zählern entscheidend für die Niederlage, wie er im TBB-Livestream schilderte: „Wir sind als Mannschaft eigentlich kollektiv stark, aber in der zweiten Halbzeit sind wir auseinandergebrochen. Das ist ärgerlich. Hier hätten wir gewinnen können.“
TBB führte zur Halbzeit 31:29
Noch zur Halbzeit führte die Mannschaft von Henrik Rödl mit 31:29 und war auf einem guten Weg, eine Überraschung zu erzielen. Den schnellen 2:6-Rückstand und eine euphorische Stimmung verdaute die TBB schnell. Sie verteidigte aggressiv, hatte in Zwiener einen sicheren Schützen in ihren Reihen und einen Andreas Seiferth unter dem Korb, der einen schwächeren Tag von Maik Zirbes kompensieren konnte. Über 10:11 zog die TBB auf 17:11 und 17:15 nach dem ersten Viertel davon. Auch danach fügten sich die Akteure von der Bank gut ein. John Bynum und Oskar Faßler halfen mit, um zwischenzeitlich mit 25:20 zu führen. Doch ein technisches Foul von John Bynum und das frühe dritte Vergehen von Nate Linhart, der daraufhin ausgewechselt wurde, brachten Bremerhaven bis zur Pausensirene auf zwei Zähler heran. „Leider hat uns die Halbzeit aus dem Konzept gebracht. Danach haben wir das Spiel aus der Hand gegeben“, klagte Zwiener.
0:11-Lauf bringt Trier ins Hintertreffen
Von 35:31 erlebte die TBB düstere sieben Minuten, in denen sich Bremerhaven mit einem starken Terrell Everett im Aufbau und einem 11:0-Lauf absetzte. 42:35 hieß es plötzlich, das Spiel war gekippt. Während bei der TBB das Vertrauen in die eigenen Würfe schwand und Spielzüge von hektischen Einzelaktionen abgelöst wurden, durften die Eisbären auf ihre Ausgeglichenheit im breit aufgestellten Kader bauen. Fünf Spieler trafen am Ende zweistellig, wobei Everett und Zachery Peacock mit je 13 Punkten die herausragenden Kräfte vor 2.950 Zuschauer waren. Ein 13:4-Run im letzten Viertel zog Trier endgültig den Zahn.
Während die TBB es damit verpasst hat, Boden auf die Abstiegsplätze gutzumachen, ist Bremerhaven durch den Erfolg auf den sechsten Platz vorgerückt und weiter auf Playoff-Kurs. Für Trier gehen die Reisestrapazen in den nächsten Tagen weiter, am Mittwoch wartet das Spiel beim Deutschen Meister Brose Baskets Bamberg (19.30 Uhr).
Statistik
Punkte für Bremerhaven: Everett, Peacock (je 13), McNaughton, Gordon, M. Smith (je 10), Cain (9), Raffington (4), A. Smith, Canty (je 2).
Punkte für Trier: Zwiener (17), Joyce (16), Seiferth (11), Bynum (8), Dojcin, Zirbes (je 4), Faßler (3).
Kommentar verfassen