Von Stephen Weber
Endlich wieder Basketball. Nach zweiwöchiger Spielpause empfängt die TBB Trier am Sonntag in der heimischen Sportstätte die s.Oliver Baskets Würzburg. Sprungball ist um 17 Uhr. 5vier.de hat mit dem ehemaligen Aufstiegstrainer und jetzigem Geschäftsführer der Arena Trier, Wolfgang Esser, über die junge Mannschaft, ihr Potenzial und das anstehende Duell gesprochen.
Wolfgang Esser ist im Trierer Basketball zu Hause. Vor mehr als 20 Jahren führte der inzwischen 60-Jährige die Moselstädter erst in die zweite Liga, ein wenig später gar in das Oberhaus des Basketballs. Alle Achtung. Mittlerweile hat er jedoch das Ressort gewechselt: Abseits der Coaching-Zone zieht er die Fäden um und in der Arena Trier – verfolgt dabei aber weiterhin so viele Spiele seiner Farben wie möglich. Auch deshalb merkt man im Gespräch rasch, dass er nach wie vor eine enge Bindung zur Mannschaft aufweist: „Die Saison sehen wir sicherlich das beste Team seit 2004. Es ist ein starkes Kollektiv, das sowohl auf dem Feld, als auch außerhalb sehr gut miteinander harmoniert“, schwärmt der frühere Profi-Coach, „und das ist natürlich der Verdienst von Henrik Rödl – aber auch von den erfahrenen Spieler, die sich sehr gut bei der Entwicklung der jungen Talente einbringen.“
In diesem Faktum sieht Wolfgang Esser den Schlüssel des außergewöhnlichen Trierer Höhenflugs versteckt und ergänzt: „Wir haben obendrein eine tiefe Bank und sind dadurch für jeden Gegner schwer auszurechnen. Deshalb ist es nicht einfach, einen bestimmten Spieler herauszugreifen. Eher würde ich sagen, dass es eine Mannschaft ist, die auch wirklich als Mannschaft agiert.“ Ob Nate Linhart, Barry Stewart, Andreas Seiferth oder die Nachrücker Joshiko Saibou und Mathis Mönninghoff – jeder gilt für den Hallenleiter als wichtiger Pfeiler des Erfolgs. „Sie alle waren in verschiedenen Phasen der Saison unersetzbar für das Team.“
Und doch: Trotz all des Lobes sieht er zurzeit die Qualifikation für die anstehende K.O.-Runde nicht als selbstverständlich an: „Wenn wir die Play-Offs erreichen, dann erst am letzten oder vorletzten Spieltag. In der Rückrunde haben wir ein Auswärtsspiel mehr und erwarten daheim mit Bamberg und Ulm zwei Teams, die äußerst stark in der Fremde sind. Es wird eine Gratwanderung für unsere junge Truppe, aber es ist möglich, dass wir nach langer Durststrecke die Meisterschaftsrunde erreichen.“
Wundertüte Würzburg
Doch bevor es soweit ist, wartet am Sonntag erst einmal mit den Baskets Würzburg, Tabellenplatz 11, ein unangenehmer Gegner auf die TBB, den es zu schlagen gilt. Kein einfaches Unterfangen, denn der letztjährige Aufsteiger gilt als schwer berechenbare Wundertüte: So konnten die Unterfranken zwar nur zwei ihrer zurückliegenden fünf Spiele gewinnen, unter anderem aber gegen den großkalibrigen Albatros aus Berlin. Nicht nur deshalb warnt Coach Henrik Rödl vor den Baskets: „“Wir erwarten einen hochkarätigen Gegner, der sich viel vorgenommen hat – Würzburg hat immer noch ‚Playoffs‘ auf der Fahne stehen und hat uns im Hinspiel einen sehr harten Kampf geliefert. Es war, trotz oder wegen der vielen Fehler, vielleicht der wichtigste Sieg der bisherigen Saison. Wir erwarten, dass die s.Oliver Baskets alles versuchen werden, diese Scharte auszuwetzen. Die Qualität dafür haben sie ohne Zweifel.“
Auch Wolfgang Esser blickt optimistisch in den Kaffeesatz: „Es scheint, es habe sich in Würzburg eine Mentalität in die Köpfe gepflanzt, die besagt, dass man nicht unbedingt da oben mitspielen müsse. Das wirkt sich zurzeit auf ihr Spiel aus. Die Mannschaft glaubt irgendwie nicht recht an sich und das kann unser Vorteil sein. Deshalb sage ich: Sieg für Trier!“ Die TBB, die personell aus dem Vollen schöpfen kann, hofft sich nach nur zwei Siegen aus den vergangenen sechs Begegnungen gegen Würzburg weiter zu rehabilitieren und mit Rang 6 zielstrebig auf Play-Off-Kurs zu bleiben.
Sprungball ist am Sonntag, den 27. Januar um 17.00 Uhr.
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