Philip Zwiener und Maik Zirbes sind bittere Abgänge. Nun hat Basketball-Bundesligist TBB Trier den ersten Neuzugang sicher. Aufbauspieler Bastian Doreth wird für ein Jahr vom FC Bayern ausgeliehen.
Die Vorstellung des Neuzugangs war eine ungewöhnliche Idee. Bundesligist TBB Trier wählte für die begehrte Nachricht auf ganz moderne Weise per Audio und Video einen Livestream, den Hallensprecher Chris Schmidt gewohnt locker für die Fans moderierte. Und auch das Gespräch mit einem künftigen Aufbauspieler an der Mosel lief nicht ohne Humor. Mit Bastian Doreth wird ein großes Talent des deutschen Basketballs für ein Jahr vom FC Bayern München ausgeliehen, das es bereits in den erweiterten Kader der A-Nationalmannschaft unter Svetislav Pesic geschafft hat.
Und der 23-Jährige ist nicht nur sportlich ein echter Hoffnungsträger, den Trainer Henrik Rödl als „einen leidenschaftlichen Basketballer mit vielen Ambitionen und starken Nerven“ bezeichnete. Sondern auch ein Typ, der außerhalb des Parketts für Schlagzeilen sorgt. So hat Doreth einen Schuhtick und ist ein echter Sammler. „Ich habe 250 Paar Schuhe, früher habe ich mir pro Woche bestimmt immer zwei, drei neue Paare gekauft“, lächelt der Youngster, der davon träumt, irgendwann einen Schuhladen zu besitzen. Im Kaufrausch befindet er sich mittlerweile nicht mehr. „Es ist nicht mehr so schlimm wie früher“, sagte er auf basketball-stream.de. Gerne arbeitet er auch als Model, weil Freunde von ihm eine Agentur haben.
Doreth will in Trier Spielpraxis sammeln
Im Bundesliga-Alltag gilt Doreth dagegen als aggressiver Typ, der bissig verteidigt, stark bei Würfen ist und eine gute Übersicht hat. Beim FC Bayern hat er einen Vertrag bis 2015. In Trier will er nun im kommenden Jahr vor allem Spielpraxis sammeln, nachdem er beim Basketball-Projekt an der Säbener Straße zuletzt um sein sportliches Comeback kämpfte. Ein Knorpelschaden setzte den Spielmacher fünf Monate lang außer Gefecht, auch das Karriereende drohte. „Nach einer OP ist immer die Frage, wie so eine Geschichte verheilt. Es war eine 50:50-Situation. Das war die härteste Zeit meiner Karriere“, sagte er im Livestream. In München kam Doreth so noch auf 20 Einsätze in der vergangen Saison, an der Mosel erhofft er sich nun einen Sprung nach vorne, zumal er Trainer Rödl noch von gemeinsamen Zeiten bei der U20-Nationalmannschaft kennt. „Er ist voller Emotionen am Spielfeldrand dabei, ich bin da ein ähnlicher Typ. Die Zeit mit ihm war ein Highlight. Er ist bekannt dafür, Spieler individuell voranzubringen. Ich werde in jedem Training 100 Prozent geben, um mir die nötige Einsatzzeit zu erkämpfen.“
Der Coach und Europameister von 1993 ist von der Neuverpflichtung angetan. „Er ist ein klasse Typ“, freute sich Rödl, der bei der TBB auch in der neuen Saison auf Talente baut. „Wir wollen bei unserem Profil bleiben, Spieler nach Trier zu bringen, die die richtige Einstellung haben und sich weiterentwickeln wollen.“ Bei der Ausleihe von Doreth sprach Rödl von einer „Win-Win-Situation“ für beide Seiten. Ebenso im Kader stehen neben dem Neuzugang bislang Nate Linhart, Andreas Seiferth und Joshiku Saibou.
Philip Zwiener (Eisbären Bremerhaven) und Maik Zirbes (Bamberg) sind dagegen als Abgänge verbucht. Dennoch gab sich Rödl optimistisch, mit der TBB auch zukünftig eine gute Rolle spielen zu können. „Wir stehen mit vielen Leuten in Kontakt und sind weit in den Gesprächen. Es wird eine Mannschaft geben, die viel Ausstrahlung haben wird“, versprach er. Bereits am Dienstag soll um 19 Uhr die nächste Neuverpflichtung bekannt gegeben werden – natürlich wieder über basketball-stream.de.
+++++Die Verpflichtung von Dorath im Podcast+++++
Das gesamte Livestream-Interview von Chris Schmidt zur Verpflichtung von Bastian Dorath kann als Podcast hier abgerufen werden.
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