Von Stephen Weber
Auch im Auswärtsspiel gegen den BBC Bayreuth verließ die TBB Trier als Verlierer das Parkett. Vor einer lautstarken Kulisse schlug am Samstagnachmittag der 13. der Liga die Gäste aus Trier mit 68:49 (29:23). Es ist die zwölfte Pleite im 14. Auswärtsspiel für Trier, die dadurch weiterhin um den Klassenerhalt kämpfen müssen.
Der Respekt vor der TBB Trier war auf Seiten des BBC Bayreuth im Vorfeld sehr groß. Ihr holländischer Trainer Marco van den Berg erkor im TBB-Livestream die Gäste sogar zum Favoriten der Partie: „Trier ist vor allem in Sachen Teamspiel stärker als wir. Insbesondere wenn die Kombination Joyce und Zirbes funktioniert, wird es äußerst schwer für uns. Ich habe die TBB einige Male beobachtet und gesehen, dass die Mannschaft als eine geschlossen Einheit auftritt, die mit sehr vielen Persönlichkeiten gespickt ist.“ Obendrein konnten die Franken lediglich zwei der letzten sieben Begegnungen gewinnen, davon drei Heimniederlagen in Serie, was sicherlich die Folge der bitteren Verletztenmisere war, durch die viele Schlüsselspieler dem Team fehlten. Die TBB kam zunächst ordentlich in das Spiel und erzielte den ersten Punkt durch einen Freiwurf von Nate Linhart. Aber von der Ehrfurcht, die der BBC-Coach vor der Partie verbreitete, war auf dem Feld wenig zu spüren. Bayreuth hielt von Anfang an druckvoll dagegen und stellte die Trierer Defensive durch ihr schnelles Angriffsspiel vor größere Probleme. Die Hausherren bestimmten das Tempo und rissen somit immer wieder Löcher in den Spielrhythmus der Jungs von Teamchef Henrik Rödl. Mit 17:10 aus Sicht der Gastgeber wurde das erste Viertel beendet.
Schwache Quote auf beiden Seiten
Die weiterhin bissige Verteidigung der Franken zwang auch im zweiten Viertel den Angriff der TBB oft zu hektischen Würfen, die selten ihr Ziel fanden. Ebenso eklatant wie die Wurfquote war an diesem Nachmittag die Arbeit unter dem Korb. Bayreuth schnappte sich sowohl in der Defensive, als auch in der Offensive, zu viele Rebounds und erhielt somit oft die zweite Chance zu einen Korberfolg zu kommen. Als nach vier Minuten Osvaldo Jeanty durch einen Dreier die Bayreuther mit 24:12 in Führung brachte, drohte eine frühzeitige Entscheidung der Partie. Doch die Gäste gaben sich nicht auf, warfen nochmal alles in die Waagschale und kämpften sich zwei Minute vor dem Ende der erste Halbzeit bis auf 20:24 wieder heran. Aber erneut war es ein Drei-Punkte-Wurf und ein schneller Angriff des BBC, die den Abstand wieder vergrößerten. Zwei Sekunden vor der Sirene fasste sich Center Maik Zirbes dann ein Herz und tankte sich gegen zwei Verteidiger zum Korbleger durch. Beim anschließenden Jubel wurde er vom Bayreuther Ekenechukwu Ibekwe ungeschickt am Arm berührt, was vom Schiedsrichter-Trio als unsportliches Foul ausgelegt wurde. Maik Zirbes konnte einen der Freiwürfe zum 23:29-Halbzeitstand verwerten. Allein die ebenso schwache Trefferquote der Gastgeber verhinderte zu diesem Zeitpunkt einen höheren Rückstand. Beide Vereine hatten eine Trefferquote von 23 Prozent aus dem Feld vorzuweisen. Bei den Mosel-Basketballern standen allerdings auch null Treffer bei neun Versuchen von der Dreierlinie auf dem Statistikbogen.
Zu wenige Defensivrebounds
Das dritte Viertel begann ausgeglichen. Es gab Korberfolge auf beiden Seiten und Trier schien die Partie immer besser in Griff zu bekommen. Nach drei Minuten war es erst ein Steal und erfolgreicher Fastbreak von Dru Joyce und unmittelbar im Anschluss ein Ballgewinn von Nate Linhart, abgeschlossen per Dunking, was den Zwischenstand auf 33:34 verkürzte. Danach war die Luft jedoch raus – Topscorer Philip Zwiener traf keinen Schuss mehr aus dem Feld, während die Franken sich weiterhin einen Offensivrebound nach dem nächsten sicherten und sich dadurch systematisch immer weiter absetzten. Es wäre für die Trierer Basketballer allerdings im finalen Viertel noch ein Sieg drin gewesen, wenn die Würfe mit einen Quäntchen mehr Glück ins Netz, statt auf den Ring, gefallen wären. Aber so blieb immer eine Punktedifferenz von zehn Zählern zwischen beiden Mannschaften bestehen und als dann 4:30 Minuten vor Spielende Rain Veidemann einen Dunk zum 56:44 für den BBC landete, war dies der Sargnagel für die TBB. 68:49 hieß letztendlich das Endergebnis – etwas zu eindeutig, wenn man den kompletten Spielerlauf betrachtet. TBB-Trainer Henrik Rödl ließ sich aber von der Pleite nicht entmutigen und gab sich kampfbereit im TBB-Livestream: „Gegen Ende sind wir mehr Risiko gegangen, haben aber weiterhin einfach Gegentreffer kassiert. Da kann man nicht dagegenhalten. Die Wurfquote und Reboundausbeute von heute kann ich mir momentan auch noch nicht erklären. Wichtig ist jetzt erst mal, dass wir unser Selbstvertrauen flicken und daheim fleißig Punkte holen, um die Klasse früh zu sichern.“ Die TBB verweilt nach der Niederlage auf dem 14. Tabellenrang und empfängt am kommenden Samstag die Artland Dragons.
Statistik
Punkte TBB Trier: Zwiener (14), Joyce (10), Zirbes (7), Bynum (5), Seiferth (4), Washington (3), Linhart (3), Fassler (1), Dojcin (1), Saibou (0)
Punkte BBC Bayreuth: Jeanty (12), Hunter (11), Gibson (10), Schmitz (9), Veidemann (8), Ibekwe (7), Spöler (5), Smith (4), Shtein (2)
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