Von Christian Kramer
Die TBB Trier hat ihr Heimspiel gegen medi Bayreuth mit 79:71 gewonnen. Die Mannschaft von Headcoach Henrik Rödl zeigte in der mit 4.864 Zuschauern gut gefüllten Arena vor allem in der zweiten Halbzeit eine starke Leistung gegen die Oberfranken.
Trevon Hughes hat rund vier Minuten vor Ende des dritten Viertels den Ball. Er zieht über die rechte Seite Richtung Korb, bricht ab und spielt ohne hinzusehen einen Pass auf Jermaine Bucknor, der sich auf der linken Seite freigelaufen hat. Der kanadische Power Forward der TBB Trier sieht, dass Vitah Chikoko sich unterm Korb anbietet. Er spielt einen Alley-oop-Pass auf Chikoko, der den Ball in der Luft fängt und trotz Foul mit der rechten Hand übers Brett in den Korb wirft. Die TBB Fans hält nichts mehr auf ihren Sitzen. Sie stehen auf und klatschen Applaus für die schöne Offensivaktion ihrer Mannschaft.
Die Spieler der TBB Trier schienen sich im dritten Viertel gegen medi Bayreuth häufig wie in dieser Szene blind zu verstehen. Nach einer schwächeren ersten Halbzeit, die die Mannschaft von Henrik Rödl mit 37:36 knapp für sich entschied, kam die TBB Trier im dritten Viertel in Fahrt und knüpfte an die starke Form vom 86:66-Auswärtssieg im letzten Spiel bei den Telekom Baskets Bonn an. In den ersten Minuten des dritten Viertels, in der die Bayreuther in der Offensive kein Mittel gegen die starke Trierer Verteidigung fanden, baute die TBB die 37:36-Halbzeitführung in eine 47:39-Führung aus.
Jermaine Anderson, Jermaine Bucknor und Trevon Hughes setzten in dieser Phase häufig besser positionierte Mitspieler in Szene. Sie kreierten freie Würfe für die Distanzschützen Mathis Mönninghoff und Laurynas Samenas oder spielten Seiferth oder Chikoko in Korbnähe an, die dort zu einfachen Punkten kamen. Und wenn die antrittsschnellen Kanadier Jermaine Anderson und Jermaine Bucknor selbst zum Korb zogen, waren sie von der Bayreuther Verteidigung oft nur durch Fouls zu stoppen.
Bayreuth gelang es in den restlichen Minuten des dritten Viertel nicht, den Abstand zu verkürzen. Im Gegenteil, die TBB Trier baute die Führung sogar noch aus. Nachdem der stark aufgelegte Mathis Mönninghoff 3:10 Minuten vor Ende des dritten Viertels einen Dreipunktwurf mit Foul verwandelte, genauso wie den fälligen Freiwurf und kurze Zeit später auch noch zwei Freiwürfe reinmachte, führte die TBB Trier deutlich mit 62:48. Stefan Schmidt erhöhte 1:10 vor Ende des dritten Viertels mit einem Korbleger sogar noch auf 64:48. Das dritte Viertel endet nach Körben von Brian Qvale und William Conroy 64:52 für die Mannschaft von Henrik Rödl.
Im vierten Viertel kam Bayreuth rund vier Minuten vor Spielende nach einem Dreier von dem stark aufspielenden ehemaligen NBA-Spieler Will Conroy nochmal auf 60:66 ran, da die TBB Trier nicht mehr so konzentriert zu Werke ging und besagter Will Conroy ins Laufen kam. Der schnelle Bayreuther Point Guard, der im letzten Viertel sieben seiner insgesamt elf Punkte erzielte, hielt seine Mannschaft im Spiel. Richtig spannend wurde es aber trotzdem nicht mehr. Denn bei der TBB Trier bewahrten vor allem die routinierten Spieler im letzten Viertel die Ruhe. So verwandelte etwa Jermaine Anderson in den letzten vier Minuten alle vier Freiwürfe, die er vom Schiedsrichter zugesprochen bekam, sicher und auch Trevon Hughes und Jermaine Bucknor zeigten keine Nerven und verwandelten in den Schlussminuten wichtige Korbleger. Die letzten beiden Punkte des Spiels erzielte Jermaine Anderson, der mit 14 Punkten bester Punktesammler bei der TBB war, von der Freiwurflinie zum 79:71-Endstand.
Der 79:71-Heimsieg der TBB Trier über medi Bayreuth war das Resultat einer starken Mannschaftsleistung. Das sieht man, wenn man sich die Punkteverteilung bei der TBB anschaut. Bei der Mannschaft von Trainer Henrik Rödl punkteten neben Topscorer Jermaine Anderson vier weitere Spieler zweistellig: Jermaine Bucknor und Mathis Mönninghoff erzielten beide jeweils 13 Punkte, Andreas Seiferth 12 Punkte und Trevon Hughes 11 Punkte.
Die TBB Trier steht nach dem 16. Spieltag mit sieben Siegen und neun Niederlagen auf dem 12. Tabellenplatz. Die Playoff-Plätze sind zwar nicht in unmittelbarer Reichweite, aber die Trierer haben nun vier Siege mehr als die Mannschaften auf den Abstiegsrängen. Als nächstes steht für die TBB am 12. Januar das Auswärtsspiel bei den Eisbären Bremerhaven auf dem Programm. Dann gibt es ein Wiedersehen mit Brian Harper. Der Power Forward, der letzte Saison im Trikot der TBB Trier für viele Highlights sorgte, spielt seit Saisonbeginn für den Club aus dem hohen Norden.
[statistik]TBB Trier: Anderson 14 Punkte, Bucknor 13, Mönninghoff 13, Seiferth 12, Hughes 11, Chikoko 8, Samenas 6, Schmidt 2, Ward 0, Petric (n.e.)
Medi Bayreuth: Weems 14 Punkte, Burrell 11, Conroy 11, Qvale 9, Hamilton 8, Heyden 6, Schmitz 5, Wyrick 4, Simon 3, Zeis 0, Spöler (n.e.), Chambers (n.e.)[/statistik]
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