Von Christian Kramer
Die TBB Trier hat ihr Heimspiel gegen den Spitzenreiter FC Bayern mit 69:76 (30:38) verloren. Die Mannschaft von Headcoach Henrik Rödl bot dem Spitzenreiter bis ins Schlussviertel hinein gut Paroli.
Jermaine Anderson hatte eine halbe Minute vor Schluss beim Stand von 69:73 an der Dreierlinie den Ball. Der Point Guard der TBB Trier dribbelte auf den Korb zu, stoppte auf Höhe der Freiwurflinie ab und stieg zum Sprungwurf hoch. Doch sein Distanzschuss sprang vom Ring ab. John Bryant angelte sich den Rebound. Das war die letzte Chance für die TBB Trier, nochmal heranzukommen. Das Spiel war in der ausverkauften Arena vor 5.900 Zuschauern so gut wie entschieden.
Der TBB-Spieler Jermaine Bucknor foulte Bryant, um die Uhr zu stoppen. Bryant verwandelt 16,7 Sekunden vor Spielende beide Freiwürfe zur 75:69-Führung für den FC Bayern. Das war die endgültige Entscheidung. Schaffartzik nutzte wenige Sekunden vor Schluss noch einen Freiwurf. Der FC Bayern gewann bei der TBB Trier mit 76:69 – und erstmals im dritten Anlauf.
Früher Bayern-Lauf
Der Tabellenführer reiste mit seinen ganzen Stars nach Trier. Einzig Power Forward Chevon Troutman und der deutsche A-Nationalspieler Lucca Staiger kamen beim Auswärtsspiel in der Arena nicht zum Einsatz. Die TBB Trier musste im Spiel gegen den Bundesligaspitzenreiter nur auf ihren langzeitverletzten Aufbauspieler Anthony Canty und ihren Centerspieler Andreas Wenzl verzichten.
Die ersten beiden Punkte im Spiel erzielte Andreas Seiferth für die TBB Trier. Dann kam der FC Bayern jedoch ins Laufen und spielte eine 19:7-Führung heraus. Der FC Bayern machte einfache Körbe, weil die TBB nicht aggressiv genug verteidigte – und die TBB Trier fand in der Anfangsphase kein Mittel gegen die starke Verteidigung der Bayern.
Ab Mitte des ersten Viertels kam die TBB Trier dann besser ins Spiel. TBB-Guard Trevon Hughes nahm sich ein Herz und zog immer wieder Fouls. Er erzielte sieben Punkte im ersten Viertel. Jermaine Bucknor verkürzte praktisch mit der Schlusssirene per Dreier auf 14:20. Die Fans in der Arena jubelten. Die Hoffnung war wieder da, dass die TBB Trier die Sensation gegen den haushohen Favoriten schaffen würde.
Die TBB Trier konnte das zweite Viertel relativ ausgeglichen gestalten. Das Rödl-Team verteidigte besser und zwang den FC Bayern zu schlechten Würfen, und in der Offensive sorgte vor allem Trevon Hughes dafür, dass die TBB im Spiel blieb. Kurz vor der Pausensirene verwandelte A-Nationalspieler Heiko Schaffartzik einen Dreier zur 38:30-Halbzeitführung.
Trainer-Lob für Seiferth
In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit war die TBB Trier das bessere Team. Die Mannschaft von Headcoach Henrik Rödl machte die Zone dicht und der FC Bayern traf nur wenige Distanzwürfe. In der Offensive sorgten vor allem Trevon Hughes und Andreas Seiferth für Punkte. Trevon Hughes traf viele Würfe und Seiferth wurde von seinen Mitspielern immer wieder gut unterm Korb in Szene gesetzt, so dass der deutsche A-Nationalspieler zu leichten Körben kam.
Mitte des dritten Viertels Halbzeit hatte die TBB Trier den Rückstand aufgeholt. Trevon Hughes verwandelte einen schwierigen Dreipunktwurf zum zwischenzeitlichen 44:44-Ausgleich. Es roch nach der Riesenüberraschung. Die TBB-Fans klatschten frenetisch Applaus.
Der FC Bayern konnte dann allerdings wieder einen Vorsprung herausspielen. Nachdem Bryce Taylor einen Korbleger mit Foul verwandelte und den fälligen Freiwurf traf, stand es 49: 58. Stefan Schmidt verkürzte in der letzten Minute des dritten Viertels per Korbleger auf 51:58.
Henrik Rödl war trotz der 69:76-Niederlage seiner Mannschaft gegen den FC Bayern recht zufrieden mit seiner Mannschaft. Er sagte: „Leider hat es mit dem Sieg heute nicht geklappt. Es war heute eine tolle Atmosphäre in der Arena. In den entscheidenden Momenten haben wir zu viele Fehler gemacht. Entscheidend war, dass Bayern die bessere Konstanz hatte.“ Er lobte Andreas Seiferth, der heute bei der TBB mit 19 Punkten der zweitbeste Werfer und mit 10 Punkten der beste Rebounder war: „Andreas ist sehr wichtig für uns. Man merkt, dass er wieder fit ist. Er hat eine gute Entwicklung gemacht. Besonders freue ich mich über die Rebounds.“ Bester Werfer bei der TBB Trier war mal wieder Trevon Hughes, der 21 Punkte erzielte.
Bayern-Headcoach Svetislav Pesic war nach dem Spiel zufrieden, obwohl seine Mannschaft beim Sieg in Trier das Spiel nicht wie erwartet dominiert hatte. Er sagte: „Wenn du in der Bundesliga ein Auswärtsspiel hast, ist das erste Ziel zu gewinnen. Das haben wir geschafft. Insofern bin ich zufrieden. Auswärts treffen wir immer auf hochmotivierte Mannschaften. Henrik hat den Spielern sicher gesagt, dass der FC Bayern müde vom Euroleague-Spiel sein wird. Also spielen wir unser Spiel. Dann ist vor ausverkauftem Haus für die Heimmannschaft auch immer der Enthusiasmus da. Trier hat gut gespielt. Insbesondere das Trierer Inside-Game war gut. Wir haben Henriks Mannschaft leider immer Chance gegeben, heranzukommen.“
Randnotiz: Die TBB Trier hat Marin Petric wieder unter Vertrag genommen. Der routinierte Aufbauspieler hat ein Arbeitspapier bis Saisonende unterschrieben. Die TBB reagiert mit der Verpflichtung darauf, dass ihr zweiter Aufbauspieler Anthony Canty (Schulterverletzung) wohl länger ausfallen wird.
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Statistik
TBB Trier: Hughes (21), Seiferth (19), Bucknor (14), Anderson (5), Schmidt, Mönninghoff (je 3), Chikoko, Samenas (je 2), Ward (0).
FC Bayern München: Taylor (16), Schaffartzik (13), Bryant, Thompson (je 12), Djedovic, Delaney (je 9) , Benzing (3), Idbihi (2), Hamann, Savovic (je 0).
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