Gut gespielt und doch verloren: Gegen Meister Bamberg zeigt die TBB eine ihrer besten Saisonleistungen. In einem ausgeglichenen Spiel behalten die Gastgeber trotzdem mit 94:88 die Oberhand.
Zum ersten Mal in dieser Saison hatte Henrik Rödl nur einen einzigen Ausfall zu beklagen – außer Point Guard Tony Canty konnte der Trierer Headcoach also endlich einmal aus dem Vollen schöpfen. Ein guter Zeitpunkt, denn gegen den – wenngleich strauchelnden – amtierenden Meister musste schon ein Sahnetag her, um die Siegchancen zu wahren.
Den erwischte die TBB auch, denn mit der befürchteten Bamberger Trotzreaktion nach deren frustrierender Euroleague-Pleite in Straßburg wurde es nichts. Trier mischte sofort mit, hatte sich auf die „Frankenhölle“ vortrefflich eingestellt. Andi Seiferth markierte die ersten vier Trierer Punkte gegen Spezi Maik Zirbes, der im Bamberger Trikot zwar eine solide Partie ablieferte, aber nur 15 Minuten lang eingesetzt wurde.
Trier hielt die Partie immer eng, verteilte den Ball gut und das Scoring auf viele Schultern – von außen zeigte sich vor allem Samenas brandgefährlich (4 von 7 Dreier); der Litauer wird immer häufiger in Spielzüge eingebunden und kann seine Stärken im Distanzwurf daher besser ausspielen. Bamberg führte dennoch konstant; nach Fords Punkten zum 47:38 aus Sicht der Gäste schien sich der Favorit langsam absetzen zu können. Zum der ersten Hälfte gab Trévon Hughes der TBB allerdings gerade rechtzeitig die Moral zurück, der US-Amerikaner traf spektakulär den Anschlussdreier zum 47:41.
Bamberg nicht konsequent, Bucknor läuft heiß
Hälfte Zwei begann mit einem Schlagabtausch beider Teams. Die TBB zeigte sich selbstbewusst und hielt speziell von außen ordentlich drauf. Resultat: Zwölf Dreier gegen den Gastgeber, der die offenen Würfe nicht konsequent verteidigte.

Jermaine Bucknor zeigte in der Schlussphase, warum er für Trier nicht zu ersetzen ist. Foto: Thewalt
Zum Ende des dritten Viertels setzte sich Bamberg Dank der hauseigenen Offensivpower wiederum etwas ab; Smith, Gavel und vor allem der kraftvolle Sharrod Ford holten vor dem letzten Spielabschnitt eine Zehn-Punkte-Führung heraus. Die wuchs im Schlussviertel noch auf 13 Punkte an, bis Rückkehrer Jermaine Bucknor genug gesehen hatte. Der Kanadier legte in knapp zweieinhalb Minuten zehn Punkten am Stück auf, Kollege Anderson rundete die Aufholjagd mit zwei Freiwürfen zum 81:80 passend ab.
Bamberg zeigte sich allerdings – trotz der zwischenzeitlich schwächelnden Defensive – standesgemäß, schaltete rechtzeitig wieder einen Gang hoch. Chris Fleming konnte sich auf die arrivierten Stars Jacobsen, Gavel und Ford verlassen, die den gefährdeten Heimsieg mit einigen Big Points doch noch ins Trockene holten.
Trier bleibt nur der Trost einer guten Leistung, doch hat man sich mit einer Spitzenleistung für das Hagen-Debakel rehabilitiert – vor allem spielerisch zeigte sich, was nach einer halbwegs reibungslosen Trainingswoche ohne neue Verletzungsfälle schon möglich ist.
Gegen den kommenden Gegner ist allerdings auch wieder Zählbares gefragt: Am kommenden Sonntag wartet Ludwigsburg auf die Moselaner – dem Tabellenneunten steckt dann übrigens noch eine Niederlage gegen Phoenix Hagen in den Knochen.
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Statistik
Brose Baskets Bamberg: Ford, Smith (je 17), Gavel (16), Jacobsen (14), Sanders (9), Zirbes (8), Velickovic (7), Wright (4), Neumann (2), Tadda (0)
TBB Trier: Samenas (17), Bucknor (16), Hughes (15), Seiferth (14), Anderson (9), Mönninghoff (5), Chikoko, Schmidt, Ward (je 4)
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