Die TBB Trier gewinnt ihr erstes Saisonspiel gegen Braunschweig mit 79:65. Vier Trierer punkteten zweistellig.
Trier. Über 3800 Zuschauer sahen ein temporeiches Spiel und ein forsch auftretendes Heimteam, dass den vermeintlichen Altersnachteil mit Powerplay wettmachen konnte. Ricky Harris und Vitalis Chikoko (je 16 Punkte) stachen aus einer ansonsten soliden Mannschaftsleistung noch heraus.
In einer guten ersten Halbzeit erarbeitete sich die TBB Stück für Stück ein leichtes Übergewicht. Vor allem Vitalis Chikoko und Neuzugang Marko Lukovic setzten die Braunschweiger Defense mit vielseitigem Spiel unter Druck. Eine engagierte Help Defense von Bucknor, Chikoko und Lukovic in der Zone machte es den Braunschweigern schwerer, ihre anfänglichen Vorteile auf der Centerposition in Zählbares umzumünzen. Dass die Braunschweiger allmählich fahrlässiger mit ihren Chancen umgingen, kam der TBB freilich nicht ungelegen.
Lukovic mit gutem Debüt – Chikoko überragend
In der zweiten Spielhälfte konnte Trier lange eine knappe Führung behaupten. Zu Beginn des Schlussviertels schafften die Löwen aber doch den Ausgleich, vor allem der starke Trent Lockett (Topscorer mit 18 Punkten) hatte bis dahin erhebliche Gegenwehr geleistet.
Zudem machte man es den Gästen mit einfachen Punkten in der Zone teils viel zu leicht. Jermaine Andersons Dreier zum 61:56 verschaffte den Gastgebern rechtzeitig wieder etwas Luft, Marko Lukovic legte sofort nach, schließlich tankte sich der solide Jermaine Bucknor beim 67:61 unnachahmlich durch.
Und noch während man auf Braunschweiger Seite mit zwei Fehlentscheidungen des Schiedsrichtergespanns haderte – insbesondere einem unerlaubten „Tip-Out“ von Chikoko – eröffnete der glänzend aufgelegte Ricky Harris die Crunchtime mit zwei Punkten im Fastbreak. In den letzten drei Spielminuten gelang Braunschweig dann fast gar nichts mehr. Trier fuhr einen am Ende ungefährdeten Sieg ein.
Gäste-Coach Raoul Korner monierte Abwehrverhalten und Trefferquote seines Teams, Henrik Rödl zeigte sich erleichtert: „Das gibt uns sehr viel Mut für die nächsten Tage. Die Spieler sehen, dass sie für ihre Anstrengungen in der Vorbereitung belohnt werden“, befand der Headcoach, warnte allerdings auch vor dem mühsamen Trip zum Mitteldeutschen BC. Schon am Samstag wird man sich Richtung Weißenfels aufmachen müssen.
Das fiel auf:
Ricky Harris machte sich in seinem ersten Spiel als Samenas-Ersatz gleich unbezahlbar und ging immer wieder mit Tempo dahin, wo es weh tut. Mit seinen furchtlosen Penetrations erwischte er die Braunschweiger in der Rückwärtsbewegung eiskalt.
Vitalis Chikoko zeigte das volle Programm: Neben 16 Punkten und überragender Defense notierte die „Hand aus Simbabwe“ auch gleich noch 6 Rebounds, 4 Assists und 4 Blocks. Neben den üblichen Flugeinlagen nahm er auch den Mitteldistanzwurf mit viel Selbstvertrauen. Der 23-Jährige hat im Sommer nicht nur am Kampfgewicht, sondern auch am Repertoire gearbeitet.
Marko Lukovic führte sich ohne jede Berührungsangst in die BBL ein, spielte ungemein effektiv und ebenso frech. Seine 12 Punkte nutzte der schlaksige Serbe dann auch gleich zur Publikumsanimation. Dem Small Forward mangelt es nicht an Selbstvertrauen.
Andreas Wenzl und Stefan Schmidt hatten mit Kyle Visser und der Braunschweiger Transition zunächst so ihre liebe Mühe. Schmidt verlegte zudem mehrfach unglücklich. Indes, am Ende hatte der Starting Center vier Offensivrebounds gepflückt, bzw. wie Henrik Rödl attestierte: „Er hat geackert wie ein Schwein“.
Tony Canty zieht Verletzungen weiterhin magisch an. Dieses Mal zog sich der Point Guard bei einem Zusammenstoß mit Dru Joyce eine Platzwunde am Kopf zu. Ein längerer Ausfall ist aber unwahrscheinlich.
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Statistik
Zwischenstände: 18:18 | 39:34 | 56:54 | 79:65
TBB Trier: Chikoko (16), Harris (16), Lukovic (12), Bucknor (10), Mönninghoff (9), Vrabac, Canty (je 5), Anderson (4), Schmidt, Dahlem, Fritzen (je 0)
Basketball Löwen Braunschweig: Lockett (18), Visser (14), Joyce (7), Abromaitis (6), Pluskota, McElroy (je 5), Allen (4), Johnson, Theis (je 0)
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