Bamberg, ALBA Berlin – das Interesse an Maik Zirbes ist geweckt. Der Center der TBB Trier richtet seinen Fokus aber auf das Heimspiel gegen die Artland Dragons am Samstag (18.30 Uhr). „Mit allem anderen beschäftige ich mich erst ab Sommer.“
Das Rauschen des Berliner Blätterwalds kennt Henrik Rödl noch gut aus seinen erfolgreichen Zeiten als Leistungsträger in der Hauptstadt. So nimmt der Trainer der TBB Trier die jüngsten Schlagzeilen in der „BZ“ auch locker, in denen klar von einem Interesse von Alba Berlin und Bamberg an Center Maik Zirbes geschrieben wird. Die Sprachregelung in Trier ist klar, vor dem Sommer will sich keiner der Verantwortlichen mit dem Thema beschäftigen, ob das lokale Aushängeschild an der Mosel gehalten werden kann. Eine Ausstiegsklausel soll es aber in seinem bis 2013 laufenden Vertrag geben, zu der Vorstand Sascha Beitzel sich nicht konkret äußern wollte.
Unruhe befürchtet Rödl dadurch aber nicht, seine Konzentration gilt dem Heimspiel in der Basketball-Bundesliga gegen die Artland Dragons am Samstag (18.30 Uhr). „Maik ist umworben, aber das ist nichts Neues. Wir haben jetzt ganz wichtige Spiele in einer entscheidenden Phase der Saison. Ich habe bei ihm ein sehr gutes Gefühl, dass er die Situation im Griff hat, sich voll auf die Aufgabe in Trier konzentriert und weiß, was er an uns hat.“ Zirbes zahlt das Vertrauen auch mit Leistungen zurück und schließt sich den Worten seines Trainers an. „Ich nehme die Schlagzeilen natürlich geschmeichelt auf. Ich freue mich darüber – aber dann kann ich die Zeitung auch beiseite legen“, betont der 22-Jährige. „Wenn ich mir darüber Gedanken mache, verliere ich den Fokus auf Trier. Ich will mit den Jungs die Saison jetzt zu Ende spielen, mit allem anderen beschäftige ich mich erst im Sommer.“
Quakenbrück ein „Top-Team“ mit einem „Zauberzwerg“
Zirbes versucht, cool zu bleiben bei den ganzen Meldungen, über die er auch staunt. Als die TBB in Bamberg antrat, schaute sogar der europäische Scout der Los Angeles Lakers vorbei, um den Youngster unter die Lupe zu nehmen. „Das ist eine Auszeichnung und Bestätigung für die Arbeit, die man macht, wenn so ein Verein mich auf dem Radar hat“, sagt der 2,07-Meter-Center. Doch bevor sich die Zukunft entscheidet, will das Talent mit der TBB gegen die Artland Dragons den siebten Heimsieg in Folge einfahren.
Zuletzt überzeugte Zirbes mit 19 Zählern und 14 Rebounds beim 74:58-Erfolg gegen Tübingen. Aber das Starensemble aus Quakenbrück, davor warnt der Center, ist ein anderes Kaliber. „Die haben reihenweise Leute in ihren Reihen, von denen jeder an einem Abend 20 Punkte machen kann.“ Auch für Coach Rödl muss „alles passen“, um den „Drachen“ einzuheizen. „Quakenbrück vergleiche ich vom Kader her mit Berlin und Bamberg, das ist eine der besten vier Mannschaften in der Bundesliga, die auch wieder um den Titel mitkämpfen wird.“
Einer der größten Leistungsträger der Dragons ist zugleich der kleinste Spieler der Liga. Zauberzwerg David Holston misst nur 1,65 Meter, ist im Aufbau aber mit 15,9 Punkten und 6,1 Assists im Schnitt bester Werfer der Nordlichter. Mit Power Forward Nathan Peavy, Center Darren Fenn, Flügelspieler Brandon Thomas und Brettspieler Anthony King verfügt Coach Stefan Koch aber über eine ganze Reihe korbgefährlicher Stars. „Wie in Quakenbrück gearbeitet wird, das hat Hand und Fuß, weil der Erfolg dort langsam und stetig entwickelt wurde“, lobt Rödl. „Wir müssen schon ein besonderes Spiel machen“, fordert der Coach, wobei auch die Würfe aus der Distanz wieder sicherer werden müssen, bei denen die Ausbeute zuletzt schwach war. Der Coach strahlt aber Vertrauen aus. „Wir haben genügend Leute, die gut werfen können. Und wir arbeiten daran. Da mache ich mir keine Sorgen.“
Zumal die Arena in letzten sechs Heimspielen eine echte Festung war. Darauf hofft Maik Zirbes auch gegen die Artland Dragons. „Wir müssen konzentriert aus der Umkleide kommen, Quakenbrück von Anfang an unser Spiel aufdrängen und können uns auf die gute Stimmung der Fans verlassen“, glaubt der Center an eine Überraschung. Den Blätterwald, den will er bis zum Sommer nur durch gute Leistungen und Siege weiter rauschen lassen.
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